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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Rieekan ins Koma sinkt…
    Ich muß ihn warnen. Ich muß irgend jemanden warnen…
    Leia ließ sich, am ganzen Leib zitternd, auf den Diwan sinken, nicht nur aus Schwäche, sondern aufgrund des Schocks, den das eben Gehörte bewirkt hatte. Panik und Wut kämpften gegen die klebrige Last der Süßblüte an, die ihr Gehirn lähmte, der Entschluß, von hier entkommen zu wollen, die Pläne zu durchkreuzen…
    Und die Droge flüsterte ihre Antwort: Natürlich solltest du das. Aber doch nicht jetzt gleich.
    Etwas in der Tasche ihres Gewandes drückte hart und unangenehm gegen ihren Schenkel. Leia runzelte die Stirn und versuchte, sich daran zu erinnern, was sie unter den schweren Falten ihres Gewands zu dem Treffen mit Ashgad getragen hatte. Aber die Antwort darauf war eindeutig: Nichts. Das Staatsgewand aus Samt war schwer genug, um noch irgendwelche zusätzlichen Gewichte hinzuzufügen.
    Aber wenn das so war, wer könnte ihr dann etwas zugesteckt haben? Und wann?
    Sie tastete herum, bis sie die Tasche im Futter fand, die ursprünglich dazu bestimmt war, einen Rekorder zu bergen oder, je nachdem, mit wem die Trägerin des Kleides verabredet war, einen kleinen Blaster.
    Die Nachwirkungen der Süßblüte machten ihre Finger ungeschickt, als sie die Form des Gegenstands zu ertasten versuchte.
    Metall.
    Es war ihr Lichtschwert.

4. Kapitel
     
    Sie zog das Schwert heraus, starrte es in einer Art Schock an und berührte den Schalter, sah die leise summende blaßblaue Laserklinge, die in dem seltsam düsteren Licht beinahe unsichtbar war.
    Lukes Stimme erklang in ihrem Kopf. Hör nicht auf, mit deinem Lichtschwert zu üben. Du brauchst es. Und wie ein Echo die Stimme des Knaben Anakin, die sie in Wirklichkeit nie gehört hatte. Wir besitzen Stärke…
    Sie verdrängte den häßlichen Traum aus ihrem Bewußtsein. Aber sie konnte nicht verdrängen, daß sie wußte, was die Kinder waren: die Enkel Darth Vaders, und nur das, was Gesetz und Gerechtigkeit sie gelehrt hatten, stand zwischen der Neuen Republik und jenem schrecklichen Traum. Sie erinnerte sich all der Anstrengungen, die man unternommen hatte, um sie zu entführen, sie zu benutzen und in Werkzeuge der Habgier und der Besessenheit umzuformen. Und während jedermann davon ausging, daß sie sie lehren würde, ihre Kräfte nicht unbedacht oder für selbstsüchtige Zwecke einzusetzen, beobachtete sie die Schakale des zerbrochenen Imperiums und die Mitglieder ihres eigenen Rates, wie sie miteinander zankten und stritten und dabei Zeit und Leben vergeudeten.
    Und Luke drängte sie, seine Schwester, die ganze Zeit, jene Angst einflößende, persönliche Kraft in sich zu entwickeln und auszubauen: die Kraft Palpatines. Die Kraft, die Welt nach ihren Vorstellungen zu gestalten.
    Sie tippte wieder an den Schalter. Die schimmernde Klinge erlosch.
    R2. Wie aus weiter Ferne erinnerte sie sich an 3POs verzweifeltes Jammern im Kom und, als sie dann in die eisige Dunkelheit glitt, an das weiche Surren der Servos des Astromech. R2 wußte, daß ich mich in Gefahr befinde. Er hat mir auf die einzige Weise geholfen, die ihm offenstand.
    Leia schloß die Augen und kämpfte gegen die Tränen an.
    Ich werde sie töten, dachte sie und spürte, wie kalte Wut durch den lähmenden Bann der Droge brach. Ashgad und Dzym und diesen widerwärtigen Hutt und Liegeus mit seinem vergifteten Getränk und seiner unechten Sorge. Was auch immer sie vorhaben, ich werde sie vernichten.
    Sie mußte sich, ehe Liegeus zurückkam, in ihrem Zimmer nach irgendwelchen Hinweisen auf Fluchtmöglichkeiten umsehen.
    Drinnen war die Luft weicher, mit etwas Feuchtigkeit durchsetzt, im Gegensatz zu der durchdringenden Trockenheit, die draußen herrschte. Das bedeutete Magnetschilde an Türen und Fenstern – nicht billig – und irgendwelche Dunsterzeuger in den Decken. Wo sich die Sonne nicht in Myriaden von Quarzflächen brach, waren die Schatten dicht, und in den massiven Mauern steckte ein dumpfer, säuerlicher Geruch, den keine Klimatisierung vertreiben konnte.
    Überall, wo ein Hutt sich aufhielt, roch es natürlich nach Hutt. Niemand mochte diesen schweren, fauligen Geruch. Auf Tatooine hatte Leia gelernt, ihn zu hassen, obwohl die Erfahrung des Lebens im Palast Jabbas ihr bei ihren Verhandlungen mit Durga dem Hutt auf Nal Hutta gute Dienste geleistet hatte. In Diplomatenkreisen gab es wenige, die wie sie mit intensiv riechenden Spezies wie den Hutts und Vordums vorurteilslos und relativ gelassen verhandeln konnten.

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