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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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gefährdet hätte, denn er hat den Raum eine halbe Stunde später als Jonathan betreten.«
    »Demnach lag es nicht an diesem Halon 1301«, fasste Annabelle zusammen. »Also an etwas anderem?«
    »Genau. Und das müssen wir herausfinden.«
    Annabelle stand auf. »Na gut, dann mache ich mich an ein paar ernsthafte Vorbereitungen.«
    Stone erhob sich ebenfalls und vertrat ihr den Weg. »Susan, bevor Sie sich vollends auf die Sache einlassen, sollten Sie wissen, dass dabei einige sehr gefährliche Leute mitmischen. Ich habe es schon am eigenen Leib zu spüren bekommen. Es könnte sehr riskant für Sie werden.«
    »Wenn es gefährlicher wäre als das, was ich vorige Woche getrieben habe, würde ich mich sehr wundern, Oliver.«
    Diese Antwort verwunderte Stone so nachhaltig, dass er stumm zur Seite wich.
    Annabelle hakte den Arm bei Milton ein. »Auf, Milton, wir haben einiges zu erledigen.«
    Reuben wirkte bestürzt. »Wieso Milton?«
    »Weil er mein süßer lebender Fotokopierer ist.« Annabelle kniff Milton in die Wange, worauf er heftig errötete. »Zuerst müssen wir ihm geeignete Kleidung in der richtigen Mode besorgen.«
    »Was stimmt denn mit meinen Klamotten nicht?«, fragte Milton und schaute an seinem roten Sweater und der Jeans hinab, die beide tadellos sauber und obendrein gebügelt waren.
    »An sich sind die Sachen in Ordnung«, sagte Annabelle. »Nur taugen sie nicht für den beabsichtigten Zweck.« Sie wies auf Caleb. »Rufen Sie Milton an, sobald Sie den Namen des Architekturbüros wissen.« Sie schnippte mit den Fingern. »Gehen wir, Miltie.«
    Sie strebte zur Tür. Erschrocken starrte Milton die übrigen Clubmitglieder an. »Hat sie ›Miltie‹ gesagt?«, fragte er schockiert.
    »Milton«, rief Annabelle aus dem Freien. »Kommen Sie!«
    Milton sauste zur Tür hinaus. Sofort beschwerte sich Reuben bei Stone. »Willst du tatenlos zusehen, wie sie ihn abschleppt?«
    »Was soll ich dagegen machen, Reuben?«, fragte Stone mit unverhohlener Ratlosigkeit. »Die Frau ist Hurrikan und Erdbeben in einer Person.«
    »Na ja, du könntest … Ich meine …« Reuben ließ sich in einen Lehnstuhl sinken. »Verdammte Kiste«, knurrte er, »warum habe ich kein fotografisches Gedächtnis?«
    »Gott sei Dank hast du keines«, meinte Caleb.
    »Warum sagst du so was?«, fragte Reuben hitzig.
    »Weil sie dich dann Ruby nennen würde, und das würde mir ernstlich auf den Magen schlagen.«

 
    KAPITEL 32
     
    Später am Tag, in der Kongressbibliothek, schickte Caleb eine E-Mail an die Verwaltungsabteilung. Eine Stunde danach erfuhr er den Namen des Architekturbüros, das man damals an der Renovierung des Jefferson Buildings beteiligt hatte. Er rief Milton an und gab ihm die Information weiter. »Wie kommst du mit der Frau zurecht?«, erkundigte er sich dann mit leiser Stimme.
    »Sie hat mir vorhin einen schwarzen Anzug und einen echt schrillen Schlips gekauft«, flüsterte Milton. »Und ich soll mir eine neue Frisur machen lassen. Mich aufpeppen, weißt du.«
    »Hat sie dir den Grund genannt?«
    »Noch nicht.« Milton schwieg. »Caleb«, fügte er dann hinzu, »irgendwie ist sie mir unheimlich. Sie ist so … so abgezockt.« Milton ahnte es nicht, aber wahrscheinlich hatte er noch nie eine Feststellung getroffen, die einen höheren Wahrheitsgehalt gehabt hätte.
    »Mach einfach weiter mit, Miltie.« Caleb beendete das Telefonat und lachte gedämpft vor sich hin. Als Nächstes wählte er Vincent Pearls Rufnummer, weil er wusste, dass er nur den Anrufbeantworter an den Apparat bekam, denn Pearls Antiquariat öffnete erst am Abend. Tatsächlich wollte er den Antiquar gar nicht persönlich sprechen, weil er noch keine Klarheit darüber hatte, wie er beim Verkauf von Jonathan DeHavens Büchersammlung vorging, und erst recht keine Ahnung hatte, was er mit dem Psalm Book anfangen sollte. Wenn die Allgemeinheit von dessen Existenz erfuhr, kam es in der Welt der antiquarischen Bücher zu einem gewaltigen Tumult, und er würde am Mittelpunkt dieses Mahlstroms stehen – eine Vorstellung, die Caleb zwar erschreckte, zugleich aber auch ein wenig verlockte. Eine gewisse Zeitspanne im Rampenlicht der Öffentlichkeit zu verbringen war keine so üble Sache für eine Person, die sich sonst nur in der Anonymität einer riesigen Bibliothek betätigen durfte.
    Einzig ein nagender Zweifel hielt ihn davon zurück, sich in dieses Abenteuer zu stürzen: Was, wenn Jonathan sich das Psalm Book auf unrechtmäßige Weise angeeignet hat? Das wäre eine

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