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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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kleinen Energieschwankungen, die 3PO festgestellt hatte. Die meisten – Änderungen der Raumtemperatur, der Zusammensetzung der Atmosphäre sowie Schwankungen im sonst einigermaßen gleichmäßigen Maschinengeräusch – hatten unterhalb der menschlichen Wahrnehmungsgrenze gelegen.
    »Ich nehme an, Sir, daß sich das System einfach an R2-D2s Anwesenheit als zentraler Speicherkondensator anpaßt.«
    Captain Bortrek warf wutentbrannt eine Halskette aus unbezahlbaren Feueropalen gegen die Wand. »Verfluchte Droiden«, murmelte er. »Verdammte Blechkisten. Ich hatte gehofft, daß ich auf Durren auf einen von diesen neuen Droiden stoßen würde, einen von diesen Synthdroiden. Hunderttausend Kredits bringen die ein, aber ich würde sie nie verkaufen. Hast du welche gesehen, Goldie? Die sind dir um Längen überlegen.«
    Er wackelte altjüngferlich mit dem Finger und sah seinen zum Dienst gepreßten Assistenten an. Sein blondes Haar hing ihm jetzt verschwitzt in die Augen, und er hatte seine rotgoldene Lederweste aufgeknöpft, so daß man eine ganze Anzahl goldener Ketten und einen dichten Brustpelz sehen konnte. »Zentralprogrammiert. Kristallfeinabstimmung. ZKAR. Zentralkontrollierte Autonome Replikanten.« Er sprach die Worte mit großer Sorgfalt aus, als ob er Angst hätte, über sie zu stolpern. »Keine verkabelten Gehirne, wie du eines hast. Die lassen ihr Hirn an irgendeinem zentralen Ort und tun dann, was man ihnen sagt – sechs, acht, zehn von ihnen, soviel man haben will. Zentralgehirn. Man sagt diesem Hirn, was jeder einzelne von ihnen tun soll, und dann tun die es ohne verdammte Widerrede, kapiert?«
    »Ja, Sir«, stimmte 3PO ihm zu.
    »Das Hirn verarbeitet alles. Riesige Distanzen. Man kann es auf seinem verdammten Schiff lassen und mit sechs oder zehn Replikanten oder so landen, und dann sagt man ihnen, hol mir das oder hau diesem Typen eine runter, und sie tun es. Sie kommen von selbst drauf, wie sie es tun sollen, ohne dieses ewige Oh, und wie soll ich das machen, Sir?« Seine vom Alkohol undeutlich gewordene Stimme hatte einige Mühe, die präzise Droidensprechweise nachzuahmen.
    »Und man kann sie als Mann oder als Frau oder sonst was machen. Ganz egal. Die haben ein Stahlskelett, und darüber wächst Synthfleisch, und solange sie diesen kleinen Kristallbrocken im Schädel haben, der auf die Zentralkontrolle hört, gehören sie dir. Mann, ich hätte Lust, so ein Ding zu besitzen, das wie Amber Jevanche gebaut ist.« Das war der neueste Holostar, der gerade auf Coruscant populär war, eine Frau, von der 3PO auch Captain Solo in den höchsten Tönen hatte schwärmen hören, obwohl Captain Solo die Bekanntschaft der jungen Dame nach seiner Kenntnis nie gemacht hatte.
    Bortrek fuhr fort, in anatomisch exakten Details zu schildern, zu welchen sexuellen Aktivitäten er einen solchen Synthdroiden veranlassen würde, obwohl 3PO sich nicht recht vorstellen konnte, weshalb ein Mensch eigentlich den Wunsch hegen sollte, mit einer Maschine zu kopulieren, und fuhr dann fort, seine Philosophie hinsichtlich der Bedürfnisse und Rechte der Menschen darzulegen – womit er, wie 3PO aus seinem Verhalten schloß, seine eigenen unmittelbaren Wünsche ohne jede Rücksicht auf die Wünsche des jeweils anderen meinte. Dabei wurde seine Rede nach Form und Inhalt immer unverständlicher, aber erst als der Mann schließlich einfach umkippte und flach auf den Boden fiel, kam 3PO auf die Idee, eine Probe der Kabinenatmosphäre zu nehmen, wobei er feststellte, daß sie aus beinahe zwölf Prozent Kohlendioxid und praktisch überhaupt keinem Sauerstoff mehr bestand.
    »Du meine Güte!« rief er und eilte zum Wandkom. »R2! R2!«
    Eine schnelle Folge von Pieptönen antwortete ihm. 3PO kam der Aufforderung sofort nach, hastete zur Tür und den Korridor hinauf auf die Brücke zu. Er hatte erst vier oder fünf Schritte zurückgelegt, als die Tür, die sich automatisch hinter ihm geschlossen hatte, ein unheilverheißendes Rasseln hören ließ. Das Geräusch ließ den Protokolldroiden erstarren, aber er faßte sich gleich wieder, eilte zum nächsten Kom und legte den Schalter um. »R2, die Laderaumtüren sind versperrt!«
    Ein beruhigendes Trillern. »Nun ja, wenn du sicher bist, daß das so in Ordnung ist«, erwiderte 3PO skeptisch und setzte seinen Weg zur Brücke fort.
    Er fand R2 immer noch in einem Gewirr von Kabeln und Schläuchen, und das ganze Kernsystem war strahlend erleuchtet wie ein Winterfestbaum. Das leise Klicken von neuen

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