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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Manche dieser Schritte sind nicht immer ganz legal oder populär. Wenn das amerikanische Volk wüsste, was in Wirklichkeit alles geschieht …« Annabelle zuckte mit den Schultern. »Aber mich darum zu kümmern zählt nicht zu meinem Tätigkeitsbereich. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass Geld dort ankommt, wo es gebraucht wird. Als Gegenleistung für Ihre Hilfe wird Ihnen eine außergewöhnliche Prämie gezahlt. So einfach ist das.«
    »Aber das ist doch alles bloß elektronisches Geld. Wozu muss es gewaschen werden?«
    »Selbst der Weg eines digitalen Dollars kann zurückverfolgt werden. Es ist sogar viel leichter als bei Bargeld. Die Eingänge müssen mit anderen finanziellen Zugängen vermengt werden, die in keinem Bezug zur Regierung stehen. Alles wird elektronisch umgewälzt. Es ist so ähnlich, als ob man Fingerabdrücke von einem Schießeisen abwischt. Danach können die Gelder hinfließen, wo Bedarf besteht.«
    »Und du sagst, in Vegas wird’s längst so gemacht? Wenn ich also dort anrufe und mich erkundige …«
    »Man wird Ihnen nichts sagen«, unterbrach Annabelle ihn, »weil sie dort so instruiert worden sind.« Sie stand auf und trat zu ihm. »Wir haben ein sagenhaftes Angebot an Sie, Jerry, aber es hat auch eine Schattenseite. Erlauben Sie mir, sie Ihnen zu erklären. Es ist nur recht und billig, wenn Sie Bescheid wissen.« Sie führte ihn zurück zur Couch. »Sollten gewisse Leute darauf aufmerksam werden, dass Sie irgendwo über unser Arrangement geplaudert haben …«
    Bagger lachte. »Droh mir nicht, Kleine. Ich habe die Kunst der Einschüchterung erst erfunden.«
    »Mit Einschüchterung gebe ich mich nicht ab, Jerry«, entgegnete Annabelle unbeeindruckt, ohne den Blick von ihm zu wenden. »Falls Sie über unser Arrangement plaudern, erhalten sie Besuch von gewissen Männern, egal wo Sie sind. Diese Männer fürchten niemanden, gleich wen Sie sich mieten, um sich zu schützen. Sie sind an kein Gesetz irgendeines Landes gebunden, und sie werden jeden in Ihrem Umfeld umbringen, ob Mann, Frau oder Kind. Dann nehmen sie Sie mit.« Annabelle schwieg, um ihre Worte wirken zu lassen. »Ich bin schon lange in diesem Gewerbe, und ich habe Dinge angestellt, von denen Sie wahrscheinlich überrascht wären, aber mit diesen Männern möchte ich nicht aneinandergeraten, nicht mal mit einer Truppe Elitesoldaten im Rücken. Diese Burschen sind die Besten der Besten. Und der übelste Abschaum. Die würden Ihnen zeigen, Jerry, was richtige Schmerzen sind, bevor sie Sie ins Jenseits befördern.«
    »Und so ein Gesocks wird von unserer Regierung bezahlt!« Bagger verlor die Beherrschung. »Kein Wunder, dass alles den Bach runtergeht.« Er trank einen Schluck Bourbon, und Annabelle und Leo bemerkten, dass seine Hand zitterte. »Verdammt, warum sollte ich …«, begann er.
    Annabelle unterbrach ihn, weil sie ahnte, was er sagen wollte. »Aber wie ich meinen Vorgesetzten versichert habe: Jerry Bagger plaudert nicht. Er streicht die willkommenen Sondereinnahmen ein und hält den Mund. Ich rede nicht ins Blaue hinein, Jerry. Jemand wie Sie ist der ideale Partner für unsere Zwecke. Sie haben Grips, Mumm und Moneten, und Sie scheuen nicht die eine oder andere Gratwanderung.« Sie musterte Bagger. »Es würde mir sehr gegen den Strich gehen, Jerry«, fügte sie hinzu, »das Geschäft einem anderen Kasino anzutragen, aber ich habe einen klar umrissenen Auftrag.«
    Im nächsten Moment feixte Jerry und tätschelte ihr das Bein. »Ich bin genauso patriotisch wie jeder andere Hurensohn. Also, was soll’s, versuchen wir’s.«

 
    KAPITEL 21

KAPITEL 21
    Am Morgen nach dem Besuch in DeHavens Haus veranstaltete der Camel Club in Stones Friedhofswärterhäuschen eine eilig anberaumte außerordentliche Mitgliederversammlung. Stone erzählte Milton und Caleb in allen Einzelheiten, was sich am Vorabend ereignet hatte.
    »Das heißt, wir werden jetzt bespitzelt«, sagte Caleb ängstlich und schaute zum Fenster hinaus.
    »Ich wäre erstaunt«, meinte Stone gelassen, »wenn es anders wäre.«
    Sein kleines Häuschen hatte ein sparsames Interieur: ein altes Bett, einen großen, abgenutzten, mit Zeitungen und Zeitschriften beladenen Schreibtisch, Regale voller Bücher in verschiedenen Sprachen, die Stone alle beherrschte, eine kleine Küche mit verschlissenem Esstischchen, ein winziges Bad sowie ein Sortiment nicht zusammenpassender Lehnstühle, die an dem Kamin standen, der als einzige Heizung diente.
    »Und das macht dir gar

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