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Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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schön wirr hier oben.« Ich tippte mir an die Schläfe und fuhr mir dann übers Gesicht. »Tut mir leid. Ich wollte das nicht an dir auslassen. Ich weiß einfach nicht, wo mir der Kopf steht. Und mein Buch konnte ich auch nicht vorstellen.«
    Er beugte sich näher zu mir. »Stell es mir vor. Wie heißt es?«
    Ich legte einen Finger an die Lippen. » Psst .«
    Er sah sich auf dem Parkplatz um. »Was?«
    »Nein, das ist der Titel. Psst «, erklärte ich. »Es geht um Engel und den Kampf zwischen Himmel und Hölle. Einem hebräischen Mythos zufolge fährt ein Engel in den Bauch jeder schwangeren Frau und legt dem ungeborenen Kind einen Finger an die Lippen. So verhindert er, dass das Baby die Geheimnisse des Himmels ausplaudert, zum Beispiel Gottes wahren Namen. Der Beweis dafür ist das kleine Grübchen auf der Oberlippe.«
    Meine Finger fuhren die Konturen seines Mundes nach, und er erschauerte. Ich spürte, dass die Anziehung auf ihn wirkte, dieses Ziehen in der Brust, das von uns beiden ausging wie von zwei Magneten.
    Ich ließ meine Hand sinken und fuhr fort: »Jedenfalls gibt es da einen autistischen Jungen, der dieses Grübchen nicht hat. Er ist stumm, aber durch das, was er schreibt und malt, gibt er immer wieder die Geheimnisse des Himmels preis. Eine Gruppe Engel kommt auf die Erde, um den Jungen zu töten, denn sobald die Geheimnisse laut ausgesprochen werden, erinnern sich die Menschen daran, dass sie ihnen einst verraten wurden – und die Hölle würde über sie hereinbrechen, im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, denn das Kind beginnt plötzlich, in der Schule vor sich hinzumurmeln.«
    »Klingt gut! Musst du mir leihen, wenn du durch bist.« Er setzte seinen Schlafzimmerblick auf, während er zentimeterweise näher kam.
    Ich versuchte, mich von seinem Jeep abzustoßen, aber Caleb stand zu nah vor mir. Er wollte Zeit schinden, noch ein paar Minuten mit mir allein verbringen, aber unsere Zeit lief ab.
    »Wolltest du nicht noch kurz mit zu mir kommen? Ich habe eine neue Playlist erstellt, die kennst du noch nicht, und …« Er brach mitten im Satz ab, als ich ihm mein Armband vors Gesicht hielt.
    Die Goldkette glänzte in der Parkplatzbeleuchtung und brachte sein Verlangen augenblicklich zum Versiegen.
    Caleb ließ die Schultern sinken. »Ich dachte, das wird nur in Notfällen aktiviert.«
    »Dachte ich auch, aber Mom hat es mit ihrem Laptop verbunden, damit sie immer weiß, wo ich bin. Cambion hin oder her, meine Sperrstunde gilt immer noch, bis ich achtzehn bin und ausziehe. Es ist nur eine Sicherheitsmaßnahme. Man kann ja nicht vorsichtig genug sein heutzutage.« Ich schenkte ihm ein sanftes Lächeln.
    »Na gut. Dann also bis morgen.« Er trat zurück und ließ mich vorbei.
    In der Reihe nebenan stand ein metallicgrauer Nissan, mein neues Auto – wobei »neu« ein dehnbarer Begriff war. Für mich war er neu, und die Begeisterung machte mich blind für den hohen Kilometerstand und unempfindlich gegen den Geruch nach gebratener Fleischwurst, gegen den auch eine ganze Sprühdose Lufterfrischer nichts ausrichten konnte. Er gehörte mir, und ich hatte ihn von meinem eigenen Geld gekauft. Das reichte mir.
    Ich war keinen halben Meter weit gekommen, als Caleb mich am Handgelenk packte und mich wieder in seine Arme zog.
    »Caleb«, wimmerte ich, obwohl ich das gleiche Verlangen spürte. »Ich muss los.«
    »Darf ich dich dann wenigstens küssen? Ich habe den ganzen Tag darauf gewartet. Sei nicht so streng mit mir.« Er senkte den Kopf, um mich zu küssen, doch dazu kam es nicht.
    Von einer Sekunde auf die andere nahm ich ein Geräusch wahr: erst leise, dann immer lauter. Es kam rasend schnell näher und mündete schließlich keinen halben Meter neben uns in einer Explosion. Instinktiv duckte ich mich unter dem Luftschwall und den herumfliegenden Glassplittern weg.
    Ich schrammte mit dem Knie über das Pflaster und bedeckte mit den Händen schützend Gesicht und Augen. Winzige Splitter regneten auf meinen Kopf und meine Schultern nieder und rieselten auf den Asphalt. Caleb ließ sich auf mich fallen und erdrückte mich fast. Schon komisch, wie sich Situationen manchmal entwickeln können: Da umarme ich meinen Freund, und im nächsten Augenblick liege ich zusammengerollt auf dem Boden.
    Sobald auf dem Parkplatz wieder alles ruhig war, stand Caleb auf und begutachtete den Schaden. »Bleib unten«, befahl er.
    Natürlich hörte ich nicht auf ihn. Bevor er auch nur die Tür seines Autos

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