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Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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warst du nur hinter Lilith her?«
    »Ich liebe alle Frauen. So bin ich eben.« Er grinste und entblößte dabei zwei Reihen ebenmäßiger weißer Zähne. »Inkuben lieben nicht, Samara. Wir verschlingen, und ganz selten lassen wir uns auch verschlingen. Liebe ist ein viel zu unbeschwertes und verspieltes Wort für das, was wir fühlen. Nein, ich habe Nadine nicht einfach nur geliebt .«
    Ich sah zu Boden. Caleb hatte mal dasselbe über Cambions gesagt. Musste wohl ein allgemeingültiges Konzept sein. »Wenn ich das Einzige bin, was dir im Weg steht, was hält dich davon ab, mich zu töten?«
    Er fuhr zurück, als hätte ich ihn geschlagen. »Warum zum Teufel sollte ich dich töten?«
    »Dann wäre Lilith frei, und ihr könntet losziehen und tun, was immer ihr Kreaturen so tut.«
    Er machte ein gequältes Gesicht, als wüsste er nicht, wie er seine Antwort formulieren sollte. »Samara, ich kann nichts festhalten, das keinen Körper hat.« Er spürte meine Verwirrung und beugte sich näher zu mir. »Lilith ist ein Geist. Sie besitzt weder Leben noch Körper. Sie benutzt dich als Gefäß und ernährt sich von der Lebensenergie, die du ihr gibst.«
    »Hatte sie jemals einen Körper?«, fragte ich und versuchte, mich vor der Wärme seiner Nähe und dem sanften Basston seiner Stimme zu verschließen.
    »Nein, aber ihre Quelle vor vielen Jahrhunderten hatte einen. Liliths Urahnin war ein reinblütiger Sukkubus. Als sie zum ersten Mal von einem Körper Besitz ergriff, musste sie ihren eigenen aufgeben, etwa so, wie man einen Mantel ablegt. Sie kehrte nicht rechtzeitig zum Körper zurück, er verweste, und sie steckte in dem Körper fest, den sie nun hatte. In Nadines Familie hat sie von Generation zu Generation Teile von sich weitergegeben – das war ihre Art zu überleben, ihre Version der Unsterblichkeit.«
    »Also können Sukkuben und Inkuben ihren Körper nach Belieben verlassen? Ziemlich cool, aber warum sollten sie das tun?«
    »Viele von uns tun das, um sich zu vermehren. Wir können uns in unserer wahren Gestalt nicht fortpflanzen, also ergreifen wir von einem menschlichen Körper Besitz und geben einen Teil von uns durch seine Kinder weiter, die dann Cambions sind. Sobald ein Cambion-Kind die Pubertät erreicht, sollte eigentlich der Geist die Kontrolle übernehmen. Wenn er genug Energie aufgenommen hat, verwandelt sich der Cambion wieder in einen echten Inkubus oder Sukkubus. Ursprünglich hatte keiner von uns erwartet, dass der menschliche Teil des Cambions sich dagegen auflehnen würde. Deshalb gibt es inzwischen Hunderte von Cambions und nur eine Handvoll Inkuben.«
    »Du könntest das ja auch so machen«, schlug ich vor und wich seinem begierigen Blick aus.
    »Ich fühle mich ganz wohl so, wie ich bin, vielen Dank.«
    »Malik!«, rief ein Junge und kam zu uns gerannt. Er sah nicht älter aus als acht, trug Baggy Pants und einen roten Pullover und grinste über beide Ohren.
    Ich drehte mich zu Tobias um, der sich in Malik verwandelt haben musste, als ich nicht hingesehen hatte. An dieses Chamäleonding würde ich mich nie gewöhnen. Es brachte den Realitätssinn total aus dem Gleichgewicht, und in dieser Hinsicht brauchte ich nun wirklich nicht noch mehr Unterstützung.
    Der Junge erreichte unsere Bank und schlang seine Arme um Tobias’ Taille. Er sah aus wie ein Mini-Malik – die gleiche dunkle Haut, die gleiche Frisur und das gleiche ansteckende Lächeln. Er würde ein richtiger Herzensbrecher werden, wenn er älter war, und wahrscheinlich schwärmten alle Mädchen aus seiner Klasse für ihn.
    »Was geht, kleiner Mann? Wie läuft der Ausflug?« Tobias hob den Jungen hoch und warf ihn sich über die Schulter.
    Der Kleine kicherte und plapperte mit atemberaubender Geschwindigkeit los. »Toll. Wir haben den Gouverneurspalast gesehen und Pferde und Leute, die Klamotten aus Baumwolle machen. Oh, und weißt du was? Ich hab diese Woche die Busaufsicht. Ich krieg eine orangefarbene Schärpe und so.«
    »Klingt cool. Ich bin stolz auf dich.« Tobias lachte und winkte der Lehrerin, die in der Nähe stand.
    Als er den Jungen wieder absetzte, sah dieser mit großen Augen zu ihm hoch. »Holst du mich heute früher ab?«
    »Nee. Um vier ist Training. Ich hab heute das Auto, also ist Mom zu Hause, wenn du kommst.«
    »Na gut. Wer ist das Mädchen?«, fragte der Junge mit unverhohlener Neugier.
    »Marcus, das ist meine gute Freundin Samara. Samara, das ist mein jüngster Bruder Marcus.«
    Ich bemühte mich mitzuspielen und

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