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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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ausgeplündert wurden, die Scharmützel zwischen den Plünderern erleben zu müssen – die ferngelenkten Droiden, die wie summende Insekten durch die Straßen patrouillierten, der Anblick jener wenigen, ihren letzten Atemzug aushauchenden Überlebenden, denen Diebe ihren Schmuck und ihre Kreditzylinder raubten –, dann war die Dunkelheit, die darauf folgte, noch unendlich viel schlimmer. Die Kuppellichter waren erloschen. Die Hilfsstromkreise gaben allmählich den Geist auf. In den ärztlichen Büros, wo C-3PO mit der unendlichen Geduld eines Droiden seinen Notruf abwechselnd in Basic und sämtlichen Idiomen seines aus sechs Millionen Kommunikationsformen bestehenden Repertoires ausschickte, war das letzte Licht verloschen. Auf dem benachbarten Platz waren nur wenige Gebäude beleuchtet und ließen ihn die Straße unter den Fenstern erkennen, wo sich jetzt überhaupt nichts mehr bewegte. Die Leiche des Plünderers lag immer noch, wo man sie zurückgelassen hatte. Sie war jedoch ihres E-Anzugs beraubt, den andere Plünderer zusammen mit den Computerkomponenten an sich genommen hatten, die er hinter sich hergezerrt hatte. Der Tote war für 3POs Photorezeptoren nicht vielmehr als eine schwarze Silhouette, die sein Infrarot noch eine Weile anzeigte. Der Geruch fremder Bakterien und Fäulnisorganismen lag schwer in der Luft.
    »Es hat keinen Sinn«, sagte der Droide nach einer Weile. R2-D2, der reglos wie eine Heizeinheit in der Ecke saß, ließ fragend ein einzelnes rotes Lämpchen aufleuchten.
    »Der Computerkern des Stützpunkts ist vollständig zerstört. Selbst wenn jemand eine Landung versuchen würde, würden wir das nicht erfahren.«
    R2 trillerte eine Antwort. »Oh, nun ja. Aber es nützt uns nichts. Ich nehme an, wir werden hier festsitzen, bis unsere Energiezellen erschöpft sind und die Republik von Chaos und Zerstörung dahingerafft worden ist.« Zu einem anderen Zeitpunkt hätte 3PO aus der persönlichen Überzeugung heraus gesprochen, die ihm das bevorstehende Verhängnis signalisierte. Jetzt wurde ihm bewußt, daß er nichts als die nackte Wahrheit sagte.
    »Wir haben getan, was wir konnten.«
    Der Astromech piepste und ließ sich in Ruhezustand sinken. Es war unvorstellbar, daß einer der beiden weniger als sein Bestes tun würde.
    3PO wandte sich wieder dem improvisierten Mikrofon zu. »Notfall auf Cybloc XII. Notfall auf Cybloc XII. Bitte Evakuierungsteam schicken. Bitte Evakuierungsteam schicken…«
    »Ee-tsuü Cybloc XII. Ee-tsuü Cybloc XII. N’geeszvâ eltipic’uü ava’ acuationma-teamâ negpo, insky… Dzgor groom Cybloc XII. Dzgor groom Cybloc XII. Hch’ca shmim’ch vrö’rkshkipfuth gna gua kabro n’grabiaschkth moah… « Er griff auf die ältesten Register seiner Voderkreise zurück. Die Yeb-Sprache verfügte nur über wenige technische Ausdrücke, und er mußte daher zu komplizierten linguistischen Umschreibungen greifen, die etwa besagten: »Einige Konglomerate werden mit Nachdruck, aber allem Respekt gebeten, Aktivitäten zu koordinieren, um das Ertrinken eines anderen Konglomerats zu verhindern, das keines von ihnen bedroht und das auch in unmittelbarer oder künftiger Zukunft für Sie oder Ihre Kinder keine Bedrohung darstellen wird.« Er tat wirklich sein Bestes.
    Bith war da schon einfacher: »Sechs Fünf. Zwölf sieben acht. Zwei neun sieben…« 3PO hatte die Bith in vieler Hinsicht sehr gern.
    »Notfall auf Cybloc XII. Notfall… R2, da schau! Da kommt ein Schiff herein.« Er deutete auf den dunklen Transparistahl, durch den man die Transpariflexpaneele der Kuppel sehen konnte. Vor dem düsteren Schein des Himmels waren die roten Spuren sich annähernder Retros aufgetaucht. »Kannst du diesem Computer irgendeine Art von Anzeige entlocken?«
    R2, der dies bereits mindestens ein Dutzend Mal versucht hatte, zwitscherte eine Verneinung. 3PO wackelte bereits auf den Turbolift zu. »Sie werden in die Hafendocks kommen. Bis wir dort sind, sollten sie gelandet sein. Oh, dem Himmel sei Dank.«
    R2 ließ sich einfach auf sein drittes Rad sinken und rollte hinter seinem goldenen Partner her, ohne irgendeine Bemerkung von sich zu geben. Falls er bezüglich des Wesens ihrer Retter irgendwelche Vorbehalte hatte, die aus der Bauart und Seriennummer ihrer Schiffe resultierten, so behielt er diese für sich.
    Nicht, daß 3PO nicht die Möglichkeit von Schmugglern, Plünderern oder Raumpiraten in Betracht gezogen hätte, aber die Kette der Ereignisse, seit die beiden Droiden und der

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