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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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setzte er die Brille wieder auf und sah den Buchstaben e erneut leuchten. »Da sind noch mehr markierte Buchstaben – ein w, ein h und ein f.« Er blätterte um. »Und noch ein w, ein s und ein p. Und es folgen noch mehr gekennzeichnete Buchstaben.« Er nahm die Brille ab. »E, w, h, f, w, s, p. Nur Blödsinn.«
    »Nein, das ist ein Code, Caleb«, widersprach Annabelle. »Diese Buchstaben sind Teil eines Geheimcodes, und um sie zu sehen, braucht man diese Brille.«
    Caleb wirkte verblüfft. »Ein Geheimcode?«
    »Wissen Sie, welche sonstigen Bücher sie in letzter Zeit in den Fingern hatte?«
    »Alles Beadles, soviel ich weiß, aber ich kann die Daten einsehen.« Wenige Minuten später hatte Caleb sechs weitere Bücher herausgesucht. Mit der Brille auf der Nase blätterte er sie von vorn bis hinten durch, entdeckte darin jedoch keine Markierungen. »Das kapier ich nicht. Geht es ausschließlich um dieses eine Buch?«
    »Das kann nicht sein«, entgegnete Annabelle ratlos.
    Sie hielt den Beadle-Band mit den markierten Buchstaben empor. »Darf ich es mitnehmen?«
    »Nein, wir verleihen nicht außer Haus.«
    »Dürfen selbst Sie es nicht mitnehmen?«
    »Doch, ja, ich schon, aber dafür muss ich ein vierseitiges Formular ausfüllen.«
    »Also würde jemand in der Bibliothek davon erfahren?«
    »Ja, natürlich.«
    »Das wäre schlecht. Dann könnten wir unwissentlich schlafende Hunde wecken.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Caleb, irgendwer hier in der Bibliothek muss diese Buchstaben markiert haben. Wenn Sie das betroffene Buch nun mit nach Hause nehmen, wäre es eine Warnung für die Leute, die hinter allem als Drahtzieher stecken.«
    »Wollen Sie damit andeuten, dass irgendwer in der Kongressbibliothek Geheimcodes in antiquarische Bücher schmiert?«
    »Ja«, antwortete Annabelle. »Geben Sie mir das Buch. Ich schaffe es hinaus. Es ist klein und dünn, das wird kein Problem sein. Halt mal … sind die Bücher zum Schutz gegen Diebstahl mit elektronischen Warngebern versehen?«
    Augenscheinlich entsetzte Caleb schon der bloße Gedanke. »Mein Gott, wir haben hier Buchraritäten! So etwas liefe auf eine Entweihung hinaus.«
    »So? Also, wenn Sie mich fragen, ist die ›Entweihung‹ schon passiert, indem jemand Buchstaben mit Leuchtstoff markiert hat. Darum leihe ich mir das Buch kurzerhand für ein Weilchen aus.«
    »Ausleihen? Das Buch ist Eigentum der Kongressbibliothek!«
    »Caleb, zwingen Sie mich nicht, Ihnen einen Kinnhaken zu verpassen. Ich nehme das Buch mit.« Er machte nochmals Anstalten zu widersprechen, doch sie kam ihm zuvor. »Es könnte durchaus ein Zusammenhang mit Jonathans Tod bestehen«, sagte sie. »Und falls dem so ist, sind Ihre Vorschriften mir schnuppe. Dann will ich die Wahrheit über seinen Tod wissen. Sie waren sein Freund. Sind Sie nicht ebenfalls daran interessiert?«
    Caleb regte sich rasch ab. »Doch, sicher. Allerdings wird es nicht leicht, das Buch rauszuschmuggeln. Jede Tasche muss kontrolliert werden, ehe jemand den Lesesaal verlässt. Gewiss kann ich vortäuschen, Ihre Tasche zu kontrollieren, aber die Sicherheitsdienstler sehen noch einmal in jede Tasche, bevor sie jemanden hinauslassen, und die sind sehr gründlich.«
    »Wie gesagt, für mich ist es kein Problem. Ich gehe am Abend mit dem Buch zu Oliver. Wenn Sie Dienstschluss haben, treffen wir uns dort. Er kommt mir vor wie jemand, der diese ganze Angelegenheit durchschauen könnte.«
    »Wieso denn das? Ich gestehe gern zu, dass Oliver bestimmte Fähigkeiten und mancherlei Kenntnisse hat, die man nicht jedem nachsagen kann, aber ein Geheimcode? Das ist doch was für Spione.«
    »Wissen Sie, für einen Mann, der praktisch seine gesamte Zeit mit Büchern zubringt, sind Sie die ahnungsloseste Person, der ich je begegnet bin«, sagte Annabelle.
    »Das ist eine höchst beleidigende und grobe Bemerkung«, beschwerte Caleb sich gereizt.
    »Gut, dass Sie’s verstanden haben!«, schimpfte Annabelle. »Und nun besorgen Sie mir Klebeband.«
    »Klebeband? Wofür?«
    »Einfach her damit!« Wiederwillig holte Caleb aus einem Materialschrank das Verlangte. »Und nun drehen Sie sich um«, lautete Annabelles nächste Anweisung.
    »Was?«
    Sie drehte ihn eigenhändig um. Sobald er ihr den Rücken zukehrte, schob Annabelle sich den Rock bis zur Hüfte hoch, platzierte das Buch an der Innenseite des linken Oberschenkels und befestigte es mit Klebeband. »Das dürfte halten, aber es abzulösen, wird wohl nicht angenehm.«
    »Sagen Sie mir, dass Sie

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