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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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hatten wir noch Ehre. Ehre und Tapferkeit.«
    Sie stand auf und schüttelte ihr Haar zurück, das in der schwachen Beleuchtung des Büros wie Feuer loderte. Ihre Augen waren immer noch tot, aber die steinerne Wut der Toten füllte sie. »Die Ehre war es auch, die mich zur Flotte hingezogen hat. Macht und Ansehen natürlich auch, aber auch Ehre und Tapferkeit. Und jetzt fressen sich Maden in den Kadaver des Imperiums, Leichenfledderer, die die Überreste an Zuhälter und Gauner verhökern. Tarkin wäre vor Scham gestorben.«
    Sie sah jetzt 3PO an, daher sagte dieser: »Ich habe keine schlüssigen Daten darüber, ob die Loronar Corporation sich der Zuhälterei…«
    »Ich war eine Närrin.« Daala tippte das elektronische Aufnahmegerät an, und es verschwand lautlos in der Wand. »Ich war eine Närrin zu glauben, ich könnte sie einfach hinter mir zurücklassen, als würde es genügen, wenn man sie verflucht und sich abwendet. Vielleicht bin ich immer eine Närrin gewesen.«
    Sie ging zu ihrem Sessel zurück und betätigte einen fast unsichtbaren Schalter in der Armlehne. »Yelnor? Machen Sie mir eine Konferenzschaltung mit den Captains aller Schiffe.«
    »Schiffe?« fragte 3PO verblüfft.
    Daala hob den Kopf, und ihre vergifteten Augen schienen erst jetzt wahrzunehmen, daß sie nicht alleine im Raum war. »Schiffe«, nickte sie. »Ich bin Präsidentin der Unabhängigen Siedlergemeinschaft, über dreitausend sind wir, Ehepartner und Kinder mitgezählt. Wir, die wir der Ordnung und der Effizienz treu ergeben waren, die das Herz der Neuen Ordnung war. Die meisten waren Flottenoffiziere, die der ewigen Rangeleien um Macht müde waren, dieses ewigen Diplomatengewäschs. Einige andere auch – Chefs großer Firmen und ihre Familien, hohe Beamte. Wir wollen nichts anderes, als daß man uns in Ruhe läßt, und deshalb haben wir mit dem Kriegsherrn K’iin vom Silbernen Vereiniger einen Vertrag geschlossen, der uns das Siedlungsrecht auf eineinhalb Milliarden Morgen verschafft, das ist der kleinste der drei Südkontinente auf Pedducis Chorios, um dort Kolonien zu gründen und nach unserer Art zu leben. Und ich habe nicht die Absicht«, schloß sie und klopfte dabei auf R2s Kopfkuppel, »zuzusehen, wie meine Investition unsere Investition – sich in nichts auflöst, weil ein speichelleckerischer, talentloser, aufgeputschter Niemand wie dieser Mufti Getelles den Rest seines Schleimerlebens auf Kosten der Loronar Corporation verbringen will. Selbst wenn ich eure Regierungschefin – und ihr rückgratloses Gesindel von einem Senatsrat – vor der verdienten Demütigung rette, indem ich ihn aus dem Sektor jage.«
    Sie tippte auf einen Komschalter. An den Wänden rings um sie wurden plötzlich Bildschirme sichtbar, Bildschirme mit den Gesichtern von acht Männern – von denen drei ebenso wie Daala schmucklose Varianten imperialer Uniformen ohne jegliche Rangabzeichen trugen – und zwei Frauen. Strenge, disziplinierte Gesichter mit denselben bitter blickenden, ausgebrannten Augen.
    »Meine Freunde«, sagte Daala, »mir scheint, es gibt noch eine letzte Schlacht zu schlagen.«

21. Kapitel
     
    »Er ist hinter uns.« Leia richtete sich auf; sie kniete jetzt im Gleiter, ohne darauf zu achten, daß der Wind ihr den Staub ins Gesicht peitschte, und stellte Tante Gins Elektrofernglas scharf. Der Mobquet raste durch die manchmal bodenlos scheinenden Schluchten, vorbei an glitzernden Kristallformationen, fegte über Diamantgeröll oder sackte immer wieder mehrere Meter tief ab, bis die Antigravs wieder einsetzten – das beschränkte die Sicht nach hinten auf allerhöchstens dreißig Meter, manchmal sogar auf nur die Hälfte. Aber Leia war sich dessen bewußt.
    »Beldorion?«
    Sie ließ sich in das windgeschützte Cockpit zurücksinken und überprüfte den Ladezustand der Flammenwerfer und Blasterkarabiner, die Arvid und Umolly Darm ihnen bei ihrem überstürzten Aufbruch zugeworfen hatten. Sie mußte lächeln, als ihr die wahrhaft ausgezeichnete Qualität der Waffen bewußt wurde – sie waren alle fabrikneu und glänzten silbrig, und sie trugen ausnahmslos das diskrete Firmenzeichen mit dem Doppelmond:
     
    LORONAR WAFFENFABRIKEN
    DIE ERSTEN UND DIE BESTEN
     
     
    Leia hatte es sich zu einer diskreten Regel gemacht, nie in einem Fahrzeug zu reisen, das Luke steuerte, aber jetzt war sie zum ersten Mal im Leben wirklich froh, daß ihr Bruder einer der besten Piloten der Rebellion gewesen war. Da der Chariot mit internem

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