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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Eindruck, als hätte sich seine Aufmerksamkeit urplötzlich etwas anderem zugewandt.
    Ashgad fuhr hastig fort, als müsse er von seinem Begleiter ablenken. »Das Problem ist folgendes, Exzellenz: Siebenhundertfünfzig Jahre völliger Isolierung haben aus der Oldtimer-Bevölkerung von Nam Chorios eine Gruppe von, wenn Sie meine offene Sprache verzeihen wollen, fanatischen Konservativen gemacht, in einem Maße, wie man sich das auf anderen Welten wahrscheinlich gar nicht vorzustellen vermag. Sie sind Bauern, das ist mir bewußt, und sie waren jahrhundertelang mit einem Minimum an Technik und unglaublich schwierigen Wetter- und Bodenbedingungen konfrontiert. Sie und ich, wir wissen beide, daß dies ein Nährboden für eine konservative Haltung und, offen gesagt, auch für Aberglauben ist. Zu den Dingen, die mein Vater auf dem Planeten einführen wollte, gehörte eine moderne Klinik in Hweg Shul. Aber die Einnahmen dort reichen gerade aus, um die Medidroiden am Laufen zu halten. Die Bauern bringen ihre Kranken lieber zu einem Theran-Lauscher, damit der sie mit ›aus dem Himmel gesaugter Kraft‹ heilt.« Das Flattern seiner Hände sollte wohl den Hokuspokus solcher Naturheilkunde nachäffen.
    Er setzte sich in den zweiten grauen Ledersessel, ein massiv gebauter Mann in einer einfachen braunen Tunika und Hosen, die offensichtlich von einem normalen Musterdroiden geschneidert waren. Sein bescheidener Schmuck – eine goldene Kragennadel, die goldene Gürtelschnalle und die Brustkette – erinnerten Leia an alte Holos seines Vaters. Er stützte die Ellbogen auf die Knie und beugte sich vertraulich zu ihr vor.
    »Die Rationalisten-Partei will nicht nur den Newcomern helfen, Exzellenz«, versicherte er. »Ihr Bemühen gilt auch den Bauern; den Oldtimern, die nicht zu den Theranern gehören und die einfach nur überleben wollen. Wenn nicht bald etwas geschieht, um dem Thera-Kult die Kontrolle über die alten Schießanlagen zu entwinden, mit denen die Theraner jeden interplanetarischen Handel unterbinden, werden diese Leute weiterhin wie… wie Ackersklaven leben, die sie ja auch einmal waren. Die Rationalisten-Partei auf Nam Chorios ist stark, und ihre Macht wächst ständig. Wir wollen planetarischen Handel mit der Neuen Republik. Wir sind an moderner Technik und einer angemessenen Nutzung der Bodenschätze des Planeten interessiert. Ist das so schlecht?«
    »Die Mehrzahl der Bewohner des Planeten scheint dieser Ansicht zu sein.«
    Ashgad gestikulierte heftig. »Die Mehrzahl der Bewohner des Planeten wurde von einem halben Dutzend Spinnern einer Gehirnwäsche unterzogen, Spinnern, die sich mit Brachnielwurzel zukiffen und dann durch die Wüsteneien des Planeten wandern und Gespräche mit Felsbrocken führen! Wenn sie damit einverstanden sind, daß ihre Ernten verkommen und ihre Kinder sterben, weil sie mit der modernen Welt nichts zu tun haben wollen, ist das ihre Sache, denke ich, obwohl es mir das Herz bricht, tatenlos dabei zusehen zu müssen. Aber zugleich versperren sie den Newcomern den Zugang zur modernen Welt!«
    Obwohl Leia wußte, daß Dzym sicherlich alles bestätigen würde, was Ashgad sagte – schließlich war er der Sekretär des Mannes und hatte kaum eine andere Wahl –, sah sie doch zu dem Chorianer hinüber. Der saß immer noch stumm da und starrte in den Weltraum hinaus, als konzentriere er sich auf etwas völlig anderes, wenn sein Blick auch gelegentlich zu dem Chrono an der Wand hinüberhuschte. Das Aussichtsfenster neben ihm bot eine spektakuläre Ansicht der lavendelfarbenen und grünen Kugel von Brachnis Chorios, dem fernsten Planeten der Systeme, die diesen Namen trugen, und dessen größter Mond als orbitaler Treffpunkt für ihr Geheimtreffen auserwählt worden war.
    Der Begleitkreuzer Adamantine war am Rande ihres Sichtfelds gerade noch zu sehen, eine im Sternenlicht unwirklich erscheinende silberne Silhouette. Ein Stück darunter, in der Nachbarschaft des strahlenden Dreiecks bunter Sterne, um die Brachnis Chorios, Nam Chorios und Pedducis Chorios kreisten, und im Vergleich zur Masse des Kreuzers geradezu armselig wirkend, hing die Anordnung miteinander verbundener Bronzekugeln, in der Seti Ashgad zu dem Treffen gekommen war, die Light of Reason. Selbst Leias Flaggschiff, die Borealis, wirkte im Vergleich dazu riesig. Die Light, die aus einzelnen kleinen Fahrzeugen zusammengesetzt war, die gerade noch imstande waren, die antiken Verteidigungsanlagen von Nam Chorios zu passieren, eignete sich

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