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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Majieverarbeitungsanlagen betrieb, und zwei Sullustanern, denen die größten Branswedtürme im Distrikt gehörten. Luke fiel auf, daß die meisten Newcomer-Menschen auf Abstand zu den Aliens bedacht waren. Dieses Verhalten, dieses unausgesprochene Ressentiment gegen die nichtmenschlichen Spezies der Kernwelten hatte er bereits in der Werkstatt einige Male registriert. Ausgesprochen kurzsichtig, wenn man den Stand ihrer Technologie bedachte, aber auch die meisten Ressentiments des Imperiums waren kurzsichtig und unvernünftig gewesen und hatten schließlich zu dessen Niedergang beigetragen.
    Die Tür wurde von einer Anzahl Synthdroiden bewacht. Wahrscheinlich war den meisten Anwesenden überhaupt nicht bewußt, daß es sich bei den Wachen nicht um gewöhnliche Menschen handelte. Sie waren auch in den winzigsten Details realistische Nachbildungen, lediglich ihr Haar verriet sie – perfekt, menschlich, aber genauso leblos wie verpflanztes Haar meistens aussah –, und dann war da noch der Geruch. Alle im Raum Anwesenden hatten irgendwelche Ausdünstungen: Schweiß, Bier, Kaffein – das Salz der Arbeit und des Lebens. Synthfleisch hingegen brauchte, bis es mit organischer Materie verwuchs, keine Nahrung und sonderte auch keine Nebenprodukte ab. Luke erinnerte sich, in einem Artikel über die Loronar Corporation gelesen zu haben, daß man dort darum bemüht war, Synthdroiden herzustellen, die für duftgesteuerte Spezies wie die Chadra-Fan und die Wookiees akzeptabel waren.
    In dem Artikel hatte, soweit er sich erinnern konnte, auch gestanden, daß dieses Projekt von Loronar mit niedriger Priorität vorangetrieben wurde. Die Kaufkraft der Chadra-Fan und der Wookiees war nicht sehr groß, und das Marktpotential lohnte die Mühe nicht, nicht einmal bei einem Stückpreis von hunderttausend Kredits.
    »Arvid.« Gerney Caslo bahnte sich einen Weg durch die Menge, die es sich inzwischen auf den niedrigen, überall im Raum verteilten Podesten und den dazwischen aufgestellten Stühlen bequem gemacht hatte. Der ganze Raum war mit dicken Industrieteppichen ausgelegt, was eine seltsame Atmosphäre erzeugte. Ehemalige Eßnischen waren jetzt mit billigen imitierten Kunstwerken ausgestattet, wie sie wohlhabende Leute auf dünnbesiedelten Welten häufig erwarben. Es gab schlechte Holos von berühmten Skulpturen, manchmal ein wenig redigiert, so daß sie die Gesichter des neuen Besitzers und dessen Familie anstelle der Originale zeigten, oder billige kleine Sechzehnfarben-Lichtdisplays, die ihren Zyklus in eineinhalb Minuten durchliefen. Luke hatte ein paar wunderschöne samtglasierte Oldtimer-Töpferstücke gesehen und wunderte sich darüber, daß weder Seti Ashgad noch sein Vater ihre Räume nach so vielen Jahren auf diesem Planeten nicht auch mit dieser Art von Kunst dekorierten.
    War Ashgad dem Älteren diese Welt so zuwider gewesen, daß er mit ihren Werken nichts zu tun haben wollte? Aber der Sohn, der hier geboren oder zumindest aufgewachsen war – er wirkte nicht älter als vierzig –, würde dieses Vorurteil doch ganz sicher nicht teilen? Oder war vielleicht Ashgads anderes Haus, das in den Blitzbergen, mehr nach seinem eigenen Geschmack eingerichtet, während dieses Anwesen von den Vorlieben des Vaters geprägt war?
    »Wir suchen ein paar Leute für einen Auftrag«, fuhr Caslo jetzt fort. Er redete aus dem Mundwinkel, wie ein Schurke in einem billigen Holovid. »Morgen nacht kommt eine Lieferung.«
    »Wo?«
    »Bei den Zehn Vettern.«
    Croig hatte den Ort in Lukes Gegenwart bereits erwähnt. Die Vettern, von denen hier die Rede war, waren Tsils, Kristallkamine, die statt in einer Reihe ringförmig angeordnet waren, Zeugen und Überbleibsel eines unbekannten geologischen Vorgangs. Der Traum eines jeden Schmugglers, eine beim Scannen leicht identifizierbare Formation und doch klein genug, um sie in einer Nacht durchsuchen zu können.
    »Können Sie Owen auch gebrauchen?« erkundigte sich Arvid und deutete mit einer Kopfbewegung auf Luke. »Er arbeitet bei Croig. Er könnte das Geld gebrauchen.«
    Booldrum Caslo, ein vierschrötiger Mann mit glattem Gesicht und einem schweren, am Kopf befestigten Sichtverstärker, grinste. »Jeder, der bei Croig arbeitet, kann Bargeld gebrauchen.«
    Dann studierte er Luke einen Augenblick lang und nickte. »Wir können jeden brauchen, den wir kriegen können. Ich höre, es ist eine ziemlich umfangreiche Ladung. Läuft Ihr Gleiter inzwischen wieder?«
    Luke nickte, obwohl laufen eine Frage der

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