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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Onlinebanking des Kasinos zu manipulieren. Bei dieser Enthüllung brüllte Bagger nach einer frisierten Pistole und beorderte den Leiter der IT-Abteilung in sein Büro. Doch der Pechvogel war schlau genug, sich aus dem Staub zu machen, statt dort anzutanzen. Baggers Leute schnappten ihn in Trenton. Nach einer Vernehmung, auf die selbst die CIA stolz gewesen wäre, war völlig klar, dass der Mann nicht an dem Schwindel mitgewirkt hatte, sondern hereingelegt worden war. Dennoch jagte der Kasinokönig höchstpersönlich ihm eine Kugel in den Kopf. Am späten Abend verschwand die Leiche in einer Kiesgrube. Wenngleich damit schon viel mörderische Energie abgelassen worden war, wütete das Erdbeben kaum geschwächt weiter.
    »Ich mach die Schlampe kalt!« Bagger stand am Bürofenster und schrie diesen Satz immer wieder zu den Leuten hinunter, die tief unten auf der Landungsbrücke flanierten. Dann stürmte er zu seinem Schreibtisch und wühlte die Visitenkarte heraus: Pamela Young, International Management, Inc. Er riss die Karte in winzige Fetzen und stierte mit wildem Blick den Chef der Sicherheitsabteilung an. »Ich will jemanden kaltmachen! Verdammt, ich muss augenblicklich irgendwem den Hals umdrehen!«
    »Bitte, Boss, wir müssen die Bremse ziehen. Der Finanzfritze und die Buchhalternase liegen in der Klinik. Und den IT-Macker haben Sie persönlich weggeputzt. Das ist ziemlich viel für einen Tag. Es dürfte schon jetzt schwierig sein, die Bullen rauszuhalten, sagen die Anwälte.«
    »Ich werde dieses Miststück finden«, sagte Bagger und starrte wieder zum Fenster hinaus. »Ich finde sie. Und ich bringe sie ganz langsam um.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr, Boss«, ermunterte ihn der Sicherheitschef.
    »40 Millionen von meinem Geld. 40 Millionen!« Bagger stieß diese Sätze in einem dermaßen aggressiven Ton hervor, dass sogar der stämmige Sicherheitschef sich langsam rücklings in die Richtung der Tür schob.
    »Wir kriegen sie, ich schwör’s, Boss.«
    Zu guter Letzt hatte es den Anschein, dass Bagger sich ein wenig beruhigte. »Ich will alles wissen, was ihr über diese Schnepfe erfahren könnt. Und über den Schweinekerl, der mit ihr zusammen war. Holt alle Videokassetten aus den Kameras, zeigt die Bilder den einschlägigen Leuten und findet raus, wer das Miststück ist. Auf keinen Fall ist sie irgendeine gewöhnliche Taschendiebin. Und lasst ein paar von den Bullen kommen, die wir bezahlen. Sie sollen ihr Hotelzimmer auf Fingerabdrücke untersuchen. Alarmiert alle Helfershelfer, die wir haben.«
    »Wird gemacht.« Der Sicherheitschef eilte zur Tür.
    »Halt!«, schnauzte Bagger. Zögerlich drehte der Mann sich um. »Niemand darf wissen, dass ich über den Tisch gezogen wurde, ist das klar? Jerry Bagger ist kein Hammel, der sich scheren lässt! Verstanden?«
    »Alles klar, Boss. Vollkommen klar.«
    »Dann los!«
    Der Sicherheitschef flüchtete aus dem Büro.
    Bagger setzte sich an den Schreibtisch und betrachtete die winzigen Fetzen der Visitenkarte, die auf dem Teppichboden lagen.
    Genauso wird sie auch aussehen, dachte er, wenn ich mit ihr fertig bin.

 
    KAPITEL 40
     
    »Sie wirken heute morgen ungewöhnlich gut gelaunt, Albert«, sagte Seagraves, als sie in Trents Büro auf dem Capitol Hill saßen und aus Styroporbechern Kaffee tranken.
    »Die Börse hatte gestern einen großen Tag. Es sieht gut aus für meine alten Tage.«
    Seagraves schob ihm einen Stapel Blätter über den Tisch. »Schön für Sie. Hier ist das Neueste von der Central Intelligence. Es geht um die offiziellen Aussagen zweier höherer Mitarbeiter. Ihre Leute können sich eine Woche Zeit nehmen, um den Bericht zu lesen, dann legen wir gemeinsam einen Aussagetermin fest.«
    Trent nahm die Blätter an sich und nickte. »Ich sehe mir die Terminkalender der Ausschussmitglieder an und mache Ihnen ein paar Vorschläge.« Er tippte mit den Fingern auf die Blätter. »Stehen da irgendwelche Überraschungen drin?«
    »Lesen Sie’s selbst.«
    »Keine Sorge, ich lese immer alles.«
    Trent würde die Blätter mit nach Hause nehmen und kurz darauf alles wissen, was er für die Weiterleitung der entwendeten NSA-Geheimnisse an den nächsten Empfänger brauchte.
    Frohen Mutes sprang Seagraves die Stufen des Capitols hinab. Wenn man sich vorstellte, dass Spione früher Material im Park versteckten und ihre Bezahlung in bar erhielten oder aus Schließfächern abholten … Und meistens waren sie dann bei der einen oder anderen Gelegenheit erwischt worden.

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