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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Annabelle verfielen in haltloses Zittern. Gierig saugten sie den lebensspendenden Sauerstoff ein. Im Umkreis der 0 2 -Blase spürte Stone eine Atmosphäre, die den Verhältnissen auf dem Mond weit eher glich als denen auf der Erde. Das Kohlendioxyd strömte auf sie ein, doch Stone drückte Annabelle und sich die Atemmaske fest aufs Gesicht, während Annabelle sich mit der Kraft der Panik an ihn klammerte.
    Trotz der Sauerstoffzufuhr trübte sich Stones Denkvermögen. Ihm war, als würde er in einem Düsenjäger immer höher rasen, als presse der G-Andruck ihm das Gesicht nach hinten und über die Schädeldecke und drohe ihm den Kopf abzureißen. Nur ansatzweise konnte Stone sich das Grauen vorstellen, das Jonathan DeHaven, der sich mit keinem Sauerstoff hatte behelfen können, in den letzten Augenblicken seines Lebens durchlitten hatte.
    Endlich endete das Brausen so plötzlich, wie es angefangen hatte. Annabelle machte Anstalten, die Atemmaske fortzuschieben, doch Stone hinderte sie daran. »Der Sauerstoffgehalt der Luft ist noch zu gering«, sagte er im Flüsterton. »Wir müssen abwarten.«
    Dann hörte er etwas, das nach einem Ventilator klang. Zeit verstrich. Stone behielt den Eingang im Auge. Schließlich nahm er die Maske ab, beließ sie jedoch auf Annabelles Gesicht. Vorsichtig atmete er einmal, dann ein zweites Mal ein. Er streifte die Plane beiseite, hob Annabelle auf, warf sie sich über die Schulter und bettete sie an der Stelle wieder auf den Boden, wo sie beide vorhin gelegen hatten. So leise wie möglich nahm Stone die fast leere Sauerstoffflasche an sich und versteckte sich hinter der Tür des Lagerraums.
    Er musste nicht lange warten. Eine Minute später wurde die Tür geöffnet, und ein Mann trat ein. Stone geduldete sich. Als der zweite Mann hereinkam, schwang Stone die Flasche und hieb sie ihm mitten auf den Schädel, dass man Knochen brechen hörte. Der Getroffene kippte der Länge nach auf den Betonboden.
    Der andere Kerl wirbelte herum. Seine Hand zuckte zu der Pistole an seinem Gürtel. Die Sauerstoffflasche traf ihn frontal ins Gesicht, sodass er rücklings gegen die Werkbank und das harte Metall der daran angebrachten Schraubzwinge taumelte. Er schrie vor Schmerz auf und griff wild nach seinem verletzten Rücken, während ihm Blut übers Gesicht sickerte. Stone schwang die Sauerstoffflasche noch einmal und knallte sie dem Mann gegen die Schläfe. Als er zu Boden sackte, ließ Stone die Flasche fallen, sprang zu Annabelle und befreite sie von den Fesseln. Sie erhob sich auf zitternden Beinen und betrachtete die beiden hingestreckten Kerle mit bleichem Gesicht.
    »Erinnern Sie mich daran, Sie nie zu verärgern«, sagte sie heiser.
    »Hauen wir ab, ehe noch jemand sich blicken lässt.«
    Sie rannten zur Tür hinaus, kletterten über den Grundstückszaun und liefen eilends die Straße entlang. Drei Minuten später mussten sie anhalten und Atem schöpfen. Rinnsale aus Schweiß durchzogen die Schmutzflecken auf ihrer Haut. Sie füllten die Lungen mit kühler, köstlicher Nachtluft; dann legten sie weitere fünfhundert Meter im Laufschritt zurück, bis ihre Beine sich wie Blei anfühlten. Rücklings lehnten sie sich an die Ziegelmauer eines Gebäudes, das wie eine Lagerhalle aussah.
    »Die haben sich mein Handy gekrallt«, sagte Stone, nach Atem ringend. »Nebenbei erwähnt, ich bin eigentlich zu alt für solche Scheiße. Im Ernst.«
    »Mein Handy ist … auch weg«, sagte Annabelle stockend, wobei sie zwischendurch nach Luft schnappte. »Oliver, ich … habe in dem Haus … Trent gesehen. In einem Spiegel.«
    »Sind Sie sicher?«
    Sie nickte. »Vollkommen sicher.«
    Stone spähte in die Umgebung. »Wir müssen mit Caleb oder Milton Verbindung aufnehmen.«
    »Glauben Sie, dass ihnen nichts zugestoßen ist? Nach dem, was wir gerade erlebt haben?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Stone. Mühsam straffte er sich, hielt Annabelle eine Hand hin und zog sie mit sich.
    Als sie zügig ein Stück weit gegangen waren, verlangsamte sie plötzlich ihre Schritte. »Ist Jonathan auf diese Art und Weise gestorben?«, fragte sie leise.
    Stone blieb stehen und wandte sich ihr zu. »Ja. Hit mir leid.«
    Nichtssagend zuckte sie mit den Schultern; gleichzeitig aber wischte sie sich eine Träne aus dem Auge. »Mein Gott.« Ihre Stimme zitterte. »Wie schrecklich …«
    »Ja, schrecklich«, pflichtete Stone ihr bei. »Hören Sie, Susan, ich hätte Sie niemals in diese Sache hineinziehen dürfen.«
    »Erstens ist mein

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