Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cambion Chronicles 1

Cambion Chronicles 1

Titel: Cambion Chronicles 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Reed
Vom Netzwerk:
ohnmächtig geworden«, sagte er. »Du hast mich zu Tode erschreckt.«
    »Echt? Wie lang war ich weg?«
    »Fünf Minuten«, antwortete Nadine.
    Mein Körper wurde steif, als ich die Situation begriff. »Bekomme ich jetzt einen Herzinfarkt?«
    Er fuhr mir mit den Fingern durch die Haare. »Nein. Ich habe nicht viel genommen.«
    Ich setzte mich kerzengerade auf. »Was? Du hast von mir getrunken?«
    Er suchte nervös nach den richtigen Worten. »Ich habe für eine Sekunde die Kontrolle verloren und … «
    Ich rückte von ihm ab. »Was, Caleb? Wie viel hast du genommen?«
    Nadine stand eilig auf. »Äh, ich lasse euch mal reden. Ich hole Orangensaft. Das müsste helfen.«
    Als sie den Tisch verließ, fragte ich erneut: »Wie viel hast du genommen?«
    »Nicht viel, Sam. Es tut mir so leid.«
    »Das sollte es auch. Da will ich mich dir öffnen, und dein Haustier versucht, mich zu fressen.«
    Seine warme Hand strich mir über die Wange. »Ich weiß deine Bemühungen zu schätzen. Ich brauche nur ein bisschen mehr Zeit, das ist alles.«
    »Nimm dir so viel Zeit, wie du willst, denn das wird nicht noch mal passieren.«
    »Das sagst du jetzt, aber warte nur ab. Ich werde dich mit dem Stemmeisen von mir loswuchten müssen«, sagte er selbstgefällig.
    »Träum weiter, Kuchenmonster. Greif nach den Sternen.«
    Lächelnd zog er mich näher zu sich heran. »Komm, leg dich wieder hin.«
    »Mir geht es gut, wirklich.«
    Er zog mich herunter und hielt mich fest in seinen Armen. »Tja, aber mir nicht. Bitte, mir zuliebe.«

20
    I ch hätte die Wände hochgehen und mir die Nägel abkauen können. Ich war so ruhelos wie eine Patientin in der Entzugsklinik.
    Seit zwei Tagen hatte ich kein Wort von Caleb gehört. Er rief mich nicht zurück und ging auch nicht ans Telefon. Auf der Arbeit sah er mich kaum an, und wenn, dann nur, um mich nach Robbies Telefonnummer zu fragen.
    Robbie musste man anrufen, wenn man einen Coup plante oder an einem Spionagekomplott beteiligt war, klar. Aber was Caleb von ihm wollte, blieb sein Geheimnis – und er schien es nicht mit mir teilen zu wollen.
    Er gab mir nur einen verstohlenen Kuss auf den Nacken und schnurrte: »Zu gegebener Zeit wird alles enthüllt. Ich brauche ein paar Tage, um alles auf die Reihe zu bekommen. Dann sage ich es dir.«
    Wieder hinterfragte ich Calebs Motive. Verbrachte er aus Dankbarkeit Zeit mit mir? Sah er mich als eine Herausforderung oder als ungefährlich an? Vielleicht war ich zu streng mit ihm gewesen, weil er von mir getrunken hatte, und er wollte mir mehr Freiraum lassen. Es war ja nicht so, dass ich kein Recht gehabt hätte, verärgert zu sein.
    Ich hatte noch nie einen Kater gehabt. Wenn man sich dabei tatsächlich so ähnlich fühlte wie ich am Tag nach unserem Club-Abenteuer, dann war mir eine einfache Gehirnerschütterung bedeutend lieber. Caleb versicherte mir, dass er nicht genug Energie abgezapft hätte, um Schaden anzurichten, aber niemand sagte mir was von der Verwirrung, die während der Erholungsphase einsetzte. Ganz zu schweigen von dem undefinierbaren Gefühl des Verlustes. Caleb mochte nur einen Tropfen genommen haben, aber ich spürte sein Fehlen wie einen verblassenden Traum, wie etwas, das einem auf der Zunge liegt und auf das man nicht kommt.
    Auf jeden Fall kam Caleb nicht ohne eine amtliche Schimpftirade davon, wie man sie sonst nur von betrunkenen Matrosen mit Tourette-Syndrom zu hören bekommt. Obwohl ich mich am Morgen danach völlig dumpf fühlte und alles bereute, hatte das Ganze etwas Intimes. Ein Teil meines Lebens war jetzt in ihm, nährte ihn, brachte ihm Freude. Aber das reichte nicht, um den Ekelfaktor aufzuwiegen.
    Um mich abzulenken, verbrachte ich den Tag mit Putzen und Lesen. Ich schaffte die Hälfte der Lektüre für die monatliche Bücherrunde, als » ET « von Katy Perry die Stille zerriss. Ich griff nach meiner Tasche, fischte das Handy heraus und schrie hinein: »Ach, weißt du jetzt endlich, wie man ein Telefon benutzt?«
    »Das mit den Tasten ist ganz schön kompliziert, aber ich glaube, so langsam habe ich den Bogen raus.« Caleb lachte. »Ich hab dir doch gesagt, dass ich an etwas arbeite.«
    »Ja, du hast nur nicht gesagt, was dieses Etwas ist.«
    »Es sollte eine Überraschung werden.«
    »Ich mag keine Überraschungen.«
    »Diese hier wird dir gefallen. Kannst du vorbeikommen?«, fragte er.
    Ich starrte auf das Telefon, als hätte es mich gebissen. »Jetzt?«
    »Wenn du Zeit hast.«
    Der Junge hatte ja echt Nerven. Ich hielt

Weitere Kostenlose Bücher