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Camel Club 02 - Die Sammler

Titel: Camel Club 02 - Die Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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bestimmt.«
    Keller lachte. »Oh ja. Ursprünglich hatten wir ebenfalls diesen Weg eingeschlagen, haben dann aber beschlossen, die Firma einfach nach uns selbst zu benennen.«
    »Ich wünschte, auch wir hätten diese Option gehabt.«
    »Aber Sie sind keine Französin?«
    »Es ist die alte Geschichte. Ich bin Amerikanerin, die sich während eines studentischen Austauschprogramms in Paris verliebt hat. Ich beherrsche die Sprache gerade so gut, dass ich mir Essen und eine anständige Flasche Wein bestellen und mich bei Gelegenheit in Schwierigkeiten bringen kann.« Sie sagte ein paar Worte auf Französisch.
    Verlegen lachte Keller. »Ich kann die Sprache überhaupt nicht«, gestand er.
    Annabelle öffnete die Ledertasche, die sie bei sich hatte, und entnahm ihr ein Notebook. »Also, in der Startausgabe möchten wir eine Reportage über die Renovierung des Jefferson Buildings veröffentlichen, die von Ihrer Firma in Kooperation mit dem Architekten des Capitols vorgenommen wurde.«
    Keller nickte. »Das war eine große Ehre für uns.«
    »Und eine längere Aufgabe. Sie dauerte von 84 bis 95, nicht wahr?«
    »Sie haben sich gut vorbereitet. Ja, es gehörte nicht bloß das Säubern und Festigen sämtlicher Mauern des Jefferson Buildings dazu, sondern auch der Umbau des gegenüberliegenden Adams Buildings. Das Ganze hat in meinem Leben zehn Jahre lang im Vordergrund gestanden.«
    »Und offenbar haben Sie großartige Arbeit geleistet. Soviel ich weiß, war es schon eine gigantische Herausforderung, den großen Lesesaal zu restaurieren. Es gab Probleme mit der strukturellen Belastbarkeit des baulichen Gefüges und der Tragfähigkeit der Säulen, vor allem im Zusammenhang mit der Kuppel. Und auch die alten Träger ließen zu wünschen übrig, nicht wahr?« Diese Details hatte Milton ihr am Morgen aus dem Internet zusammengesucht. Annabelle hatte hundert ausgedruckte Seiten voller Informationen gelesen und gab sie jetzt so tadellos wieder, dass Milton sie erstaunt musterte.
    »Einfach war es nicht, aber wir haben es schließlich mit einem Gebäude zu tun, das man vor mehr als hundert Jahren errichtet hat. In Anbetracht der damaligen Mittel ist ein überragendes Bauwerk geschaffen worden.«
    »Ich muss sagen, die Flamme der Fackel des Lernens auf dem Scheitelpunkt der Kuppel mit dreiundzwanzigeinhalbkarätigem Gold neu zu vergolden war ein genialer Einfall.«
    »Nun ja, er ist nicht mir zuzuschreiben, aber es stimmt schon, über der Kupferpatina der Kuppel sieht sie prachtvoll aus.«
    »Aber die Anwendung moderner Technik und Konstruktionsmethoden zur Renovierung des Gebäudes ist Ihnen zu verdanken«, sagte Annabelle.
    »Durchaus. Es wird ohne Weiteres noch hundert Jahre oder länger stehen. Bei einer Investition von über 80 Millionen darf man das ja auch erwarten.«
    »Wahrscheinlich dürfen wir keine Fotos der Baupläne machen, oder?«
    »Leider nein. Wegen der Sicherheitsbestimmungen und ähnlichen Vorschriften geht das nicht.«
    »Dafür habe ich volles Verständnis, aber fragen musste ich. Dürfen wir sie wenigstens sehen? Unsere Reportage soll den beispiellosen Einfallsreichtum, den Ihre Firma in das Projekt eingebracht hat, in gebührendem Umfang würdigen. Und vielleicht können Sie uns einige Dinge anschaulicher erklären, wenn die Pläne vor uns liegen. Unsere Zeitschrift soll in acht Ländern erscheinen. Nicht, dass Ihre Firma nicht längst größte Anerkennung genösse, aber schaden kann ein bisschen Reklame nicht.«
    Keller lächelte. »Ich habe durchaus den Eindruck, dass Ihr Artikel unserem Geschäft nicht abträglich sein wird. Wir denken schon seit einiger Zeit daran, in Übersee Zweigstellen zu gründen.«
    »Dann ist unsere Begegnung wohl ein Werk des Himmels«, sagte Annabelle.
    »Möchten Sie etwas Bestimmtes sehen?«
    »Eigentlich alles, aber schwerpunktmäßig interessieren uns das Erdgeschoss und der erste Stock, der auch anspruchsvolle Renovierungsmaßnahmen erfordert haben soll.«
    »Unzweifelhaft war das gesamte Projekt anspruchsvoll, Ms. Collins.«
    »Bitte nennen Sie mich Regina. Und der Umbau der Löschanlage?«
    »Das war fast eine Zumutung.«
    »Ich sehe schon, dass die Reportage wunderbar wird«, säuselte Annabelle.
    Keller griff zum Telefon, und wenige Minuten später lagen die Baupläne vor ihnen. Milton setzte sich so hin, dass er jeden Quadratzentimeter der Zeichnungen sehen und bis ins Kleinste in entlegenen Bereichen seines Gehirns speichern konnte, auf die die meisten Menschen gar nicht

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