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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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war wieder die Rede von ihm, nachdem er bei einer unbedeutenden Schießerei ums Leben kam und auf dem Nationalfriedhof Arlington bestattet wurde. Was Carr in der Zwischenzeit getan hatte, wusste Finn: Auf Befehl seiner Regierung hatte er sich als Killer betätigt. Aber auch er selbst hatte oft genug dem Tod ins Auge geblickt.
    Zwei Jahre lang hatte Finn Datenbanken melken müssen, auf die er eigentlich keinen Zugriff hatte, um zu entdecken, dass Carrs Ehefrau eines Nachts angeblich von Einbrechern ermordet worden war. Das Ehepaar hatte eine Tochter gehabt, von der sich aber keine Spur mehr fand. Finn war gewitzt genug, um zwischen den Zeilen lesen zu können. Der »Einbruch« wies einen deutlichen CIA-Stempel auf. Irgendwie musste Carr seine Vorgesetzten zur Weißglut getrieben haben. Ursprünglich war Finn froh gewesen, als er erfuhr, dass John Carr angeblich tot war. Es entsprach nicht seinem Interesse, Kriegshelden zu töten, die niemals ihren gerechten Lohn hatten entgegennehmen dürfen –, beziehungsweise einen Mann, der den Mut gehabt hatte, sich gegen die mächtigste Spionageorganisation der Welt aufzulehnen.
    Doch jetzt hatte es den Anschein, dass John Carr keineswegs tot war. Und wenn er noch lebte, wusste Finn, was er zu tun hatte. Und was seine Mutter von ihm erwartete, ob es ihm gefiel oder nicht. Und ganz gleich, was für eine Art Mensch John Carr war – er hatte Finns Vater getötet. Für nichts.
    Finn verließ den Heldenfriedhof. Es hatte etwas zu erledigen.
    John Carr musste vorerst warten.

KAPITEL 66

    Es ging um ein eher seltenes Testvorhaben; deshalb nahm Finn aus seinem Büro ein paar Jungs mit, die normalerweise am Schreibtisch die Daten analysierten, die er und sein Expertenteam sammelten. In diesem Fall hatte der Mandant einen Scheinanschlag seitens unerfahrener Personen gewünscht, die jedoch von jemandem angeführt wurden, der genau wusste, was er tat: Finn. Die Begründung lautete, dass eine Fabrik, die Impfstoffe gegen genmanipulierte Seuchenerreger herstellte, nicht als hochinteressantes Ziel für Terroristen galt. Trotzdem wollte man wissen, was die Sicherheitsmaßnahmen taugten. Folglich hatte man Finn und seine Kollegen herangezogen.
    Es erwies sich als unproblematisch, hinter der Fabrik über einen unbewachten Zaun zu klettern, wenngleich einer der Bürohengste, ein schwabbeliger Bursche namens Sam, ein wenig Mühe hatte, seinen Wanst über die Absperrung zu wälzen. Doch mit Finns Hilfe gelang es ihm schließlich.
    Durch eine offene Tür an der Rückseite konnten sie in die Fabrik eindringen. Ein ebenfalls nicht verschlossener Eingang in ein Gebäude voller wertvoller Impfstoffe – das klang nach unvorstellbarem Leichtsinn; trotzdem gab es so etwas jeden Tag in fast jedem Land der Welt.
    Drinnen verteilten die Männer sich; ihre Tarnung hatten sie zuvor gründlich ausgearbeitet. Finn holte aus einem Kleiderbeutel einen weißen Laborkittel, streifte ihn über und hängte sich eine Ausweiskarte um den Hals. Außerdem schob er sich ein elektronisches Klemmbrett unter den Arm. Mit dieser Ausstattung suchte er den Weg in den Hauptbereich der Fabrik. Dem Wachmann, dem er dort begegnete, nannte er den Namen eines im Hause tätigen Wissenschaftlers. Finn kannte diesen Namen aus dem Internet und wusste, dass der Mann in Urlaub war. Er war an diese Information gekommen, weil er nachts seine Mülltonne durchwühlt und die Durchschrift einer detaillierten Reisebestätigung für ihn und seine Familie herausgeklaubt hatte, denn das »Genie« hatte sie unbekümmert weggeworfen.
    »Ja, richtig«, sagte Finn, als der Wachmann ihm erklärte, der Forscher sei nicht da. »Bill hat erwähnt, dass er mit der Familie nach Florida will.« Er ließ einen zweiten Namen fallen, den er auf der Orientierungstafel des Gebäudes gelesen hatte. Sein Manöver verfolgte den Zweck, sich bei dem Wachmann Glaubwürdigkeit zu verschaffen und ihn einzulullen. »Ich kann ja mal schnell nach oben sausen und kurz mit ihm reden. Den Weg kenne ich. Ich muss Untersuchungsergebnisse überprüfen, die die A/B-Testserie betreffen, die wir letzte Woche mit dem neuen Antimikroben-Probeimpfstoff durchgeführt haben. Sind Sie auf dem Laufenden?«
    »Nein, mit diesen Sachen kenne ich mich nicht aus«, antwortete der Wachmann, der kaum das Teenageralter hinter sich haben konnte und die Standarddienstwaffe stolzgeschwellt am Gürtel trug. Er ging in sein Büro und setzte sich mit einem Kaffee an den Computer, auf dessen Bildschirm

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