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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Wissenschaftler, die Ausrüstung und die Finanziers, die ganze Blase. Und der Rest?«
    »Sonst wollte niemand kooperieren.« Der Mann hielt kurz inne. »Sollen wir den üblichen Abgang in die Wege leiten?«
    Jeder Anwesende hatte bereits auf die eine oder andere Weise mit Gray zusammengearbeitet und einen Heidenrespekt vor ihm. Gemeinsam hatten sie illegale und öfters auch unmoralische Beschlüsse gefällt und entsprechende Maßnahmen veranlasst. Im Laufe der Jahre hatten diese hochgebildeten und glänzend geschulten Frauen und Männer immer wieder den Befehl erhalten, mutmaßliche Feinde der Vereinigten Staaten aufzuspüren und zu töten; sie hatten diese Anweisungen pflichtgetreu befolgt, weil es ihre Aufgabe war. Doch obwohl die Gruppe mit der möglichen Beseitigung von Menschen kein berufliches Neuland betrat, behandelte sie jeden Einzelfall mit der gebotenen Aufmerksamkeit.
    »Nein«, entschied Gray. »Lassen Sie diese Leute laufen, aber von nun an beschatten. Und verbreiten Sie durch die Gerüchteküche, dass sie bei unseren Behörden geplaudert haben.«
    »Das dürfte zur Folge haben«, sagte die zweite anwesende Frau, »dass sie von ihren eigenen Leuten liquidiert werden.«
    Gray nickte. »Filmen Sie die Morde. Wir benutzen die Aufzeichnungen als Druckmittel. Wenn sie nicht zu uns übertreten, werden Terroristen, die Terroristen kaltmachen, zumindest in den Achtzehn-Uhr-Nachrichten erwähnt. So, und nun bringen Sie mich auf den neuesten Stand.«
    Der dafür zuständige Mann war die jüngste Person im Raum. Dennoch hatte er in vieler Beziehung mehr Außendiensterfahrung gesammelt als die meisten älteren Agenten. Tom Hemingway sah so blendend aus und war so tadellos gekleidet wie am Abend zuvor in der LEAP-Bar. Er galt im NIC als rasanter Aufsteiger und führender Experte in Nahostfragen. Überdies war er in Fernost gut verwurzelt. Er hatte die ersten zwanzig Jahres seines Lebens vorwiegend in jenen beiden Ländern zugebracht, in denen sein Vater als US-Botschafter tätig gewesen war, zuerst in China, dann in Jordanien, anschließend – nach kurzer Dienstzeit in Saudi-Arabien – wieder in China.
    Dank der Reisen seines Vaters war Tom Hemingway einer der wenigen Agenten der amerikanischen Geheimdienstszene, der Mandarin, Hebräisch, Arabisch und Farsi sprach. Den Koran hatte er im arabischen Original gelesen und kannte die moslemische Welt besser als jeder andere Amerikaner, ausgenommen sein Vater. Diese Eigenschaften – dazu die körperliche und geistige Unermüdlichkeit sowie ein Talent für das Spionagehandwerk – hatten Hemingways kometenhaften Aufstieg bis in seine jetzige Position in Grays engstem Mitarbeiterstab ermöglicht.
    Hemingway drückte auf eine Taste an seinem Computer, und auf einem Bildschirm gegenüber an der Wand erschien eine detailreiche Satellitenbildkarte des Nahen Ostens.
    »Wie sich aus dieser Übersicht erkennen lässt«, sagte er, »haben CIA- und NIC-Agenten im Iran, in Libyen, in Syrien, in Bahrain, im Irak, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, im Jemen und in der neuen Kurdischen Republik bedeutende Einbrüche erzielt. Wir haben mehr als zwei Dutzend Terrororganisationen und terroristische Zellen bis in die unterste Ebene infiltriert. Diese Anstrengungen werden sich beizeiten durch große Erfolge auszahlen.«
    »Anscheinend ist es doch eine Hilfe, wenn unsere Außenagenten nicht allesamt blauäugige Blondschöpfe ohne arabische Sprachkenntnisse sind«, kommentierte einer der anderen Männer trocken.
    »Jahrzehntelang standen uns aber keine anderen Leute zur Verfügung«, sagte Gray. »Und noch immer haben wir längst nicht ausreichend Agenten, die arabische Sprachen beherrschen.«
    »Kabul und Tikrit sind auf der Karriereleiter nicht eben begehrte Stufen«, meinte ein anderer Mann.
    »Wie hoch ist die aktuelle Verlustquote?«, fragte Gray.
    »Jeden Monat werden zwei Agenten getötet«, lautete Hemingways Auskunft. »So viele wie noch nie«, fügte er hinzu, »aber mit besseren Ergebnissen steigt offenbar das Risiko.«
    »Ich kann gar nicht genug betonen«, sagte Gray, »wie wichtig es ist, dass unsere Mitarbeiter lebend nach Hause zurückkehren.«
    Rings um den Tisch gab es allgemeine, jedoch von wenig Begeisterung getragene Zustimmung. Im Nahen Osten verfuhren die Terroristen mit Personen, die sie der Spionage verdächtigten, ohne viel Federlesens. Sie filmten ihre Enthauptung und gaben die Aufnahmen der ganzen Welt zu sehen, um mögliche Nachfolger abzuschrecken. Diese

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