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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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unter Kontrolle bleibt. Sie gehen nicht in ihre Nähe, verstanden? Skywalker ist ihr Bruder. Er wird es wissen, wenn sie stirbt.«
    »Hier, Lord?« Dzyms Stimme war jetzt nur noch ein Flüstern. »Auf dieser Welt?«
    »Wir dürfen das Risiko nicht eingehen, daß der Rat einen Nachfolger benennt. Lassen Sie sie in Frieden, bis wir alles erreicht haben.«
    Jetzt entfernten sich die Stiefel. Von Dzym war kein Laut mehr zu hören. Er hatte seinen Platz vor der Tür nicht aufgegeben. Leia hörte, wie Ashgad stehenblieb, vermutlich sah er sich um. Immer noch nur auf Armeslänge von ihr entfernt, murmelte Dzym: »Und dann?« Fast konnte sie sehen, wie er sich die in Handschuhen steckenden Hände rieb.
    Ein langes Schweigen trat ein.
    »Und dann werden wir sehen.«
     
    Luke hing ein paar Minuten lang in seinen Sitzgurten und bemühte sich, seinen Atem unter Kontrolle zu bekommen. Einen Teil seines Bewußtseins streckte er aus, tastete nach der Macht, manipulierte die Kraft der Kernverschmelzung und der Hitze, um die kleinen Reserven an Impulstreibstoff an der Explosion zu hindern. Ein Teil seiner Sinne griff weit hinaus, lauschte, tastete jenseits der schroffen Landschaft nach Anzeichen von Gefahr.
    Lebewesen in Bewegung.
    Sein Bewußtsein fing das ausstrahlende Summen von Feindseligkeit auf. Theranische Fanatiker, das stand für ihn beinahe fest. Er hing in einem Winkel von fünfundvierzig Grad über den zerdrückten Überresten, die einmal Armaturenbrett, Pilotensitz und Bodenbelag gewesen waren. Der enge Raum stank nach ausgetretenem Kühlmittel und Kollisionsschaum. Riesige Löcher in der Rumpfwand, wo das Metall sich beim Aufprall verbogen hatte, ließen Streifen von dünnem, schwächlich wirkenden Licht herein. Sand und Kieselsteine waren ebenfalls durchgekommen und lagen jetzt wie winzige Dünen und Hügel inmitten der Wrackteile. Staubpartikel schimmerten in der Luft.
    Luke schlang den rechten Arm um die Gurte und drehte sich dann im Hängen so herum, daß er mit der rechten Hand die Schnappverschlüsse erreichen konnte. Dann ließ er sich frei schaukeln und stemmte die Füße gegen die zerstörte Konsole, staunte einen Augenblick lang darüber, daß er noch am Leben war, ja sogar relativ unverletzt, wenn man einmal von einer ausgerenkten Schulter, Prellungen von den Sicherheitsgurten und dem Gefühl absah, in einem nicht besonders massiven Faß über den Rand der Bettlerschlucht gerollt zu sein.
    Das Wandfach, in dem er Lebensmittel, Wasser, einen Blaster und Ersatzbatterien verstaut hatte, war völlig verklemmt.
    Und nach den zornigen Vibrationen in der Macht zu schließen, würde er in allerhöchstens fünf Minuten Gesellschaft bekommen.
    Luke hatte gelegentlich die telekinetischen Kräfte der Macht dazu benutzt, um Schlösser zu öffnen, aber die Tür war verklemmt. Er schob den rechten Ärmel hoch, schaltete seine mechanische Hand auf höchste Leistung, stemmte dann den Handballen gegen das verbogene Metall der Wandklappe und drückte die am wenigsten verklemmte Ecke nach innen, bis der dreieckige Spalt, der sich dabei öffnete, groß genug war, daß er durchgreifen und die Wasserflasche herausholen konnte. Als nächstes wollte er die Waffe bergen, weil er bereits das Summen schlecht abgestimmter Gleitermotoren und das Geräusch von Hufen auf Kies hören konnte.
    Er schaffte es nicht, den Blaster rechtzeitig zu packen, ehe das Gewicht anprallender Körper den Jäger zum Schwanken brachte. Schatten legten sich über die Öffnungen in der eingedrückten Rumpfwand, als Luke seinen Arm mit leerer Hand wieder herauszog, auf die Beine sprang und sich durch den Spalt auf der anderen Seite des winzigen Cockpits zwängte – Augenblicke bevor der Lärm von auf Gasausdehnung basierenden Schußwaffen wie Donner durch den winzigen Raum hallte und ein wahrer Regen von Hochgeschwindigkeitssteinkugeln auf den Punkt prasselte, wo er sich gerade noch aufgehalten hatte. Es waren zahlreiche Angreifer, zwanzig oder fünfundzwanzig, schätzte Luke, der sich in einer Rolle hatte fallen lassen und jetzt hinter dem zerbrochenen Senkrechtflügel Deckung suchte. Männer und Frauen übrigens, soweit er feststellen konnte, weil sie sich gegen die beißende Kälte mit dicken Westen und Jacken, teilweise sogar mit ausgefransten Burnussen, geschützt hatten und breitkrempige Hüte oder Schleier trugen. Neben den altmodischen Projektilwaffen besaßen die Angreifer auch Bögen – sowohl Autobögen als auch primitive Langbögen – sowie kurze

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