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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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war, um das wieder reinzuholen, was er gespendet hatte. Aber jetzt war er randvoll mit Energie, mit so viel wirbelnder, lebendiger Kraft, dass er geleuchtet hätte, wäre es dunkel gewesen. Allein neben ihm zu stehen, machte mich ganz high. Ich bekam direkt Heißhunger, und zwar auf ihn.
    Ich vergrub meine Nase in seinem Kragen und atmete seinen Duft ein. »Wir müssen zu diesem Lagerraum. Hat Haden was gesagt?«, fragte ich.
    Er legte mir eine Hand aufs Kreuz und führte mich zur Beifahrertür seines Jeeps. »Nein. Wie ich schon sagte, er redet die ganze Zeit nur von Mom  … « Er erstarrte, und seine Augen weiteten sich, als hätte er eine Idee. »Aber ich glaube, ich kann mir denken, was der Code ist.«

19
    Nach Calebs Version eines »Neustarts« befand ich mich wieder in einer Welt, die sich nicht dauernd drehte.
    Üppiges, mächtiges Leben pulsierte in allen Zellen meines Körpers, und ich zitterte immer noch unter den Nachwirkungen. Ich lehnte mich gegen die Kopfstütze in seinem Jeep, genoss die Bewegung in mir und fragte mich, wie viel Caleb heute wohl getrunken hatte. Er hatte versprochen, sich zurückzuhalten, aber er konnte meine Reserven auffüllen und hatte immer noch genug Power, diese Mission durchzuziehen. Ich hätte ihn ja drauf angesprochen, aber er war gerade im Vermietungsbüro mit sonst was beschäftigt.
    Century Storage sah aus wie jede andere Selfstorage-Anlage. Umzugslaster und Lieferwagen parkten im hinteren Bereich. Container und Lastwagenanhänger reihten sich auf dem Rasen aneinander. Auf der anderen Seite des Geländes stand ein einfaches weißes Backsteingebäude mit einem großen Schild, auf dem für Centurys 20-Dollar-Rabatt auf Umzugslaster geworben wurde.
    Ich hatte ein Labyrinth an Außenlagern mit Rolltoren aus Metall erwartet, aber die Lagerräume befanden sich in einem Lagerhaus aus Beton an einer Seite des Grundstücks. Das war unser Ziel, aber aus irgendeinem Grund ging Caleb ins Büro, um mit dem Besitzer zu reden und wertvolle Stunden zu vergeuden. Er war schon vierzig Minuten da drin, und ich wollte nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr hier sein.
    Um die Zeit totzuschlagen, rief ich Mia an und landete wieder auf ihrer Mailbox. Dann schickte ich Angie eine SMS , in der stand, wo sich Gunnars Leiche befand, erwähnte jedoch nicht, wie ich an diese Information gekommen war. Hoffentlich würde die Suche nach Gunnar die Cambion-Miliz für ein paar Stunden ablenken. Von Mom kamen zwei Kontrollanrufe, aber ich schickte ihr nur eine vage SMS zurück, dass ich bei Caleb sei, und schaltete mein Handy aus. Wenn ich schon Hausarrest bekam, dann konnte ich ihn mir auch richtig verdienen. Es war ja für eine gute Sache.
    Als das erledigt war, prüfte ich noch mal den Inhalt des Seesacks auf dem Rücksitz. Bevor wir hergefahren waren, hatten wir beim Baumarkt gehalten und eingekauft: eine Handsäge, ein Seil, Handschuhe, einen Bolzenschneider, ein Feuerzeug, einen Kanister Kerosin und eine Tüte Kaubonbons. Auf dem Kassenlaufband hatte diese Kombination ziemlich verdächtig ausgesehen, aber das tätowierte Mädchen an der Kasse hätte es wohl auch nicht mehr gekümmert, wenn wir eine Kirche in Brand gesteckt hätten.
    »Hast du so was schon mal gemacht?«, hatte ich Caleb gefragt, als wir wieder im Jeep saßen.
    Sein Blick ruhte auf der Straße, und mit einem aalglatten Grübchengrinsen hatte er geantwortet: »Kannst ja nachher mal in meinen Erinnerungen suchen.«
    Als ich daran dachte, was wir vorhatten und was auf dem Spiel stand, wurde mir bewusst, dass wir immer noch nicht wirklich vorbereitet waren. Wir hatten nur einen unausgegorenen Plan und eine große Portion Unverfrorenheit, aber andererseits waren schon ganze Länder mit weniger in den Krieg gezogen.
    Die Sonne versank hinter den Bäumen und nahm ihren wärmenden Mantel mit. Die ersten Sterne funkelten am Himmel. Ab dem Einbruch der Dunkelheit hatten wir vielleicht noch vier Stunden bis zum verabredeten Zeitpunkt. Es war nicht abzusehen, wie lange es dauern würde, um Tobias’ Körper zu holen, und Caleb zog hier offenbar sein eigenes Ding durch.
    Als ich kurz vor dem Einschlafen war, kam Caleb mit einem Schlüsselbund in der Hand auf den Jeep zu.
    Ich kurbelte das Fahrerfenster hinunter und fragte: »Was hast du denn gemacht?«
    Er beugte sich durchs Fenster, kaute auf einem Kirschkaubonbon herum und sah einfach nur heiß aus. »Einen Umzugswagen gemietet. Was auch immer die in diesem Lagerraum haben, es ist bestimmt

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