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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Wurfspeere. Sie hatten den abgestürzten B-Flügler jetzt umringt.
    Luke hatte keine Lust, sich näher mit ihnen einzulassen.
    Es gibt tausend Wege, um die Macht in einem Kampf einzusetzen, hatte Callistas alter Meister Djinn ihr erklärt. Und tausendundeinen Weg, um die Macht dazu einzusetzen, einen Kampf zu vermeiden. Luke setzte jetzt ein Mittel ein, das Djinn Callista und diese dann ihn gelehrt hatte – ein so einfaches telekinetisches Manöver, daß es ihm geradezu peinlich war, daß er nicht schon Jahre früher daran gedacht hatte. Sein Bewußtsein stieß das Geröll unter seinen Füßen an, und das Geröll verbreitete Staub.
    Eine ganze Menge Staub.
    Das Problem mit diesem Trick lag darin, daß man auch selbst darauf vorbereitet sein mußte. Luke hatte sich bereits seinen Rückzug durch den immer enger werdenden Ring von Theranern überlegt und zog jetzt den Kragen seiner Flugkombination hoch, um Mund und Nase zu schützen, kniff die Augen zusammen und warf sich mit einem Satz aus der Deckung. Er hatte immer einen guten Richtungssinn gehabt, und Yoda hatte ihm eine geradezu übernatürliche Fähigkeit vermittelt, sich in schwieriger Lage zu orientieren. Er wußte, in welcher Richtung die Reittiere und Landgleiter der Theraner warteten, und hetzte jetzt an nur undeutlich sichtbaren gespenstischen Gestalten vorbei, die in dem grauen Halbdunkel umherrannten, auf sein Ziel zu, während um ihn Schüsse krachten und ein Hagel von Projektilen durch die Luft sauste.
    Die Feldwirkung des Staubes war eng begrenzt, und die Wolke wuchs rasch, obwohl der Wind inzwischen nachgelassen hatte. Die Gleiter der Theraner lagen außerhalb des rauchigen Rings, eine Ansammlung von Schrott, wie Luke sie seit den schlimmsten Tagen der Rebellion nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte: uralte Raumspinnen, XP-291 und etwas, das wie eine Kreuzung aus einem Mobquet Schweber und einer Versandkiste aussah, die ein Genspleißer vorgenommen hatte, der unter der Wirkung von zu viel Glitterstim gestanden hatte. Dazwischen tänzelten ein Dutzend Cu-Pas herum, jene grellbunten, in heißen Klimazonen beheimateten Vettern der Tauntauns, deren erbsengroßes Gehirn mit den dazu proportionalen intellektuellen Fähigkeiten eine Schnee-Echse wie einen Kandidaten für den Status eines Vernunftbegabten – vielleicht sogar für den Doktortitel – erscheinen ließen, wenn man sie miteinander verglich.
    Bedacht auf seine Wasservorräte und die unbekannte Distanz, die er würde zurücklegen müssen, ehe er zivilisierte Gegenden erreichte, warf Luke sich in den am besten erhaltenen Gleiter, überprüfte die Treibstoffanzeige, durchschnitt mit einem schnellen Griff nach hinten die Leinen der beiden am Heck angebundenen Cu-Pas, rollte sich auf der anderen Seite wieder heraus und nahm sich das nächstbeste Fahrzeug vor, das er finden konnte, einen verbeulten XP-38A. Diesmal war mehr Saft in den Batterien. Er schnitt die an dieses Fahrzeug angebundenen Cu-Pas ab – worauf diese sofort knurrend und schnaubend wie riesige rosa- und blau-gefleckte Gummispielzeuge auf den Horizont zustrebten –, hieb den Fahrthebel des Gleiters nach hinten und trieb zugleich sein Bewußtsein und die Macht wie einen mächtigen Fuß in den Boden.
    Eine gewaltige Staubwolke wallte auf und hüllte die Theraner ein, die inzwischen aus der ersten Wolke aufgetaucht waren, und ihn mit Kugeln und Verwünschungen bombardierten. Der Gleiter fegte aus dem wirbelnden Staub, und Luke steuerte ihn in einem weiten Bogen zurück zu dem nächstliegenden Canyon des gewaltigen glitzernden Bergmassivs, bei dem der B-Flügler heruntergekommen war. Die Schatten verschluckten ihn, und gleich darauf sah er sich von einem wahren Labyrinth ausgetrockneter Wadis, Schluchten und Schründe umgeben.
    Er spürte es, als die Distanz zu dem Wrack zu groß geworden war, um die Hitzefusion in den Treibstofftanks mittels der Macht einzudämmen. Die Explosion dröhnte über die Ebene und hallte dann durch die Schluchten wie ferner Donner.
    Luke konnte nur hoffen, daß die Theraner – wenn es sich bei den Angreifern tatsächlich um die fanatischen Kultanhänger handelte, von denen Leia gesprochen hatte – sich vor der Explosion genügend weit von dem B-Flügler hatten entfernen können.
    Später, im Schutz einer Felsspalte ein gutes Stück weiter oben in dem Gebirge, sah Luke das weiße Flackern himmelwärts gerichteter Schüsse aus Laserkanonen wie vollkommen gerade Blitze, die in das stumpfe Blau des von Juwelen

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