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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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hinaus von Milton Informationen über Bradley beschaffen lassen. Inzwischen hatten sie ein gutes Gesamtbild des Mannes. Geboren in Kansas, hatte er eine gewissermaßen typische Politikerkarriere eingeschlagen und zuerst im Abgeordnetenhaus gesessen, war dann für zehn Jahre Vorsitzender des Geheimdienstausschusses gewesen und zuletzt in die Position des Sprechers des Abgeordnetenhauses gelangt. Bei seinem Tod im Alter von neunundfünfzig Jahren hinterließ er eine Ehefrau und zwei erwachsene Kinder, die in Kansas wohnten. Nach allem, was Stone wusste, war der Mann eine ehrliche Haut gewesen; nie hatte ein Skandal seine Laufbahn gefährdet. Sein erklärtes Ziel, den Kongress von Korruption zu säubern, konnte ihm durchaus mächtige Feinde eingebracht und zu seinem Tod geführt haben. Manche Bürger mochten glauben, es sei zu riskant, jemanden zu ermorden, der als möglicher Nachfolger des Präsidenten an dritter Stelle stand. Doch Stone sah darin nur Wunschdenken: Wenn es möglich war, den Präsidenten zu ermorden, durfte niemand sich in Sicherheit wiegen.
    Noch ermittelten die Behörden im Mordfall Bradley, doch die Medien waren nach einer anfänglichen Reihe von Berichten ungewöhnlich zurückhaltend geworden. Vielleicht hegte sogar die Polizei mittlerweile den Verdacht, dass die vorgeblich verantwortliche Terrorgruppe gar nicht existierte und Bradleys Ermordung einen komplizierteren Hintergrund hatte als eine Bande scheinheiliger, gewalttätiger Irrer.
    Stone blieb an einem Baum stehen, um Goff Gelegenheit zum Pinkeln zu geben. Überall um sich herum spürte er die Gegenwart behördlicher Autorität. Er war lange genug im Spionagegewerbe aktiv gewesen, um zweifelsfrei zu durchschauen, dass der Geländewagen, der am anderen Ende der Straße parkte, ein Observationsfahrzeug war und die beiden Männer im Innern des Wagens den Auftrag hatten, die Ruine zu beobachten, um vielleicht durch aufschlussreiche Kleinigkeiten die Untersuchung voranzutreiben. Wahrscheinlich hatte das FBI sich in einem der umstehenden Häuser mit einem Observationsteam eingenistet, das täglich rund um die Uhr das Umfeld überwachte. Ohne Zweifel waren in diesem Moment Ferngläser und Kameras auf Stone gerichtet. Als wollte er sich vor dem Wind schützen, zog er den Hut tiefer ins Gesicht.
    Während er umherlugte, erspähte er etwas, machte sofort eine Kehrtwendung und schritt so rasch in die Gegenrichtung, dass er Goff hinter sich her schleifte. Ein weißer Lieferwagen mit der Beschriftung »D. C. Public Works« war um die Ecke gebogen und hielt auf ihn zu. Stone hatte nicht die Absicht herauszufinden, ob das Fahrzeug echt war oder ob Leute darin saßen, die sich darauf spezialisiert hatten, andere Menschen albtraumhaften Foltern zu unterziehen.
    Stone ging um die nächste Ecke und hoffte, dass der Lieferwagen ihm nicht folgte. Obwohl es in der Gegend von FBI-Agenten sicher nur so wimmelte, durfte er nicht erwarten, dadurch Schutz zu genießen. Im Gegenteil, womöglich schubsten sie ihn zu den Folterexperten in den Lieferwagen und winkten ihnen kollegial hinterher. Stone eilte noch zwei Häuserblocks weiter; dann ging er langsamer und ließ Goff am Gesträuch schnuppern. Wachsam blickte Stone sich um. Der Lieferwagen war nirgends zu sehen. Aber das mochte ein Täuschungsmanöver sein, um ihn abzulenken, während man sich von einer anderen Seite anpirschte. Angesichts der ernsten Situation griff Stone zum Handy und rief Reuben an. Der Lange hatte gerade im Hafen Feierabend gemacht.
    »Ich bin in fünf Minuten da, Oliver«, versprach er. »Zwei Blocks von deinem Standort entfernt ist eine Polizeiwache. Geh in diese Richtung. Falls die Dreckskerle dich packen wollen, schrei Zeter und Mordio.«
    Stone wandte sich in die gewiesene Richtung. Trotz seiner vielen Schwächen war Reuben ein treuer und verlässlicher Freund, wie Stone ihn sich nur wünschen konnte.
    Wie versprochen kam Reuben in seinem Kleinlaster die Straße entlanggebrummt. Stone und Goff sprangen hinein. »Wo ist dein Motorrad?«, fragte Stone.
    »Die Wichser haben’s gesehen und kennen es jetzt. Ich dachte mir, ich lass es lieber unter der Plane.« Als sie erheblichen Abstand von dem Viertel gewonnen hatten, verlangsamte Reuben das Tempo und hielt schließlich an. »Ich habe auf den Seitenspiegel geachtet, Oliver«, sagte er. »Gesehen hab ich nichts.«
    Damit konnte er Stone nicht überzeugen. »Sie müssen mich auf der Straße bemerkt haben.«
    »Deine Verkleidung hat sie

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