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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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erkläre, worum es geht.«
    »Dann wird man den Grund erfahren wollen. Und wenn Sie ihn nennen, gleitet Ihnen die Situation aus der Hand.«
    »Sie erwarten, dass ich alles selbst durchkrame?«
    »Ja. Sie sind sein literarischer Nachlassverwalter, also verhalten Sie sich entsprechend.«
    »So lasse ich ungern mit mir reden«, sagte Caleb verärgert.
    »Steht Ihnen nicht ein gewisser Prozentsatz vom Ertrag der Auktion zu?«
    »Diese Frage muss ich nicht beantworten«, erwiderte Caleb.
    »Ich fasse das als ein Ja auf. Sehen Sie mal, wenn Sie dieses Psalm Book ohne felsenfesten Beweis, dass DeHaven es auf legalem Weg in seinen Besitz gebracht hat, zu versteigern versuchen, und nachträglich stellt sich heraus, es war nicht so, geht nicht nur sein Ansehen den Bach hinunter, oder? Sobald es sich um viel Geld dreht, unterstellen die Leute immer das Schlimmste.«
    Caleb schwieg, während er diese Argumente auf sich wirken ließ. So geschmacklos er Pearls Äußerungen auch empfand – wo der Mann recht hatte, hatte er recht. Sich vorzustellen, dass die Reputation seines Freundes nach einem solchen Debakel Schiffbruch erleiden würde, war übel genug, aber noch weniger behagte Caleb die Aussicht, mit ihm gemeinsam desavouiert zu werden.
    »Nun ja, dann werde ich wohl Jonathans Sachen mal in seinem Haus durchsehen müssen.«
    »Erledigen Sie das noch heute?«
    »Es ist schon spät.«
    »Aber morgen?«
    »Ja.«
    »Also gut. Lassen Sie mich bitte wissen, was Sie finden. Oder auch nicht.«
    Nachdem Pearl gegangen war, schenkte Caleb sich ein Glas Sherry ein und nippte daran, während er eine Schüssel fettiger Kartoffelchips aß, seine Lieblingsnascherei. Er fühlte sich zu sehr unter Druck, um an vernünftige Ernährung zu denken. Unterdessen streifte sein Blick die eigene kleine Büchersammlung, die er in einem Regal stehen hatte.
    Wer hätte gedacht, dass Büchersammeln so kompliziert werden kann?

 
    KAPITEL 42
     
    Sehr früh am nächsten Morgen erschien Reuben bei Stone und erzählte, dass in der vergangenen Nacht bei Behan »nichts los« gewesen war; damit wiederholte er eigentlich nur, was er schon am vorherigen Morgen hatte sagen müssen.
    »Nichts?«, fragte Stone skeptisch.
    »Nichts im Schlafzimmer, wenn du das meinst. Ich habe gesehen, dass Behan und seine Frau gegen Mitternacht nach Hause kamen. Aber dieses Schlafzimmer benutzen sie anscheinend nicht, da ging nämlich kein Licht an. Vielleicht ist es für Stripperinnen reserviert.«
    »Ist dir sonst irgendwas aufgefallen? Der weiße Lieferwagen vielleicht?«
    »Nein. Und ich glaube, ich bin an beiden Abenden rein- und rausgelangt, ohne gesehen zu werden. An der Rückseite des Hauses verläuft eine drei Meter hohe Hecke. Auch die Hintertür hat für die Alarmanlage ein Tastenfeld – es war alles ziemlich einfach.«
    »Und du hast ganz bestimmt nichts bemerkt, das uns weiterhelfen könnte?«
    Reuben wirkte unsicher. »Vielleicht war es ja nichts, aber ungefähr um ein Uhr morgens hatte ich den Eindruck, im Haus gegenüber hinter einem Fenster irgendwas blinken zu sehen.«
    »Kann sein, dass jemand aufgestanden ist.«
    »Das ist es ja eben, es macht nicht den Eindruck, als ob dort jemand wohnt. Kein Auto, keine Mülltonnen vor dem Haus. Heute kommt aber die Müllabfuhr, denn sämtliche Nachbarn haben die Tonnen gestern Abend rausgestellt.«
    Erstaunt sah Stone ihn an. »Interessant. Könnte das Blinken von einer Optik stammen?«
    »Von einem Gewehr, meinst du? Glaub ich nicht. Aber vielleicht von einem Fernglas.«
    »Dann behalte dieses Haus auch im Auge. Hast du den Anruf bei der Polizei erledigt?«
    »Ja, an einem Münztelefon, so wie du gesagt hast. Aber die Frau, mit der ich verbunden war, hat mich angeschnauzt, ich solle die Polizei nicht mit Blödsinn belästigen. Das hat mir wenig Optimismus eingeflößt.«
    »Na schön. Dann komm morgen früh wieder herein.«
    »Und wann soll ich schlafen, Oliver? Ich war die ganze Nacht wach und muss jetzt zum Malochen in den Hafen.«
    »Wann hast du Feierabend?«
    »Um vierzehn Uhr.«
    »Dann penn dich am Nachmittag aus. Du brauchst ja nicht vor zweiundzwanzig Uhr in DeHavens Haus zu sein.«
    »Vielen Dank. Kann ich mir wenigstens was zu essen aus seinem Kühlschrank nehmen?«
    »Ja, wenn du es ersetzt.«
    Reuben prustete. »Also wirklich, in einer Villa zu wohnen ist auch nicht mehr, was es mal war.«
    »Da siehst du, dass du nichts versäumt hast.«
    »Und was treiben Eure Hoheit, während ich mich bei Tag und Nacht

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