Callista 03 - Planet des Zwielichts
gehörten, die überhaupt von ihrer Anwesenheit wußten, aber Leia hob impulsiv die Hand. »Und was ist mit Master Dzym?« fragte sie. »Wie riecht er?«
Ezrakh zögerte kurz, wägte ab, die Falten seines ledernen grauen Gesichtes strafften sich. Dann machte er eine verneinende Geste. »Sein Geruch ist menschlich. Ich mag ihn auch nicht, Lady – ich mag seine Augen nicht –, aber er riecht so wie andere Menschen.«
Leia nickte ein wenig beruhigt. »Würden Sie mit mir kommen?« bat sie. »Und Sie auch bitte, Marcopius.« Sie lächelte einer ihrer jungen Ehrenwachen von der Akademie zu. Schließlich war es nicht ihre Schuld, daß die Jägerkiller von Honoghr einen Attentäter in Stücke schneiden konnten, ehe ein Mensch – ganz besonders diese jungen Leute – auch nur seinen Blasterkarabiner in Schußposition bringen konnte, noch war es die Schuld dieser jungen Leute von der Akademie, daß sie auf dieser Mission nicht das geringste Risiko eingehen durfte. Sie hatte während der ganzen Reise sorgfältig darauf geachtet, daß die Akademiewachen stets an ihrer Seite blieben und ihnen gegenüber immer wieder betont, daß die Noghri nur eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme darstellten, eine Geheimwaffe für den Fall einer unerwarteten Katastrophe.
Und, wie Luke es ausgedrückt hätte, man konnte einfach nicht im voraus sagen, welche Gruppe im Krisenfall ihre Rettung sein würde.
Sie drückte den Knopf für den Turbolift, und als sie und ihre beiden Wachen in der Kabine standen, betätigte sie den Schalter, der sie zum Hangardeck ihrer Fähre bringen würde.
2. Kapitel
Vermeide ein Treffen mit Ashgad.
Luke Skywalker stand auf dem Fährendeck der Borealis und drehte den dünnen Streifen Plast zwischen den Fingern.
Der Streifen war klein, etwa zwei Finger lang und ebenso breit, halbdurchsichtiges Zeug, das man zum Verpacken empfindlicher Gegenstände benutzte. Der Streifen war sorgfältig, aber unregelmäßig von einem größeren Stück abgerissen und in eine billige Spieldose gestopft worden. Er war mit einem Graphitmarker beschriftet, wie sein Onkel ihn zum Markieren von Steinen und Metallschrott benutzt hatte.
Die Melodie, die die Spieldose spielte, war uralt. Ein Lied, das von einer belagerten Königin und ihren drei Zaubervögeln handelte.
Und die Handschrift war die von Callista.
Vertraue ihm nicht und gehe auf keine Forderung ein, die er dir stellt. Und laß dich nicht darauf ein, den Meridian-Sektor zu betreten. Callista
Lukes Herz schlug wie eine Belagerungsramme, die immer wieder gegen seine Rippen donnerte.
Er hörte das leise Piepsen zuerst gar nicht, als der Astromechdroide R2-D2 um die Tragfläche des umgebauten B-Flüglers herumkam, die in der hintersten Ecke des Fährenhangars von Deck sechs wie eine Wand aufragte. C-3PO, der Protokolldroide, folgte dicht hinter ihm. Sein goldener Körperpanzer schimmerte im weichen Licht. »R2 sagt, daß alle Systeme flugbereit sind, Master Luke«, verkündete der Protokolldroide mit seiner affektierten mechanischen Tenorstimme. »Ich persönlich wäre jedoch wesentlich glücklicher, wenn Sie ein größeres Fahrzeug mit größerer Sauerstoffkapazität benutzen würden.«
Luke nickte abwesend. »Danke, 3PO.« Aber seine ganze Aufmerksamkeit konzentrierte sich immer noch auf den Plaststreifen in seiner Hand und die markanten, kräftigen und ein wenig altmodischen Schriftzüge darauf.
Er sah die Schneefelder von Hoth, sah Callistas Lichtschwert heller als die schwache Sonne des Eisplaneten leuchten; sah den zerstörten Bunker dort und die glitzernden Eiskristalle in ihrem braunen Haar; erinnerte sich daran, wie es gewesen war, Seite an Seite mit ihr zu kämpfen, mit ihr, die mehr ein Stück von ihm war als seine eigene Hand oder sein Arm, zu wissen, in welche Richtung sie sich drehen, einen Ausfall machen oder die Schneemonster in sein Schwert treiben würde.
Und in die Erinnerung der Schneefelder mischte sich der warme Duft der Nächte auf Yavin 4; Nächte, die sie, einander in den Armen liegend, hoch über dem Dschungel auf der Bergkuppe verbracht und in denen sie die Sterne gezählt hatten. Callista hatte ihm mit großem Ernst erklärt, weshalb es ihr und zwei anderen Jedi-Schülern vor dreiunddreißig Jahren – in einem anderen Körper, einem anderen Leben so logisch erschienen war, die Illusionen von Gespenstern zu erzeugen, die eine alte Station auf Bespin heimsuchten, um ihren Master zu verblüffen, und weshalb sich am Ende zeigte, daß
Weitere Kostenlose Bücher