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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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hat, die er finden kann.«
    Caleb, Milton und Adelphia fuhren im Malibu vor Luckys großer Villa vor. Weil der Wagen überlastet war, schepperte der Auspuff, die Federung knirschte, und die Stoßdämpfer ächzten. Gleich dahinter kamen Reuben und Stone mit dem Kradgespann.
    Kate hatte schon ein Auge nach draußen gehabt und öffnete dem Camel Club die mit kunstvollen Schnitzereien verzierte Haustür. »Tolles Motorrad«, sagte sie zu Reuben, der eine abgewetzte Lederjacke, eine zerknitterte Khakihose, ein Oberhemd und seine geliebten Mokassins trug. In Anbetracht des bevorstehenden Abendessens hatte er sich jedoch ein blaues Tuch als Krawatte um den Hals gebunden. Wohlgefällig erfasste Reubens Blick die Figur der jungen Frau. Sie trug eine schwarze Hose, farblich passende Pumps, eine weiße Bluse und um den Hals eine Perlenkette. Das blonde Haar hatte sie zu einem Knoten geknüpft, sodass man ihren schlanken Hals sah.
    »Ich lade Sie mal zu einer Spritztour ein«, sagte er. »Der Seitenwagen hat schon einiges erlebt, das können Sie mir glauben.«
    Adelphia nickte Kate mürrisch zu, als sie das Haus betrat. Hinter ihr kam Milton, gekleidet in makellosem grünem Blazer, tadellos gebügelter Hose und gestreiftem Schlips. Er überreichte Kate einen kleinen Blumenstrauß.
    »Milton, nicht wahr? Oh, vielen Dank, das sind wunderschöne Blumen.« Kate sah, dass ihm bei ihren Worten Tränen in die Augen schossen.
    Als Nächster erschien Caleb, der auf Stones Zureden darauf verzichtet hatte, in sein Abraham-Lincoln-Kostüm zu steigen, denn Oliver wollte vermeiden, dass ihre Gastgeberin ihn für einen gefährlichen Irren hielt. Doch als kleines Zeichen feingeistigen Trotzes hatte Caleb sich mit seiner dicken Herrentaschenuhr ausgestattet. »Freut mich, Sie kennen zu lernen, Caleb«, begrüßte Kate ihn freundlich. »Gehen Sie gleich durch.«
    Als Letzter kam Oliver Stone. Er hatte einige der neuen Kleidungsstücke angelegt und trug unter dem Arm den Motorradschutzhelm. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, mich vorab über die Tagesordnung zu informieren?«
    Kate schaute ihm ins Gesicht und zwinkerte ihm zu. »Aber das würde ja den ganzen Spaß verderben.«
    »Leider geht es in unserer Spaßgesellschaft nicht immer gar so spaßig zu.«
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Aber ich glaube, der Abend wird eine Bereicherung für Sie.«
    Lucky empfing die Gäste mit einer großen Bowlenschüssel Sangria. Während die alte Dame umherflitzte, allen einschenkte und unablässig charmant plauderte, zeigte sich, dass sie sich ganz in ihrem Element befand. Die Anwesenden munterten sich mit dem Getränk tüchtig auf und verbrachten eine feucht-fröhliche Stunde, bevor das Essen serviert wurde.
    Reuben und Caleb langten herzhaft zu. Stone, Milton und Adelphia dagegen beschränkten sich vorwiegend darauf, im Essen zu stochern. Anschließend gab es in der Bibliothek Kaffee. Lucky bot Zigarren an, doch nur Reuben griff zu. »Es gefällt mir, wenn ein Mann raucht«, sagte Lucky, während sie neben ihm Platz nahm und ihn auf die breite Schulter klopfte. »Sie sehen mir wie ein Mannsbild von rechtem Schrot und Korn aus.« Reuben starrte sie ein wenig ratlos an.
    Schon bald befasste sich die von Kate geschickt gelenkte Konversation mit Geheimdienstinterna.
    »Ich will mal was sagen«, meinte Reuben. »Alle Sicherheitsvorkehrungen der Welt können durch einen knurrenden, weil leeren Magen beeinträchtigt werden.«
    »Wie das?«, fragte Kate.
    »Ganz einfach. Ich wusste früher als jeder andere, zu genau welcher Zeit die Bombardierungen in Afghanistan und im Irak anfangen sollten.«
    »Waren Sie damals bei der DIA?«
    »Ach was, da hatte man mich längst weggemobbt. Nein, ich wusste die genauen Zeiten, weil ich als Fahrer bei der Pizzeria Domino beschäftigt war. Jedes Mal, bevor die Bomben fielen, schnellten die Pizzabestellungen des Pentagons gigantisch in die Höhe. Deshalb wusste ich früher als Leute wie Dan Rather oder Tom Brokaw Bescheid, wahrscheinlich sogar eher als der Präsident.«
    Während Reuben erzählte, schlenderte Caleb unter Luckys Führung an den riesigen Bücherschränken entlang.
    Calebs Miene erhellte sich bei jeder neuen Entdeckung. »Oh, das ist eine ganz wundervolle Ausgabe von Moby Dick ! Und Der Hund von Baskerville , englische Erstausgabe mit Originalumschlag. Sehr hübsch. Und das da – sind das etwa Jeffersons Bemerkungen über den Staat Virginia aus dem Jahre siebzehnhundertfünfundachtzig? Ja, wahrhaftig! Wir haben in

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