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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Gesicht huschte, seltsam verwachsen. Er seufzte tief und genüßlich und verstummte dann wieder.
    »Ich hatte gehofft, Sie dazu überreden zu können, daß Sie uns helfen, Exzellenz.« Ashgads Stimme lenkte Leia wieder von dem eigenartig untätigen Sekretär ab. »Und ich weiß es sehr zu schätzen, daß Sie eine Kommission entsenden wollen. Ich werde ganz sicher meinen ganzen Einfluß geltend machen, um sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen.«
    Leia erhob sich und streckte ihm die Hand entgegen. »Ich bin sicher, daß Sie das werden.« Das klang warm und freundlich, aber die illusionslose Rebellin, die immer noch in ihrem Unterbewußtsein hauste, fügte hinzu: Ich wette, das wirst du. Ashgad beugte sich tief über ihre Hand, eine altmodische Höflichkeitsgeste, die sie nicht mehr erlebt hatte, seit sie Palpatines Hof verließ. Der Mann wirkte völlig aufrichtig, und Leias Instinkt, der sie stets dazu drängte, unterdrückte Minderheiten zu unterstützen, sympathisierte mit seiner Enttäuschung. Sie hatte selbst gegen Gruppierungen wie die Vereinigten Separatisten und die Agromilitanten gekämpft und verspürte den aufrichtigen Wunsch, modernen, intelligenten Menschen zu helfen, die alles unternahmen, um sich von einer unvernünftigen Tyrannei zu befreien.
    Falls hier tatsächlich so etwas im Gange war.
    »Sorgen Sie dafür, daß Master Ashgad den Weg zum Fährenhangar findet, wären Sie so nett, Ssyrmik?«
    Leias zahlenmäßig kleine Ehrenwache nahm Haltung an, während die Regierungschefin und ihre Gäste in den Vorraum des Konferenzsaals traten. Ein weiblicher Lieutenant verbeugte sich und schulterte den eleganten Blasterkarabiner, der Teil ihrer Uniform war. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen, Master Ashgad, Master Dzym.«
    Die jugendlichen Gesichter und das aufgesetzt würdevolle Gehabe dieses halben Dutzends junger Zöglinge der Weltraumakademie der Neuen Republik erweckten in Leia das Gefühl, hundert Jahre alt zu sein.
    Die drei Leibwächter, die Ashgad mitgebracht hatte, verbeugten sich ebenfalls vor ihr: hübsche Androgyne in enganliegenden hellblauen Uniformen mit dem seltsam tot wirkenden Haar teurer Luxuspuppen.
    Während sie zusah, wie die gehämmerten Bronzetüren des Korridors sich mit einem Seufzen hinter ihnen schlossen, hörte Leia ein leises, rauhes Flüstern hinter sich. »Die drei riechen nicht richtig, Lady. Das ist kein lebendes Fleisch.«
    Leia wandte den Kopf und blickte auf die vier kleinen, grauen verhutzelten Humanoiden, die gleichsam aus den Wänden des Vorraums herausgeschmolzen zu sein schienen. Der kleinste, der gerade bis zu Leias Ellbogen reichte, musterte die Bronzetore aus zusammengekniffenen gelben Augen.
    Vor einigen Jahren hatte Leia ihre Noghri-Leibwache auf wachsenden Druck des Rates hin abgeschafft. Leia hatte Verständnis dafür. Selbst vor dem unglücklichen Zwischenfall mit dem Botschafter von Barabel hatte es Stimmen gegeben, die es unpassend fanden, daß sie sich einer von Palpatines Waffen bediente. Die Noghri auf diese Mission mitzunehmen war äußerst riskant.
    Vertraue Ashgad nicht, hatte die Botschaft gelautet.
    Sie hatte unmittelbar vor der Abreise nach ihnen geschickt. Es gab Risiken, die noch größer waren, als das einer Spaltung im Rat.
    »Im technischen Sinne ist es lebendes Fleisch«, meinte Leia nachdenklich. »Es sind Synthdroiden, Ezrakh. Ich habe sie in den Vergnügungskuppeln auf Hesperidium und Carosi gesehen. Geformtes Synthfleisch über Metallarmaturen. Sie besitzen nur minimale interne Computer; ihre Bewegungen werden zentral gesteuert, wahrscheinlich von Ashgads Schiff aus, denn ich kann mir keine Technologie vorstellen, die von Chorios selbst bis hierher reichen würde.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust, und eine tiefe Falte erschien zwischen ihren Brauen. »Und soweit mir bekannt ist, sind sie sehr, sehr teuer. Würden Sie bitte dafür Sorge tragen, daß sie wirklich auf ihr Schiff gelangen?«
    Der Noghri beugte sein Haupt, aber nicht so schnell, daß sie nicht das amüsierte Blitzen in seinen Augen gesehen hätte. »Gishkaath sorgt bereits dafür, Lady.«
    Vielleicht hatte sie die Nachricht, die ihr zugetragen worden war, voreingenommen gemacht, dachte sie und schüttelte den Kopf. Sie kämpfte ständig dagegen an, aber ganz konnte man persönliche Vorurteile nicht ablegen.
    Die Noghri schickten sich an, sich zurückzuziehen – sie achteten darauf, Distanz zur Ehrenwache der Akademie zu halten, deren Mitglieder zu den wenigen

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