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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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ursprünglich auf diesen Planeten geführt haben mochte, den Planeten, wo die Macht jeden Stein durchdrang wie strahlendes Licht? Sie hatte versucht, Callista zu versklaven, indem sie ihr versprach, sie zu dem zu führen, was sie sich am meisten ersehnte, mit der Illusion, ein Zuhause gefunden zu haben.
    Callista war hierhergekommen, um Unterweisung in der Macht zu suchen, und hatte statt dessen ein schreckliches Beispiel dafür vorgefunden, was geschehen konnte, wenn man sie nicht besaß, wenn die Macht verkümmerte und nur Wahnsinn und Wut und Sehnsucht zurückließ.
    Und Callista war geflohen.
    Luke fröstelte und wandte sich um, um zu seinem Zimmer über dem Blauen Blerd zurückzukehren. Aber seine Gedanken kamen von dem schrecklichen Bild Taseldas nicht los, die einst eine Jedi und jetzt nur noch eine schmutzige verrückte Alte war, die sich Drochs von den Armen pickte und sie verschlang – und die ihn aus der Dunkelheit anstarrte.

9. Kapitel
     
    »Eine Empfehlung von Beldorion dem Prächtigen, Exzellenz.« Der große Synthdroide stand in der Tür und verbeugte sich. »Er würde sich Ihre Gesellschaft beim Tee als Ehre anrechnen.«
    Oh, würde er das? Leia verschluckte die Bemerkung. Der Werbewürfel für Synthdroiden hatte nicht erwähnt, daß ihre Audio- und Videorezeptoren für eine Fernüberwachung eingerichtet waren, die es ihren Besitzern erlaubte, ihr Tun zu beobachten und zu belauschen, aber Leia wußte, daß dies in manchen Kreisen routinemäßig geschah. Die Süßblüte machte sie manchmal unvorsichtig, und sie wußte, daß sie sich, solange Dzym in der Nähe war, nicht die geringste Unvorsichtigkeit leisten durfte.
    »Wird Master Ashgad auch anwesend sein?« Immer wenn einer der Synthdroiden oder auch Liegeus in ihre Nähe kam, gab sie sich Mühe, ihre Stimme ein wenig süßlich klingen zu lassen, so, als schwebe sie in höheren Sphären – eine ihrer Kommilitoninnen an der Akademie war die meiste Zeit stoned gewesen, und Leia hatte daher keine Mühe, den Singsang ihrer Sprechweise nachzuahmen. Daß man sie bis jetzt nicht gewaltsam gezwungen hatte, das mit dem Rauschgift durchsetzte Wasser zu trinken, hatte sie – wenn auch unter der Einwirkung der Droge ein wenig spät – erkennen lassen, daß in ihrem Zimmer keine Kameras angebracht sein konnten.
    »Das weiß ich nicht, Exzellenz.«
    »Es ist nur, weil ich wissen muß, was ich anziehen soll«, nuschelte sie träumerisch für einen etwaigen Lauscher.
    »Das weiß ich nicht, Exzellenz.«
    Nicht, daß sie eine große Wahl gehabt hätte, dachte Leia, nachdem der Synthdroide sich entfernt hatte.
    Von der Terrasse aus hatte sie wenigstens fünf verschiedene Synthdroiden gezählt, aber bei einigen von ihnen handelte es sich möglicherweise um Duplikate, also gab es möglicherweise noch mehr von ihnen. Wenigstens zwei zeigten deutliche Anzeichen von Nekrose, dem langsamen Absterben des ihr Metallskelett bedeckenden Fleisches, was allem Anschein nach irgendwie mit Dzym und der Todessaat in Zusammenhang stand.
    Leia fragte sich, ob Dzym, wie sie allmählich vermutete, tatsächlich imstande war, die Todessaat irgendwie zu kontrollieren. Das würde das präzise Timing erklären, das erforderlich gewesen war, um die Adamantine und die Borealis zu übernehmen; es wäre eine Erklärung dafür, daß sie selbst die Seuche überstanden hatte, und würde außerdem die Immunität Ashgads und Liegeus’ sowie Liegeus’ offenkundige Angst erhellen. Oder würde sie, sobald ihr Verstand wieder richtig funktionierte, zu einer anderen Deutung der Ereignisse oder gar zu neuen Erkenntnissen gelangen?
    Falls sie lange genug lebte, um ihre Lage mit klarem Verstand analysieren zu können.
    Leia fröstelte und machte sich daran, ihr rotes und bronzefarbenes Staatsgewand und den schweren dazugehörigen purpurnen Umhang abzulegen.
    Der Synthdroide erschien eine halbe Stunde später wieder, als Leia gerade damit fertig geworden war, ihr Haar hochzustecken. Sie versuchte fieberhaft, sich nach Möglichkeit die Richtung und den Grundriß des Hauses einzuprägen, als sie neben dem Droiden einen Korridor entlang und eine lange Treppe hinunterging, an deren Fuß schwere strahlungssichere Türen offenstanden, durch die sie einen Blick auf eine Art Landeplatz erhaschen konnte, der sich bis zum Rand des Plateaus erstreckte. Ein klobig wirkender mittelgroßer Frachter wartete dort, an dem einige Synthdroiden arbeiteten. Sie trugen Teile hinein, die wahrscheinlich zu einem Computerkern

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