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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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bekannte Stone. »Uns fehlt noch immer jeder Zugang zu den Unterlagen.«
    Annabelle heftete den Blick auf Caleb. »Können Sie mir den Namen des Architekturbüros besorgen?«
    »Ich glaube schon.«
    »Dann bleibt bloß noch die Frage, ob man uns die Pläne fotografieren lässt. Ich bezweifle es, und wahrscheinlich dürfen wir sie ebenso wenig fotokopieren.« Während Annabelle laut überlegte, behielt der Camel Club sie ratlos im Auge. »Ich kann mir Zutritt ins Architekturbüro verschaffen«, sagte sie schließlich, »aber wir brauchen Kopien der Unterlagen, wenn wir in der Kongressbibliothek Löschanlage und KBNS-System finden wollen.«
    »Ich habe ein fotografisches Gedächtnis«, sagte Milton. »Wenn ich die Pläne einmal zu sehen kriege, kann ich sie mir einprägen.«
    Annabelle musterte ihn skeptisch. »Ich habe solche Behauptungen schon von anderen Leuten gehört, bloß hat’s nie richtig geklappt.«
    »Ich kann Ihnen versichern«, erwiderte Milton entrüstet, »bei mir klappt’s.«
    Annabelle zog ein Buch aus dem Regal, schlug es in der Mitte auf und hielt es Milton hin. »Na schön, lesen Sie die Seite.« Er tat es und nickte. Annabelle drehte das Buch um und blickte hinein. »Okay, wiederholen Sie.«
    Milton zitierte die komplette Seite mitsamt der Interpunktion aus dem Gedächtnis, ohne dass ihm ein Fehler unterlief.
    Zum ersten Mal, seit sie die Bekanntschaft des Camel Clubs gemacht hatte, wirkte Annabelle beeindruckt. »Sind Sie schon mal in Vegas gewesen?«, fragte sie. Milton schüttelte den Kopf. »Vielleicht sollten Sie’s mal versuchen.«
    »Ist das Kartenzählen nicht illegal?«, fragte Stone, der sofort erfasste, auf was sie anspielte.
    »Nein«, antwortete sie, »nur wenn Sie ein mechanisches oder computerisiertes Hilfsmittel verwenden.«
    »Hui«, rief Milton. »Dann könnte ich ja ein Vermögen machen.«
    »Schrauben Sie Ihre Hoffnungen nicht zu hoch«, warnte ihn Annabelle. »Auch wenn es nicht illegal ist, solange Sie ausschließlich Ihr Gehirn benutzen, prügelt man Sie windelweich, falls Sie erwischt werden.«
    »Oh! Na, dann lieber nicht«, sagte Milton entsetzt.
    Annabelle wandte sich erneut an Stone. »Wie wurde Jonathan denn Ihrer Meinung nach ermordet? Und kein Drumherumgerede mehr, oder Sie sind mich los.«
    Stone musterte sie und entschloss sich zur Offenheit. »Caleb hat Jonathan tot aufgefunden und ist augenblicklich in Ohnmacht gefallen. Im Krankenhaus sagte dann eine Schwester, dass sein Zustand sich bessert, weil seine Temperatur steigt, nicht sinkt.«
    »Und was soll das bedeuten?«, fragte Annabelle.
    »Die Brandbekämpfungsanlage der Kongressbibliothek benutzt eine Substanz mit der Bezeichnung Halon 1301«, übernahm Caleb die Erklärung. »Im Rohr ist es eine Flüssigkeit, aber sobald sie aus der Düse schießt, wird sie zu Gas. Es löscht Flammen, indem es den Sauerstoffanteil der Luft verringert.«
    »Dann könnte Jonathan erstickt sein? Großer Gott, Sie meinen, die Polizei hat diese Möglichkeit nicht in Betracht gezogen und gar nicht kontrolliert, ob der Tank leer ist?« In Annabelles Stimme schwang Zorn mit.
    »Wir haben keinen Hinweis, dass die Löschanlage in Betrieb war«, sagte Stone. »Es gab keinen Warnton, und Caleb hat herausgekriegt, dass die Warnanlage funktionierte. Allerdings ist vorstellbar, dass jemand sie deaktiviert und später wieder angeschaltet hat. Und das Gas hinterlässt keine Rückstände.«
    »Und Jonathan kann nicht durch das Halon 1301 getötet worden sein, jedenfalls nicht bei der Dichte, die bei der Brandbekämpfung in der Kongressbibliothek vorgesehen ist«, erläuterte Caleb. »Ich hab’s nachgeprüft. Deshalb wird es ja in Gebäuden eingesetzt, in denen sich Menschen aufhalten.«
    »Und wo führt das alles hin?«, fragte Annabelle. »Ich habe das Gefühl, Sie widersprechen sich selbst. Es war das Gas … es war nicht das Gas. Was soll denn nun wirklich passiert sein?«
    Stone versuchte die Frage zu beantworten. »Beim Einsatz des Löschmittels kommt es in der betroffenen Räumlichkeit zu einem Temperatursturz. Caleb hat geschildert, dass er Kälte spürte und augenblicklich die Besinnung verlor, als er Jonathans Leichnam fand. Ich glaube, dass das Gas eine Unterkühlung hervorgerufen hat. Daher erklärt sich auch die Bemerkung der Krankenschwester, dass Calebs Körpertemperatur stieg. Nach meiner Überzeugung ist Caleb in Ohnmacht gefallen, weil der Sauerstoffgehalt der Luft niedrig war, aber nicht so gering, dass es sein Leben

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