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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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anhören«, entgegnete Annabelle, »aber damals kam es mir viel zu klein vor.«
    »Sind Sie in Vegas ebenfalls auf der Buchmesse gewesen?«, fragte Stone höflich.
    Annabelle gab ihm das Foto zurück, und er steckte es in die Jackentasche. »Müssen Sie auf diese Frage wirklich eine Antwort haben?«
    »Wer weiß? Sind Sie in späterer Zeit noch mit Jonathan in Verbindung gewesen?«
    »Falls ja, weshalb müsste ich es Ihnen erzählen?«
    »Dazu haben Sie gar keine Veranlassung«, meldete Reuben sich zu Wort, wobei er Stone einen finsteren Blick zuwarf. »Ich glaube, diese Fragen sind viel zu privat.«
    Offensichtlich ärgerte es Stone, dass sein von Annabelle hingerissener Freund ihm mit solchen Bemerkungen in den Rücken fiel. »Wir tun unser Bestes, herauszufinden, was Jonathan zugestoßen ist«, sagte er lediglich, »und dabei können wir möglichst viel Unterstützung gebrauchen.«
    »Er ist an Herzstillstand gestorben. Ist das so ungewöhnlich?«
    »Offenbar konnte der Gerichtsmediziner die eigentliche Todesursache nicht ermitteln«, erklärte Milton. »Und Jonathan hatte sein Herz erst kürzlich im Johns-Hopkins-Center durchchecken lassen. Einen Herzinfarkt hat er anscheinend nicht erlitten.«
    »Sie vermuten, jemand hätte ihn umgebracht? Wer sollte in Jonathan ein Problem gesehen haben? Er war Bibliothekar.«
    »Es ist keineswegs so, dass Bibliothekare keine Feinde hätten«, entgegnete Caleb ein wenig trotzig. »Ich war schon in Gesellschaft von Kollegen, die nach ein paar Gläsern Merlot eine reichlich niederträchtige Gesinnung enthüllten.«
    Ungläubig musterte Annabelle ihn. »Mag sein. Aber niemand ermordet jemanden, weil er eine Nachgebühr für ein überfälliges Buch entrichten musste.«
    »Erlauben Sie mir, Ihnen etwas zu zeigen«, bat Stone. »Es ist auf dem Dachboden.«
    Als sie dort eintrafen, deutete Stone auf das Fernrohr. »Es ist auf das Nachbarhaus gerichtet«, sagte er.
    »Ja«, bestätigte Reuben, »ich konnte geradewegs ins Bett des Besitzers …«
    »Reuben«, unterbrach ihn Stone, »wenn es dir nichts ausmacht, erläutere ich die Situation.« Die Brauen gewölbt nickte er in Annabelles Richtung.
    »Na klar, nur zu«, antwortete Reuben, »gern, Oliv … äh, Frank. Oder Steve?«
    »Danke, Reuben!«, schnauzte Stone. »Wie gesagt, das Fernrohr ist aufs Nachbarhaus gerichtet. Es gehört dem Boss der Paradigma Technologies, eines der größten Rüstungskonzerne des Landes. Der Mann heißt Cornelius Behan.«
    »Er lässt sich vorzugsweise C. B. nennen«, sagte Caleb.
    »Aha«, äußerte Annabelle.
    Stone sah durchs Fernrohr. »Dachte ich’s mir.« Er bewegte es über die Fassade des Nachbargebäudes, das nur ein Streifen Rasen von Jonathan DeHavens Haus trennte. Dann winkte er Annabelle heran und ließ sie seinen Platz einnehmen. Sie stellte die Schärfe ein und spähte hinüber.
    »Das ist ein Büro oder Arbeitszimmer.«
    »Genau.«
    »Sie glauben, Jonathan hat diesen Mann ausspioniert?«
    »Vielleicht. Oder er hat unbeabsichtigt etwas beobachtet, das seinen Tod nach sich gezogen hat.«
    »Dann wurde Jonathan von diesem Cornelius Behan ermordet?«
    »Wir haben keine Beweise, aber es gab sonderbare Vorfälle.«
    »Zum Beispiel?«
    Stone zögerte. Dass er in eine Folterkammer verschleppt worden war, wollte er ihr lieber nicht erzählen. »Sagen wir mal, wir stehen vor genug offenen Fragen, um an weiteren Nachforschungen interessiert zu sein. Meines Erachtens hat Jonathan DeHaven es verdient.«
    Annabelle betrachtete ihn einen Moment lang; dann schaute sie noch einmal durchs Fernrohr. »Verraten Sie mir mehr über diesen C. B.«
    Mit knappen Worten informierte Stone sie über Behan und seinen Konzern. Danach wies er auf die Ermordung Bob Bradleys hin, des früheren Sprechers des Abgeordnetenhauses.
    Annabelle wirkte skeptisch. »Und nun glauben Sie, dass ein Zusammenhang mit Jonathan besteht? Soviel ich weiß, haben Terroristen die Verantwortung für die Tat übernommen.«
    Stone klärte sie über die Rüstungsaufträge auf, die Behan unter den vorherigen Politfunktionären ergattert hatte. »Bradleys Vorgänger im Amt des Sprechers wurde der Korruption bezichtigt, also liegt der Rückschluss nicht fern, dass Behan ihn womöglich bestochen hat. Und plötzlich kommt Bradley als Saubermann daher. Möglicherweise wollte Behan vermeiden, dass gewisse Angelegenheiten zu gründlich untersucht werden, und deshalb musste Bradley sterben.«
    »Und Sie gehen davon aus, dass Jonathan dieser

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