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Callista 03 - Planet des Zwielichts

Callista 03 - Planet des Zwielichts

Titel: Callista 03 - Planet des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Hambly
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Interpretation war.
    »Dann werden Sie als Sammler arbeiten«, erklärte Caslo. Arvid schniefte, als der Ältere ihnen den Rücken zuwandte und weiterging.
    »Als Wache vertraut er Ihnen nicht.«
    »Häh?«
    »Um die Theraner abzuhalten«, erklärte Gin und lehnte sich an das Podest, auf dem sie saßen. »Oh, die Lauscher erfahren manchmal, wann Ladungen ankommen, und versuchen das zu verhindern, aber meistens wissen sie ohnehin Bescheid, weil sie alles, was hier vorgeht, im Auge behalten. Hauptsächlich konzentrieren sie sich ja…«
    Plötzlich wurde die Beleuchtung abgeschwächt – mit Ausnahme einer einzigen Lampe auf dem Hauptpodest, die unauffällig in einer ehemaligen Eßnische von wahrhaft olympischen Ausmaßen angebracht war. Ein Vorhang im hinteren Teil des Saals öffnete sich, und Seti Ashgad trat ein.
    Vertraue ihm nicht, hatte Callista gesagt, und gehe auf keine Forderung ein, die er dir stellt.
    Warum?
    Luke sah den Mann jetzt das erste Mal von Angesicht zu Angesicht; auf der Borealis hatte er ihn und seine Begleiter nur im Vorübergehen zu Gesicht bekommen. Als der Imperator Palpatine Ashgads Vater ins Exil verbannt hatte, war Luke noch nicht geboren, aber er hatte schon als Teenager großes Interesse an der Rebellion an den Tag gelegt und war mit dem Charme des alten Politikers und seiner chamäleonhaften Art aufgrund zahlreicher Holos vertraut. Der alte Mann mußte jetzt an die achtzig sein, dachte Luke, während er zusah, wie sein Sohn das Podest bestieg und mit seinen Vertrauten in der Menge scherzhafte Bemerkungen tauschte.
    Weder Croig noch sonst jemand im Blauen Blerd des Glücks hatte ihm viel über den alten Mann erzählt; aber immerhin hatte er den Hutt (und mutmaßlichen Jedi) besiegt, ihn als Herrscher abgesetzt und sein Haus in seinen Besitz gebracht. Er mußte also ein bemerkenswerter Mann gewesen sein. War er tot oder hatte er sich in das Haus in den Blitzbergen zurückgezogen?
    »Nein, nein, das kommt nicht in Frage«, erwiderte Ashgad auf einen Zuruf, daß bald Republik-Truppen eintreffen würden, um mit den Theranern »aufzuräumen«. Seine tiefe Stimme klang freundlich, als er sarkastisch hinzufügte: »Sie sind schließlich die Mehrheit, das wissen Sie doch. Das ist ihr Planet.«
    »Aber unser Planet ist es auch«, ereiferte sich Gerney Caslo und sprang auf. »Wir reißen uns den Arsch auf und bringen Pflanzen auf diesen verdammten Felsbrocken. Zählt das überhaupt nicht?«
    »Tut es das?« Ashgads grüne Augen funkelten plötzlich kalt und verärgert, als er sich in der Menge umsah. »Ich hatte das geglaubt. Ich war so optimistisch, daß ich Ihnen versicherte, ich würde etwas ausrichten können. Allem Anschein nach habe ich mich getäuscht.«
    Schweigen senkte sich über den Saal, aber Luke spürte Zorn und Ärger, der die Menge wie ein Bodenblitz durchlief.
    »Wie Ihnen bekannt ist«, fuhr der Politiker fort, auf den sich jetzt die ungeteilte Aufmerksamkeit aller Anwesenden richtete, »hegte ich große Hoffnungen. Meine Verbindungen haben es mir ermöglicht, ein Zusammentreffen nicht mit irgendeinem Politiker, irgendeinem Bürokraten, irgend einem Ausschußmitglied, sondern mit Leia Organa selbst herbeizuführen. Nicht, daß sie sonderlich begeistert gewesen wäre«, fügte er bitter hinzu, »sich mit mir zu treffen, wie sie mir von Anfang an klargemacht hat…«
    Ashgad den Älteren hatte man den »Goldenen Versucher« genannt. Als Luke jetzt seinem Sohn zuhörte, wußte er, wie er geklungen haben mußte. Ashgad benutzte seine Stimme so, wie ein Virtuose Orgel spielt. Er brachte es fertig, Schatten, Zwielicht und strahlende Helligkeit hervorzurufen und dies nur mit winzigen Nuancen des Tonfalls und der Lautstärke.
    »Ich muß mich für meine Begeisterung und meine Unvernunft entschuldigen«, fuhr Ashgad fort. »Das schulde ich Ihnen allen, weil ich Hoffnungen geweckt habe, die keine Chance auf Erfüllung hatten.« Er machte eine Handbewegung, und ein anderer Mann – auf diese Entfernung konnte Luke nicht feststellen, ob es ein Synthdroide war oder nicht, obwohl seinen Bewegungen etwas verdächtig Glattes, Fließendes eigen war – schlüpfte durch den Vorhang und baute in einer Nische einen Holoprojektor auf.
    »Vielleicht sollte es Ihre Exzellenz Ihnen mit ihren eigenen Worten mitteilen lassen.«
    Im Saal wurde es noch dunkler. Das Holo von Leia war von kristallklarer Qualität und wirkte in der Dunkelheit fast körperlich, als wäre sie in strahlendes Licht einer

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