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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Entführung – äußerst vorsichtig, wenn es darum ging, sich Fremden gegenüber zu äußern. »Es ist nichts.«
    Er nahm Darm den Kristall aus der Hand und hielt ihn vor einem Fenster ins Licht. Die fadenartigen grauen Schlieren in dem Spook hatten ihre Ausrichtung verändert und bildeten jetzt, an der Stelle, wo Darm die Kontaktstifte angesetzt hatte, zwei sternförmige Flecken.
    »Wenn dieser Spook die richtige Farbe hätte«, erklärte die Prospektorin mit einem Ausdruck, in dem sich Bedauern und eine gewisse Heiterkeit mischten, »dann hätte ich jetzt gerade hundert Kredits vertan. Die können sie programmieren und die Struktur so anordnen, daß der Kristall als Empfänger funktioniert.« Sie warf den Quarzbrocken in die Höhe, fing ihn wieder auf und warf ihn dann Luke zu.
    Seine Hand zuckte zurück, und der Kristall fiel auf den Boden und zerbarst in glitzernde Splitter. »Tut mir leid«, sagte er. »Tut mir wirklich leid…«
    Sie trat die Splitter mit einer gleichgültigen Geste unter den Auflader.
    »Macht nichts. Wie gesagt, die würden so etwas nicht nehmen, aber selbst die winzigen Splitter kann man mit einem kleinen Ionenstoß neu orientieren.« Ihr Blick wandte sich ihm wieder zu, studierte sein Gesicht, das, wie Luke befürchtete, immer noch erkennen ließ, daß er irgendwie aus dem Gleichgewicht geraten war. »Und Sie sind sicher, daß Ihnen nichts fehlt?« Wahrscheinlich meinte sie damit, dachte Luke, daß es eigentlich gar nicht zu ihm paßte, Dinge fallen zu lassen – und nach jahrelangem Jedi-Training verblüffte ihn das selbst.
    Allem Anschein nach waren die Spook-Kristalle, abgesehen von ihren anderen Eigenschaften, irgendwie Auslöser oder Schnittpunkte der Macht.
    »Ja-ah«, sagte Luke und rieb sich die Schläfen. »Ja wirklich, ich bin okay.« Kein Wunder, daß der ganze Planet von den Schwingungen der Macht widerhallte, wenn man sie dazu einsetzen konnte, um…
    »Heute abend findet ein Treffen statt«, fuhr Darm fort und riß ihn aus seinen Gedanken. »Seti Ashgad ist zurück. Es heißt, daß er sich mit irgendeinem von den ganz großen Bonzen der Republik getroffen hat. Was sagen Sie dazu? Wir gehen heute abend alle zu seinem Palast. Kennen Sie den? Eine Riesenbude. Sie hat früher einmal einem Hutt gehört, der vor langer Zeit hier das Sagen hatte. Ziemlich hochgestochen, aber bei den Bodenblitzen muß es dort ganz schön aufregend sein. Wenn Sie mitkommen möchten, könnte ich Sie reinbringen und Sie ein paar Leuten vorstellen. Es werden auch Leute von ganz weit her kommen, sogar von Outer Distance. Wenn sich Ihre Freundin noch im besiedelten Gebiet befindet, hat sie bestimmt jemand gesehen.«
    »Danke«, erwiderte Luke und spürte, wie in dem Augenblick, da Callistas Anwesenheit auf dieser Welt erwähnt wurde, sich erneut das Gefühl der Verwirrung und der Verzweiflung bei ihm einstellte. Er war in den letzten vierundzwanzig Stunden zwei- oder dreimal mit größter Vorsicht an Taseldas Haus vorbeigeschlichen – auch an dem Ashgads. Auf die Weise konnte er sich Zutritt verschaffen, ohne den Verdacht des viel zu intelligenten Polizisten Grupp zu erwecken. »Das würde ich gerne tun.«
    Darm wischte seinen Dank mit einer Handbewegung weg. Ihr Angebot war ein Ausdruck des typischen Gemeinschaftsgefühls, das immer dort aufkam, wo Individuen – oder zumindest Individuen mit einer gewissen Einstellung – das Gefühl entwickeln, unbedingt zusammenhalten zu müssen. »Wir werden sie schon finden«, versicherte sie. »Über kurz oder lang wird uns jemand weiterhelfen. Dann also heute um zwanzig Uhr. Ich bin um Viertel vor hier. Arvid und Gin werden wahrscheinlich auch hingehen.«
    Luke nickte. Nachdem Umolly Darm gegangen war, kniete er nieder und betastete die Kristallfragmente mit den Fingerspitzen und versuchte, zu rekonstruieren – versuchte zugleich zu verstehen –, was genau er vorhin empfunden hatte. Aber er fand nur Silikonsplitter, so wie das Zeug, das sich überall unter den Stelzen der Reparaturwerkstatt festgesetzt hatte.
     
    Taseldas Feind – dessen Haus Seti Ashgad übernommen hatte – war also ein Hutt gewesen.
    Ein Dunkler Jedi? fragte sich Luke. Oder war das auch wieder eine von ihren Lügen? Grupp hatte ihn einen Verbrecherboß genannt, aber das konnte natürlich auch nur die Beschreibung eines Laien für etwas sein, das er nicht verstand.
    Konnte es sein, daß Hutts von der Macht durchdrungen geboren wurden?
    Es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der man die

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