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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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»Bagger ist immer noch so ein Albtraum, wie ich ihn in Erinnerung habe. Hast du gesehen, wie er mit einer Hand die Nuss geknackt hat?«
    »Hör auf, Leo, er ist ein leibhaftiges Klischee aus einem billigen Mafiafilm.«
    Das Taxi hielt vor ihrem Hotel, und sie stiegen aus. Annabelle stöckelte ein Stück weit die Straße entlang, überquerte sie und klopfte bei einem gelben Hummer, der eben dort vorgefahren war, an die Seitenscheibe. Die Scheibe senkte sich und gab den Blick auf einen von Baggers Gorillas frei. »Sie können Mr. Bagger ausrichten, dass ich in Zimmer vierzehnzwölf wohne. Und hier ist noch eine Visitenkarte, nur für den Fall, dass er die andere vernichtet hat.«
    Sie wandte sich ab und stieß zu Leo. Zusammen gingen sie ins Hotel. Annabelles Handy summte. Der Anrufer war Tony, der ihr meldete, dass er in Bereitschaft sei. Annabelle hatte einen sehr teuren Feldstecher gekauft und Tony damit im Zimmer eines Hotels direkt gegenüber vom Kasino Pompeji untergebracht; von dort hatte er einen vorzüglichen Ausblick auf Baggers Bürofensterfront.
    Der Anruf, den Annabelle erwartete, erreichte ihr Hotelzimmer zehn Minuten später. Sie gab Leo ein Zeichen, worauf er mit seinem Blackberry eine Textnachricht an Tony schickte.
    Annabelle legte eine Hand auf den Telefonhörer und winkte mit der anderen in Leos Richtung. »Na los, na los …« Das Telefon läutete fünf-, sechs-, siebenmal. Beim neunten Klingelton bekam Leo eine Bestätigung und nickte Annabelle zu. Sie riss den Hörer ans Ohr. »Hallo?«
    »Wie hast du meine Jungs so schnell bemerkt?«, kollerte Bagger.
    »Wenn es um Observation geht, ist mein … mein Chef nicht zu schlagen, Mr. Bagger«, antwortete Annabelle. »Es ist bloß eine Sache der Ausrüstung, der Mittel und der unbeschränkten Finanzen.« In Wahrheit war von vornherein klar gewesen, dass Bagger sie beschatten ließ, deshalb hatte Annabelle durchs Rückfenster des Taxis den Straßenverkehr beobachtet. Bei den vorangegangenen Erkundungen hatte sie festgestellt, dass Baggers Gorillas ausnahmslos gelbe Hummer fuhren. Man konnte sie kaum übersehen.
    »Soll das heißen, dass ich unter Beobachtung stehe?«, zeterte Bagger.
    »Wir stehen alle in der einen oder anderen Hinsicht unter Beobachtung, Mr. Bagger. Sie sollten sich deswegen keineswegs schikaniert fühlen.«
    »Hör auf mit der Mister-Bagger-Scheiße. Woher wisst ihr so viel über Kasino-Trickbetrug, dass ihr in meinem Kasino zwei Abzockereien ausgespäht habt? Man könnte fast glauben, ihr seid selbst aus der Abzockerszene.«
    »Nicht ich habe diese Vorgänge gespannt. Wir hatten heute drei Observationsgruppen in Ihrem Kasino, die auf etwas geachtet haben, was uns als Köder dienen könnte.
    Die Mitglieder dieser Gruppen sind tatsächlich Experten für Kasino-Trickbetrug. Wir wurden von ihnen informiert, und wir haben es Ihren Saalchefs gesteckt. Alles ganz einfach.«
    »Also schön, lassen wir es erst mal dabei bewenden. Was genau stellt ihr euch denn eigentlich vor?«
    »Ich dachte, ich hätte in Ihrem Büro meine Absichten deutlich …«
    »Ja, ja. Ich weiß noch, was ihr gesagt habt. Ich will wissen, was es bedeutet.«
    »Darüber möchte ich nicht am Telefon reden. Die National See …« Annabelle unterbrach sich mitten im Satz. »Festnetzanschlüsse sind nicht allzu abhörsicher.«
    »National Security Agency wolltest du sagen, stimmt’s?«, knurrte Bagger. »Die Nationale Sicherheitsbehörde. Die Supergeheimen. Ich weiß alles über sie.«
    »Bei allem Respekt, niemand weiß alles über die NSA, nicht einmal der PDVS«, widersprach Annabelle, indem sie noch eine vielsagende Abkürzung einflocht, die für nichts anderes als »Präsident der Vereinigten Staaten« stand. Am anderen Ende der Leitung blieb es still. »Sind Sie noch dran?«, fragte Annabelle.
    »Ja, bin ich.«
    »Sollen wir uns noch einmal in Ihrem Büro treffen?«
    »Geht nicht, ich … äh, bin schon im Auto.«
    »Nein, sind Sie nicht. Sie sitzen noch im Büro.« Diese Information hatte Leo von Tony erhalten.
    Sofort wurde die Verbindung getrennt. Annabelle legte den Hörer auf, sah Leo an und zwinkerte ihm zur Ermutigung zu. Er schöpfte tief Atem. »Wir fischen in gefährlichen Wassern, Annie.«
    Annabelle amüsierte sich. »Du hast mich immer nur Annie genannt, wenn du sehr, sehr nervös warst, Leo.«
    Er wischte sich ein Schweißrinnsal von der Stirn und entzündete eine Winston. »Na ja, manche Dinge ändern sich eben nie.«
    Das Telefon klingelte. Annabelle

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