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Camel Club 01 - Die Wächter

Titel: Camel Club 01 - Die Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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hatte ihn schlimm getroffen. Der Schädel schien ihm zu platzen, und Übelkeit hatte ihn gepackt. Mit einem Finger stocherte er im Mund und klaubte einen Zahn heraus, den der Kerl ihm ausgeschlagen hatte.
    »Ihnen nicht geht gut«, widersprach Adelphia, der das alles nicht entging.
    Eine Frau kam herbeigelaufen. »Die Polizei ist unterwegs. Sind Sie verletzt?«
    Stone drehte sich um und sah einen Streifenwagen mit rotierenden Lichtern am Straßenrand vorfahren. Hastig wandte er sich an Adelphia. »Bestimmt können Sie der Polizei alles erklären.« Weil ihm die Lippen anschwollen, klang seine Stimme undeutlich.
    Während er davonwankte, rief Adelphia ihm nach, dass er bleiben sollte, doch er kehrte nicht um.
    Als die Polizei erschien und Adelphia Fragen stellte, konnte sie nur noch an das denken, was sie gesehen hatte. Oliver Stone hatte dem Angreifer unterhalb der Rippen den Zeigefinger in die Seite gebohrt. Diese simple Attacke hatte bewirkt, dass ein sehr großer, sehr wütender Mann zusammenbrach und hilflos liegen blieb. Und wie Stone das Messer gehalten hatte! Nur ein einziges Mal, vor vielen Jahren in Polen, hatte Adelphia gesehen, dass jemand ein Messer so gehalten hatte – ein KGB-Mann, der erschienen war, um ihren Onkel zu verhaften, der gegen die Sowjets agitiert hatte. Später war sein aufgeschlitzter Leichnam im Brunnen eines dreißig Kilometer entfernten Dorfes gefunden worden.
    Als Adelphia sich umwandte, schnappte sie nach Luft.
    Oliver Stone war verschwunden.

KAPITEL 30

    »Hier hat Patrick Johnson gearbeitet.« Carter Gray wies mit ausgestreckter Hand in ein Großraumbüro.
    In aller Ruhe ließ Alex den Anblick auf sich einwirken. Das Büro war ungefähr halb so groß wie ein Fußballplatz. In der Mitte gab es eine größere freie Zone; ringsum an den Wänden befanden sich die Arbeitsnischen. Auf sämtlichen Schreibtischen standen Computer mit Flachbildschirmen, und im Hintergrund summten Server. Frauen und Männer in Bürokleidung saßen an den Schreibtischen und konzentrierten sich vollständig auf ihre Aufgaben oder eilten umher, telefonierten mit Headset-Handys und verwendeten dabei einen rätselhaften Jargon, mit dem nicht einmal Alex etwas anzufangen wusste, trotz seiner langjährigen Erfahrungen im Regierungsdienst. Man spürte, dass hier alles unter Zeitdruck geschah.
    Während Gray seine beiden Besucher zu einer Ansammlung von Ecknischen geleitete, blickte Alex in die Gesichter auf den Monitoren: Es waren überwiegend Menschen aus dem Nahen Osten. Daneben rollte Fließtext abwärts, wahrscheinlich Angaben über die jeweilige Person. Nirgends bemerkte Alex ein Stück Papier.
    »Wir haben wirklich ein papierloses Büro«, sagte Gray unvermittelt. Die Äußerung erstaunte Alex. Hatte der Mann das Repertoire seiner Fähigkeiten jetzt auch um das Gedankenlesen ergänzt? »Zumindest gilt das für die Mitarbeiter, die hier tätig sind. Ich selbst halte immer noch gern etwas Feststoffliches in der Hand.« Gray blieb vor einer Nische stehen, die größer war als die anderen und zwei Meter hohe Trennwände hatte. »Das ist Johnsons Arbeitsplatz.«
    »Ich nehme an, er hatte eine leitende Funktion«, sagte Jackie.
    »Ja. Er hatte die Aufgabe, die zweckmäßige Verarbeitung unserer sämtlichen Dateien über Terrorismusverdächtige zu gewährleisten. Als wir das NTAC übernahmen, haben wir unser Personal und ihre Daten mit unserem Bestand zusammengelegt. Das war die ideale Lösung. Aber wie sich von selbst versteht, wollten wir den Secret Service nicht völlig außen vor lassen. Deshalb sind Johnson und andere als gemeinsame Mitarbeiter beschäftigt worden«, sagte Gray in gönnerhaftem Tonfall.
    Ist ja ganz nett, dachte Alex, als er sich den Arbeitsplatz anschaute, aber damit hat man uns nicht mehr als einen abgenagten Knochen hingeworfen, denn wir haben ja hinsichtlich der »gemeinsamen« Mitarbeiter keine Weisungsbefugnis. Schließlich verweilte Alex’ Blick auf dem einzigen persönlichen Gegenstand in der Büronische: einem kleinen, gerahmten Foto, das Anne Jeffries zeigte, wie sie auf Johnsons Schreibtisch saß. Alex erkannte, dass die Frau, wenn sie sich ein wenig zurechtmachte, durchaus reizend aussah. Er fragte sich, ob Anne Jeffries wohl gerade mit ihrem Anwalt telefonierte.
    Einen Augenblick später gesellte sich ein dritter Mann zu ihnen.
    Tom Hemingway lächelte breit, als er Alex die Hand entgegenstreckte. »Tja, ich fürchte, jetzt ist meine Tarnung wohl aufgeflogen, Agent

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