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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Männer Freunde geworden.
    Stone machte einen nachlässigen Zug, dessen Folgen sich augenblicklich zeigten, denn Wyatt nahm ihm die Königin ab.
    »Was ist los mit dir, Oliver?«, fragte er. »Dass dir solche Fehler unterlaufen, ist gar nicht deine Art.«
    »Mir geht einiges durch den Kopf, T. J.« Stone lehnte sich auf der Parkbank zurück und schaute seinem Freund aufmerksam ins Gesicht. »Es sieht ganz so aus, als bliebe dein derzeitiger Chef uns für noch einmal vier Jahre erhalten.«
    Wyatt hob die Schultern. »Aus Sicht der Küche sind alle Präsidenten gleich, ob Republikaner oder Demokrat. Essen tun sie alle. Aber versteh mich nicht falsch, der Mann leistet gute Arbeit. Er behandelt uns gut, und er achtet uns – genau wie den Secret Service, und das war nicht bei allen Präsidenten so. Dabei sollte man Leute, die bereit sind, Kugeln mit dem eigenen Körper aufzufangen, damit es einen anderen nicht erwischt, verdammt anständig behandeln.« Wyatt schüttelte den Kopf. »In dieser Hinsicht hab ich schon Sachen erlebt, die waren zum Kotzen.«
    »Da wir gerade vom Secret Service reden, gestern Abend hatte ich ’ne Unterhaltung mit Agent Ford.«
    Wyatts Miene erhellte sich. »Also, das ist ein redlicher Kerl. Ich hab dir doch erzählt, als ich nach Kittys Tod die Lungenentzündung hatte, hat er mich jedes Mal, wenn er in der Stadt war, zu Hause besucht, um zu sehen, wie’s mir geht.«
    »Ich kann mich erinnern.« Stone machte einen Zug mit einem Läufer. »Gestern ist Carter Gray mal wieder vor dem Weißen Haus gelandet.«
    »Ja, dem Secret Service ist das gar nicht recht. Dort ist man der Meinung, nur Marine One darf da landen, der Hubschrauber mit dem Präsidenten an Bord, sonst keiner.«
    »Carter Grays Status erlaubt es ihm, eigene Regeln durchzusetzen.«
    Wyatt grinste, beugte sich vor und senkte die Stimme. »Ich hab Klatsch über ihn gehört, der zieht dir glatt die Schuhe aus.« Auch Stone beugte sich vor. Beim Schachspielen kam ihm gelegentlich harmloser Tratsch zu Ohren, denn das Personal des Weißen Hauses hatte meist jahrelange Dienstverhältnisse und war nicht nur für peinlich genaue Pflichterfüllung berühmt, sondern auch – und das hatte für die Präsidentenfamilie hohen Stellenwert – für seine Diskretion. Stone hatte Jahre gebraucht, um eine ausreichend vertrauliche Beziehung zu Wyatt zu knüpfen, die es ermöglichte, wenigstens über banale Vorkommnisse im Weißen Haus zu plaudern. »Der Präsident hat Gray gefragt, ob er mit ihm am elften September nach New York fliegt, weil er dort an der Gedenkstätte eine Rede halten will.« Wyatt verstummte und schaute sich argwöhnisch nach möglichen Lauschern um.
    »Und?«, fragte Stone.
    »Gray hat glattweg abgelehnt.«
    »Das ist ziemlich dreist, sogar für Gray.«
    »Du weißt doch, was seiner Frau und seiner Tochter zugestoßen ist?«
    »Ja.« Stone hatte Barbara Gray vor Jahrzehnten kennen gelernt. Schon damals war sie eine eindrucksvolle Frau gewesen, die ein Verantwortungsgefühl besaß, das ihr Mann nie gehabt hatte. Stone hatte auf Anhieb Hochachtung für sie empfunden und ihr später lediglich die schlechte Wahl zum Vorwurf gemacht, was ihren Ehemann betraf.
    »Dann hat der Präsident Gray gefragt, ob er mit nach Pennsylvania reist, in diese Ortschaft, die sich in Brennan umbenennt.«
    »Und tut er ’s?«
    »Man lässt den Präsidenten nicht zweimal abblitzen, oder?«
    »Auf keinen Fall«, pflichtete Stone ihm bei. Beide Männer schwiegen, als Wyatt nun das Spielbrett betrachtete; dann machte er einen Zug und näherte seinen Turm Stones Springer. »Wie ich hörte«, sagte Stone, während er über seinen nächsten Zug nachdachte, »hat Gray selbst Probleme. Dieser Patrick Johnson, der tot auf Roosevelt Island aufgefunden wurde, war beim NIC beschäftigt.«
    »O ja, das war Tagesgespräch im Weißen Haus.«
    »Macht der Präsident sich deshalb Sorgen?«
    »Er und Gray sind ’ne enge Seilschaft. Spritzt Dreck auf Grays Weste, bleibt der Präsident nicht unbekleckert. Ein Dummkopf ist er nicht. Der Präsident hält zu seinen Leuten, aber er ist nicht blöd.« Wieder blickte T. J. sich um. »Ich verrate damit kein Geheimnis. Jeder weiß, dass es so ist.«
    »Ich bin sicher, dass der NIC und das Weiße Haus den Medien kräftig auf die Füße getreten sind. Heute früh war in den Nachrichten nämlich kaum noch die Rede von dem Vorfall.«
    »Der Präsident hat in den letzten Tagen häufig noch am späten Abend Imbiss und Kaffee bestellt. Der

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