Callista 03 - Planet des Zwielichts
Vereinbarungen, die Konzessionen.
»Eine Anlage im Thornwindtal? Sechs Monate Zwangsarbeit? Dort kann man nicht einmal eine Woche überleben!«
»Erzwungene Arbeitsleistung?«
»Besitzübertragung. Müßte das nicht in Wirklichkeit Diebstahl heißen?«
»Ein Preisstopp für Spooks?«
»Bei siebenundsechzig Kredits?«
»Okkupationsflotte? Wer hat etwas von einer Okkupationsflotte gesagt?«
»Die Okkupationsflotte befindet sich bereits im Orbit«, sagte Luke und deutete zum Himmel. Einige der Rationalisten hatten Elektrofeldstecher und richteten sie nach oben, wo man an dem von Sternen übersäten Zwielichthimmel winzige Lichtpunkte erkennen konnte.
In dem ganzen Durcheinander aus Verwünschungen und Flüchen legte Leia die Arme um Luke und drückte ihn an sich. »Was ist mit Dzym, Ashgads…?«
»Ich weiß über Dzym Bescheid«, unterbrach Luke sie.
»Wenn dort oben wirklich eine Schlacht im Gange ist, wenn der Rat es wirklich geschafft hat, Schiffe auszusenden, um Getelles’ Flotte aufzuhalten, wird Ashgad immer noch versuchen, mit allen Drochs, die er mitnehmen kann, mit der Reliant zu starten.«
»Die Startprogramme sind noch nicht installiert.«
»Dazu ist jeder tüchtige Ingenieur imstande.« Sie blickte schnell auf, als Liegeus aus dem Chariot stieg und sich zwischen den aufgebrachten Männern und Frauen und den immer noch wild hin und her peitschenden Kabeln und Trägern und den ungezügelten Macht-Stürmen einen Weg bahnte. »Liegeus…!«
Sie warf die Arme um ihn, und er hielt sie an sich gedrückt, legte sein ergrauendes Haupt an das ihre. »Mein liebes Kind, ich bin so froh, daß Sie in Sicherheit sind! Ich hatte nie im Leben gedacht, daß Sie einen Fluchtversuch wagen würden…«
»Dann kennen Sie mich nicht sehr gut.« Leia grinste, und gleich darauf grinste er zurück.
»Nun, wahrscheinlich habe ich doch gewußt, daß Sie es versuchen würden.« Er schüttelte den Kopf.
»Hören Sie, Liegeus, versteht Ashgad etwas von der Software in diesem Schiff?« fragte Luke.
»Wie sieht es mit seiner Ausbildung aus? Kann er sie installieren? Schafft er es, das Ding zu starten?«
»Natürlich kann er das«, fuhr Leia ungeduldig dazwischen. »Seti Ashgad war einer der besten Hyperantriebsingenieure der alten Republik. Der Z-95 Kopfjäger war ursprünglich seine Konstruktion!«
»Seine Konstruktion?« Luke starrte sie verständnislos an. »Z-95er wurden vor fünfzig Jahren gebaut!«
»Unser Seti Ashgad hier ist der ursprüngliche Seti Ashgad!« erklärte Leia. »Dzym hat ihn all die Jahre am Leben gehalten.«
Die Erregung unter den Männern und Frauen auf der Turmkrone hatte sich gesteigert, sie hatten jetzt Gerney Caslo umringt, der immer noch hitzig Ashgads gute Absichten beteuerte. Mit staubigen, blutverschmierten Händen fuchtelten sie mit den Papieren herum, aber Luke stellte fest, daß Umolly Darm und Tante Gin bereits dabei waren, die Dokumente einzusammeln und sie in Sicherheit zu bringen.
Die Theraner hatten inzwischen ihre Verteidigungspositionen auf dem Geschützsockel verlassen und sich in das Getümmel gemischt. Mit einem Wutschrei löste Caslo sich aus der Menge, packte mit einer Behendigkeit, die Luke ihm nicht zugetraut hätte, einen Granatengürtel, sprang auf eine noch unversehrte Gitterplatte und rannte auf die Mündung der Kanone zu.
»Haltet ihn auf!« schrie Leia, aber es war bereits zu spät. Jemand feuerte in dem Augenblick einen Blasterkarabiner ab, in dem Gerney die Granaten schleuderte. Ein Dutzend eisige Lichtstrahlen durchbohrten den Mann wie tödliche Nadeln, aber niemand hatte daran gedacht, auf die Granaten zu schießen, die er warf. Sie flogen über den schmutzigen schwarzen Rand des Sockels. Im nächsten Augenblick erzitterte der ganze Bau in seinen Grundfesten, als eine gewaltige Explosion erfolgte und fast alle zu Fall brachte. Weißer Rauch quoll aus der Mündung der Kanone. Gerney wurde niedergetrampelt, als alle auf den Ort der Explosion zurannten, um nachzusehen.
Als der Macht-Sturm verebbte, trat rings um sie plötzlich Stille ein.
Leia fluchte. Lukes Hand tastete nach den roten Schwellungen, die die Drochs auf seiner Haut hinterlassen hatten. Ein Frösteln überlief ihn.
»Können Sie das reparieren?« fragte er Liegeus mit leiser Stimme.
»Ich weiß nicht. Ich habe kein Werkzeug.«
»Umolly und Tante Gin haben welches…«
»Dazu reicht die Zeit nicht aus«, sagte Leia. »In demselben Hangar steht ein gepanzerter Kopfjäger und ein altes
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