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Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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Reisebussen und gelben Schulbussen. Die trockene, kühle Luft wehte Rauch aus Holzöfen heran und den süßlichen Gestank der Pferdeäpfel von der Straße.
    Historische Häuser, Tavernen, Geschäfte und teilnahmslose Nutztiere säumten die kilometerlange gepflasterte Straße. Schilder mit altertümlichen Bezeichnungen hingen an eisernen Haken. Glückliche Pärchen schlenderten Hand in Hand vorbei und genossen die Szenerie. Schauspieler mit Mänteln und Öllampen erzählten von den Widrigkeiten des Lebens im 18. Jahrhundert. In der Nähe drängte sich eine Grundschulklasse zusammen, während ihre erwachsenen Begleiter sie ermahnten, in der Gruppe zu bleiben.
    Ich hatte Kinder nie besonders gemocht – meine Geschwister hatten jede Begeisterung im Keim erstickt –, aber jetzt sah ich sie in einem anderen Licht. Und in was für einem Licht! Ihr Gelächter klang wie Glockenspiele im Wind, ihre Energie tanzte durch die Luft wie Pollen im Frühling. Mit geschlossenen Augen atmete ich sie ein und versorgte Lunge und Geist mit frischer Nahrung.
    Wir saßen fast eine Stunde lang dort und beobachteten, wie die Leute kamen und gingen und die Jahrhunderte sich in kultureller Harmonie miteinander mischten. Die Entfernung machte es schwer, die Energie aufzunehmen. Es war, als wolle man einen dickflüssigen Milchshake mit dem Strohhalm trinken. Doch der Aufwand lohnte sich, und es fühlte sich verdammt noch mal großartig an.
    Tobias seufzte zufrieden und fragte: »Fühlst du dich jetzt besser?«
    »Ein bisschen.« Ich warf den Kopf zurück und hielt mein Gesicht in die warme Sonne. »Warum bist du so nett zu mir?«
    »Ich bin eben nett. Wenn ich was will.«
    Wenigstens war er ehrlich. Auf der anderen Straßenseite kam gerade ein großes, blondes Mädchen in einem grünen Sweatshirt mit dem Aufdruck des William-&-Mary-Colleges aus dem Uni-Buchladen. Ich folgte ihr mit den Augen, wie sie durch die Menge in Richtung Campus ging, der einen Häuserblock entfernt lag. Schon komisch, wie die kleinsten Dinge manchmal reichen, um Erinnerungen hochsteigen zu lassen.
    »Warum hat Nadine versucht, sich umzubringen?«, fragte ich. Nachdem mein Appetit gestillt war, konnte ich mich wieder dringlicheren Angelegenheiten zuwenden. Liliths Vision machte mir zu schaffen, und Tobias war der Einzige, der gerade in Gesprächslaune war. Aber auf diese Frage war er nicht vorbereitet gewesen.
    Er sah zum Süßigkeitenladen hinüber, als läge dort die Antwort. Zornesfalten zeichneten sich auf seinem Profil ab, seine Kiefermuskeln spannten sich, während er um Worte rang. »Lilith wollte bei ihrem Gefährten sein. Nadine wollte etwas anderes, aber sie konnte mir nicht widerstehen. Sie versuchte, es ein für alle Mal zu beenden, aber das geht nur mit dem Tod. Um das Leben ihrer Wirtin zu retten, versprach Lilith, sich von mir abzuschotten. Jahrelang konnte ich sie nicht finden, ich konnte sie nicht spüren.«
    »Wie funktioniert das?«, fragte ich.
    »Warum sollte ich dir das verraten? Damit du mich wieder abblocken kannst?« Er kicherte. »Wohl kaum. Aber deshalb konnte Lilith auch nicht spüren, dass ich in der Stadt war oder dass wir zusammen im Unterricht saßen. Dieser Kuss unter der Tribüne …«
    »Du meinst, die orale Vergewaltigung …«
    »… war das erste Mal, dass Lilith von mir trank, seit sie die Barriere errichtet hatte. Meine Energie hat diese Mauer eingerissen, und jetzt kommt Lilith langsam wieder auf den Geschmack. Das ist ein Neubeginn. Nadine war eine strenge Herrin, aber Lilith wartete geduldig darauf, dass Nadine irgendwann nicht mehr so deprimiert und auf der Hut sein würde, um wieder Kontakt zu mir aufzunehmen.«
    »Da konnte sie lange warten«, spottete ich. »In all den Jahren, die ich Nadine kannte, habe ich sie niemals lächeln sehen. Sie war verliebt ins Unglücklichsein.«
    »Sie war nicht immer so. Sie war so strahlend und optimistisch und …«
    »Du hast sie verdorben«, schnitt ich ihm das Wort ab. Als er es nicht leugnete, fragte ich: »Was ist mit dem Typen passiert, mit dem sie sich getroffen hat, dem verheirateten Mann?«
    Er fing meinen anklagenden Blick auf. »Ich habe ihn nicht getötet, falls du das andeuten willst. Sie hatte es satt, die andere Frau zu sein, und hat die Beziehung von sich aus beendet. Funktionierte nicht so gut, wie ich es mir gewünscht hätte, aber ich habe ihr eine Ablenkung verschafft, einen Ausweg.«
    »Ein wahrer Ritter in rostiger Rüstung«, höhnte ich. »Hast du Nadine geliebt, oder

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