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Cambion Chronicles 1

Cambion Chronicles 1

Titel: Cambion Chronicles 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Reed
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Brünette.
    Sekunden später erwiderte sie Calebs Blick und rutschte augenblicklich vom Barhocker. Die Frau war hübsch, schlank und sah nach dem aus, was die meisten Männer suchten, vor allem in einem Club. Ich fühlte mich ein bisschen verlegen, um nicht zu sagen peinlich berührt von der Situation. Das Gefühl wurde noch stärker, als sie auf uns zukam. Ich fragte mich, was sie wohl sah, als sie ihn anblickte.
    Nadine beugte sich zu Caleb hinüber und murmelte: »Denk daran, was ich dir beigebracht habe. Du musst nicht direkt von ihrem Mund trinken, die Energie um ihren Körper reicht. Nur kurz nippen.«
    Als Nadine mir gesagt hatte, dass sie Caleb helfen wolle, satt zu werden, war ich Feuer und Flamme gewesen, wirklich. Aber jetzt war es ein bisschen so, als würde ich eine Tierdoku ansehen und beobachten, wie ein Gazellenjunges in einem Fluss ertrinkt und niemand hilft, nicht mal das Kamerateam. Ein Gefühl hilfloser Neugier legte sich über das Bedürfnis einzugreifen.
    Ungeachtet dessen verspürte ich einen unerklärlichen Besitzanspruch auf Caleb. Es war eine Sache, wenn Frauen an ihm hingen wie die Kletten. Es ist gut für das Ego, wenn andere Frauen deinen Kerl begehren. Es war etwas anderes, wenn er sie ermunterte. Klar, wir hatten uns nicht gegenseitig bestätigt, dass wir zusammen waren, aber keiner von uns hielt das für notwendig.
    Warum fühlte es sich dann trotzdem an wie Fremdgehen?
    Die Frau glitt neben Caleb in die Nische und wagte kaum zu blinzeln aus Angst, den Blick von dem gottgleichen Wesen nehmen zu müssen, das ihr so den Kopf verdrehte.
    »Hi, ich bin Kelly.«
    Er nickte. »Caleb.«
    Sie warf die Haare über die Schulter und rutschte näher. »Ich habe bemerkt, wie du mich angesehen hast. Ich musste einfach rüberkommen.«
    Ich spannte die Muskeln an, als Caleb der Frau etwas ins Ohr flüsterte.
    Als sein Mund sich auf ihren zubewegte, trafen sich unsere Blicke, und Caleb erstarrte.
    »Was ist los, Caleb?«, fragte sie.
    Er sah weg. »Nichts.«
    Ich wollte mir das nicht länger anschauen, rutschte aus der Nische und drängelte mich zur Bar durch. Ich hatte ein wattiges Gefühl im Mund, und ich hätte in diesem Moment viel Geld für ein bisschen frische Luft gezahlt. Hier waren zu viele Leiber, zu viel Gekeuche, zu viel Musik, zu viel Energie, zu viel Leben, das nur darauf wartete, verschlungen zu werden. Als es mir gelungen war, den Barkeeper auf mich aufmerksam zu machen, bestellte ich ein Wasser, um meine angespannten Nerven zu beruhigen.
    Ich spürte Calebs Anwesenheit, bevor er mich ansprach.
    »Alles in Ordnung mit dir?«
    Mit dem Rücken zu ihm sagte ich: »Mir geht’s gut, ich hab nur Durst.«
    Sein Atem strich über meinen Nacken. »Du hast dein Wasser auf dem Tisch stehen lassen.«
    »Ist nicht schlimm. Ich habe mir noch eins bestellt. Außerdem sollte man seinen Drink nicht unbewacht stehen lassen. Jemand könnte Drogen reintun.« Ich nickte dem Barkeeper dankend zu, als er das Glas vor mir abstellte. »Und, was ist mit deiner kleinen Freundin Kelly?«
    »Hab sie gefressen.«
    Wenn Caleb versuchte, mich zu provozieren, funktionierte es. Ich warf fast mein Wasser um. Diese Aussage war so vieldeutig, und eine Bedeutung war verstörender als die andere. Ich nahm zwei große Schlucke, bevor ich fragte: »Geht es ihr gut?«
    »Guck nach links.«
    Am Ende der Theke schaukelte die Brünette vor und zurück, den Kopf in die Hände gestützt. Jeder andere hätte ihr plötzliches Unwohlsein auf den Alkohol zurückgeführt, aber ich wusste es besser.
    »Würdest du mich bitte ansehen?«, fragte Caleb.
    Ich drehte mich um. »Ist es nicht Zeit fürs Abendessen?«
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus. »Sam.«
    »Was denn?«
    »Ich hätte dich nicht mit hierhernehmen sollen. Ich kann dir das nicht antun.«
    »Mir was antun? Mir geht’s gut.«
    »Nein, tut es nicht«, widersprach er. »Du kannst nicht verstehen, was hier läuft. Ich will das nicht, aber ich muss satt werden. Es ist nichts Persönliches. Mir gefällt das kein bisschen besser als dir. Ehrlich gesagt, finde ich es noch schlimmer als du, deshalb habe ich mich jahrelang dagegen gewehrt, und deshalb zahle ich jetzt den Preis dafür. Ich habe meinen Geist zu lange verleugnet, und ich muss ihn mit dem versorgen, was er braucht.«
    Seine Erklärung half überhaupt nicht. »Mach nur, Caleb. Ich bleibe hier.«
    »Ich lasse dich nicht allein, sonst bekommst du das nie wieder aus dem Kopf.« Er reichte mir die Hand. »Komm wieder an den

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