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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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doch vor denen dort sein, oder? Ich weiß schon, was ich tue.«
    »Du verschaffst uns einen grandiosen Krater auf Nam Chorios, wenn jemand sich auch nur in der zweiten Kommastelle irrt.«
    »Dann irre dich eben nicht«, empfahl Han und wandte sich wieder dem Kom zu. »Kurs auf Nam Chorios. Störmöglichkeiten beim Wiedereintritt in den Normalraum, also Augen offenhalten.«
    Er sah auf den Bildschirm. Drei Sternzerstörer. Ein halbes Dutzend Fregatten. Zwei Schiffe der Abfang- Klasse.
    Und die Schwärme, die auf dem Bildschirm überhaupt nicht zu sehen waren, die stummen, tödlichen Wolken von ZKAR-Raumnadeln, die nur darauf warteten, sie in Stücke zu reißen, sobald sie aus dem Hyperraum austraten.
    Er mußte verrückt sein.
    »Los geht’s, Chewie!« rief er.

20. Kapitel
     
    Luke verspürte die Gewalt des Macht-Sturms, der die viele Kilometer entfernte Kanonenstation Bleak Point umtoste, als ein pulsierendes Pochen im Kopf und als Aufwallung von Wut und Schrecken in der Brust. Während der Mobquet wie eine große schwarze Gleitechse durch die Canyons flog, sprangen immer wieder spontan Kristallbrocken und Kieswirbel in die Höhe und wirbelten durch die Luft; Kies prasselte gegen den windschlüpfrigen Rumpf des Schwebers oder scharrte über das zähe Transplex der Passagierkuppel. Liegeus flüsterte: »Beldorion. In gewissen Grenzen kann er die Macht immer noch ausüben. Aber so habe ich es noch nie erlebt, niemals.« Luke knirschte mit den Zähnen. Er wußte, daß dieser willkürliche Energiestrom sich an irgendeinem anderen Ort des Planeten ein zweites Mal manifestierte und Maschinen vernichtete, von denen Leben und Lebensunterhalt ihrer Besitzer abhingen.
    Nur damit Seti Ashgad eine Kanonenstation außer Gefecht setzen und einen Korridor schaffen konnte, dachte er, durch den ein Schiff fliegen konnte.
    Er brauchte dazu nur eine einzige Station kampfunfähig zu machen.
    Als sie aus dem Canyon über der Station kamen, sagte Luke leise: »Sie sind eingedrungen.«
    Die Gewalt der unkontrollierten Macht hatte den größten Teil der Palisade aus Holz und Metall weggerissen, die den uralten Turm gleichsam gekrönt hatte. Die Kiesfläche am Mauersockel war mit Balkenstücken und zerfetzten Drahtmatten übersät. Die schiere Poltergeistwildheit der Macht würde diese auffliegen und wie tollwütige Lebewesen gegen die Mauern, die Überreste der Brustwehr und die Felsen der Umgebung prasseln lassen. Vor Lukes Augen schoß ein verrosteter Stahlträger wie ein Speer in die Höhe, riß ein Gewirr von Drähten mit sich und stürzte zwischen die kämpfenden Gestalten, die oben auf dem Turm aufeinander schossen. Der Träger wütete und schlug um sich und riß zwei der Rationalisten-Kämpfer zu Boden.
    Auf der Plattform, die das Dach des Turmes bildete, wurde immer noch vor der Tür gekämpft, die nach unten in das eigentliche Gebäude führte. Luke konnte das von seinem augenblicklichen Standort aus nicht genau erkennen, glaubte aber, daß um die Spulen und Schildplatten der Laserkanonen ebenfalls noch ein Scharmützel im Gange war. Rationalisten versuchten, die Kanone zu entern, während abgerissen gekleidete Theraner sie im Handgemenge davon abzuhalten versuchten, der Waffe Schaden zuzufügen. Die grellen Strahlen aus Blastern und Ionenkanonen zuckten wie fahle Blitze in die Morgendämmerung hinaus, aber die Gewalt des Macht-Stroms lenkte die meisten Schüsse ab. Speere zu werfen oder Pfeile abzuschießen hatten die Theraner offenbar bereits aufgegeben, da selbst die Kugeln aus Projektilwaffen vom Sturm einfach weggefegt wurden.
    »Dort ist Beldorion«, sagte Liegeus. Er schob sich das lange aschblonde Haar aus den Augen.
    »Dort irgendwo hinter der Front. Ich denke… Da!« Er deutete auf einen silbernen kleinen Schweber, der ein Stück von dem Turm entfernt in der Luft hing. Luke konnte die eingerollte Gestalt des riesigen Hutts darauf erkennen, muskulös und schlangenartig, ganz anders als Jabbas verweichlichte formlose Umrisse.
    Das Gefühl schwindender Macht, vergeudeter Fähigkeiten und ziellosen Wirkens erfaßte Luke wie Gestank, so wie er es bereits bei Taselda empfunden hatte.
    In mancher Hinsicht war das hier schlimmer als Vader, schlimmer als Palpatine. Zumindest hatte ihr Traum Größe besessen.
    »Was wollen wir tun?« erkundigte sich Liegeus.
    Luke lenkte den kleinen Schweber wieder in den Canyon hinein, aus dem sie gekommen waren. Ein Gleiter war keine Antigravplattform und konnte im allgemeinen auch nicht ohne

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