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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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scheinen in Ordnung. Die hatten es zu eilig. Hol mir den Werkzeugkasten.«
    Leia sprang herunter, rannte zu der Werkbank, riß den roten Energiekarren herum und zerrte ihn zu dem Boot, während Luke bereits die Überreste seines Hemdes herunterriß und eine Schnelldiagnose vornahm. »Mach die Kanonen klar«, rief er, bereits halb im Schacht untergetaucht. »Du brauchst nur die Schlösser zu öffnen, dann kann man sie herausziehen, aber du mußt die Kerne neu justieren…«
    Leia schnappte sich einen Extraktor und einen Kernkuppler, rannte zu dem Kanonenboot hinüber und kam sich dabei vor, als befände sie sich auf einem der Stützpunkte der Rebellion, umgeben vom Lärm der Warnsirenen, während am Horizont die ersten imperialen Verfolger auftauchten.
    Lauschen. Lauschen. Wissen, was kommt, Kraft und Mut, und die dunklen Überreste, die einmal echte ausgebildete Fähigkeit im Umgang mit der Macht waren.
    Sie hatte eine Kanone ausgebaut und zu dem Kopfjäger gezerrt und machte sich gerade an der zweiten zu schaffen, als sie plötzlich wußte, daß sie keine Zeit mehr haben würde. Luke steckte tief in den Eingeweiden des Z-95, während die Reliant wie ein aschefarbener Seuchenengel ihrem Rendezvous mit der Loronar-Flotte entgegenraste…
    Und sie hörte seinen Atem, rasselnd, gurgelnd und klebrig wie Schlammfluten. Ammoniakgestank füllte den Raum, und dann überflutete sie eine düstere Schockwelle verzerrter Macht. Leia ließ sich von dem Kanonenboot fallen und rannte zur Tür, riß sich die Jacke herunter und ließ sie fallen, hakte ihren Blaster vom Gürtel und warf ihn zur Seite, wohl wissend, was die Macht mit Blastern anstellen konnte.
    Beldorion der Prächtige bewegte sich schnell. In einer Folge mächtiger Sprünge und gleitenden Rutschens überquerte er den Außenhof. Man konnte die Bewegung der mächtigen Muskelstränge unter seiner schuppigen Haut sehen. Geifer tropfte ihm aus dem Maul, und seine Augen waren wie zwei flammende Scheiterhaufen, böse und mit einer Besessenheit auf ein Ziel orientiert, von dem nicht einmal er selbst wußte, daß es nicht das seine war.
    Eingehüllt in glitzernden Staub, der die offene Tür zum Hangar füllte, in einer flimmernden Aura aus nebligem Licht, stand, schlank und winzig, eine Frau.
    Taselda? Seine alte Rivalin, seine alte Feindin, blitzte es in seinem Bewußtsein auf…
    Nein.
    Die kleine Jedi, die Frau, die Ashgad hergebracht hatte. Die Frau, die Dzym hatte haben wollen. Eine kleine, schimmernde Gestalt im Schatten, der fahle Glorienschein eines Lichtschwerts gleißte wie gezähmtes Sternenfeuer in ihrer Hand.
    »Sparen Sie sich den Versuch, kleine Prinzessin.« Seine eigene Klinge schoß mit einem tödlichen Dröhnen hervor, ein fahles, krankhaftes Violett. »Das ist jetzt Jahre her. Mag ja sein, daß ich inzwischen eine faule, alte Schnecke geworden bin, aber ich bin noch immer Beldorion.«
    Leias Herz schlug wie wild, als sie ihn studierte, sich daran erinnerte, wie Jabba sich bewegt hatte. Seitwärts, schlangenhaft, die Körpermitte als Schwerpunkt nutzend. Sie erinnerte sich daran, wie Jabba sich einmal über jemanden an seinem Hol geärgert hatte. War es die fette Haushälterin gewesen, die gelegentlich getanzt hatte, oder sein gequälter Koch? Jedenfalls war er auf sie oder ihn mit einem Stock losgegangen. Sie erinnerte sich noch deutlich, zu welcher tödlichen Geschwindigkeit selbst jener träge verfettete Koloß fähig gewesen war.
    Und dennoch verspürte sie keine Angst.
    Sie gab keine Antwort und konnte fühlen, daß ihn das ärgerte. Das paßte zu ihm, erkannte sie, er war einer von denen, die ihrem Opfer gern mit langen Vorreden angst machten, ehe sie es töteten.
    Gut.
    »Sie waren ein süßes kleines Mädchen. Zwingen Sie mich nicht…«
    Leia schlug zu. Schritt, Schritt, Stoß, wie Callista es ihr gezeigt hatte, ein harter, sauberer Hieb wie ein winziger Blitz, und Beldorion, immer noch in seinem Redeschwall gefangen, konnte gerade noch ausweichen. Aber sein Gegenschlag kam unglaublich schnell, und seine Wucht brach ihr beinahe die Handgelenke, als sie ihn mit der Klinge auffing, was eine gewaltige Vibration durch ihren Kopf und ihre Knochen jagte. Die Klingen sangen, kreischten, Leia duckte sich unter dem nächsten Schlag weg und konnte ihm gerade noch ausweichen, als Beldorions Klinge mitten im Schlag scharf zur Seite zuckte – ein alter Trick, hatte Callista ihr erklärt, aber es gehörte Übung dazu, und man gab damit seine Deckung auf. Leia

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