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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ankleidete. Er blickte auf die Uhr: sechs Uhr früh. Er musste sich sputen. Heute konnte er nicht mit dem Hubschrauber fliegen: Der Wind wehte zu stark und zu unberechenbar, und es zuckten bereits Blitze über den Himmel.
    Die Fahrzeugkolonne umfasste drei Geländewagen. Grays Auto befand sich in der Mitte. Der Fahrer und ein Bodyguard stiegen zu ihm in den Escalada; insgesamt sechs bewaffnete Wächter schwangen sich in die anderen beiden Geländefahrzeuge.
    Als die Kolonne vom Grundstück auf die Landstraße einbog, setzte leichter Regen ein. Gray schlug auf den Knien ein Notizbuch auf, um sich auf das erste Meeting des heutigen Morgens vorzubereiten, doch seine Gedanken waren woanders.
    Irgendwo lauerte John Carr.
    Während die Fahrzeugkolonne beim Durchqueren einer Kurve verlangsamte, sah Gray etwas Auffälliges. Er senkte das Seitenfenster, um deutlicher sehen zu können.
    Im Gras neben der Landstraße stand ein Grabstein, und vor dem Namensschild war eine kleine amerikanische Flagge ins Erdreich gesteckt worden. Das Arrangement war den Grabstätten auf dem Nationalfriedhof Arlington nachempfunden.
    Im nächsten Sekundenbruchteil begriff Carter, was er soeben getan hatte. Noch ehe er aufschreien konnte, traf die Kugel eines Weitschussgewehrs ihn in die Schläfe und setzte seinem Leben ein Ende.
    Mit schussbereiten Waffen sprang die Eskorte aus den Fahrzeugen und zielte in sämtliche Himmelsrichtungen. Doch die Männer sahen nichts und niemanden. Erst recht keinen Schützen, den sie hätten töten können.
    Während mehrere Bodyguards in die Richtung liefen, von wo der Schuss möglicherweise gekommen war, öffnete ein Mann die Beifahrertür. Carter Gray, der noch im Sicherheitsgurt hing, kippte blutüberströmt heraus.
    »Drecksack«, murmelte der Bodyguard, ehe er eine Rufnummer in sein Handy tippte.

KAPITEL 99

    Oliver Stone hatte Gray aus so großer Entfernung erschossen, dass er überhaupt keine Eile hatte, um sich dem Bodyguard zu entziehen. Tatsächlich hatte er im Laufe seines Werdegangs schon schwierigere Schüsse abgefeuert, aber keiner hatte jemals größere persönliche Bedeutung für ihn gehabt. Gemächlich bewegte er sich durch den Wald zur Villa des Getöteten. Unterwegs fiel der Regen stärker. Die Blitze zuckten häufiger, der Donner grollte öfter.
    Von dem unvollendet gebliebenen Gebäude aus, das gegenüber der Wohnung des Senators stand, hatte er zuvor Simpson erschossen, das Scharfschützengewehr auf ein Ölfass gestützt. Das Bild, das Stone auf die Zeitung geklebt hatte, war ein Foto seiner Frau Claire gewesen. Er hatte gewollt, dass Simpson Bescheid wusste. Stone hatte das Foto auf eine ganz bestimmte Stelle der Zeitungsseite geklebt und den Schuss entsprechend berechnet, und so war kein Hinweis geblieben, wen das Foto gezeigt hatte.
    Nachdem er Simpson erschossen hatte, war Stone unverzüglich zu Grays Wohnsitz gefahren, weil er den Mann unbedingt hatte erledigen müssen, ehe man Simpsons Tod entdeckte. In diesem Fall nämlich hätte Gray volle Deckung genommen und wäre unerreichbar geworden. Am Vorabend hatte Stone sich den Wetterbericht angeschaut. Die Vorhersage stufte das von See heranziehende Gewitter als mögliche Ursache schwererer Beeinträchtigungen ein. Bei solchem Wetter starteten keine Hubschrauber, folglich musste Gray mit dem Auto fahren. Stone hatte den Grabstein und die Fahne am Straßenrand aufgestellt, weil er es als sicher betrachtete, dass selbst ein so vorsichtiger Mann wie Gray das Fahrzeugfenster öffnete, um genauer hinzuschauen. Mehr als diese wenigen Sekunden hatte Stone nicht gebraucht. Dank seines Zielfernrohrs, des altbewährten Gewehrs und einer Scharfschützenbegabung, die man niemals verlor, egal wie viele Jahre vergingen, war es so gut wie sicher gewesen, dass er den Mann treffen würde. Und es war ihm gelungen.
    Mit gleichmäßigen Schritten, die keine Eile verrieten, umrundete er Grays Anwesen. Er wusste, dass Grays Männer bald auftauchten, doch in vieler Hinsicht hatte er sein halbes Erwachsenenleben auf diesen Moment gewartet. Er wollte ihn nicht unnötig verkürzen.
    Er gelangte an den Rand der Klippe und blickte tief hinunter auf das dunkle Wasser. Durch seine Gedanken raste die Erinnerung an einen jungen, sehr verliebten Mann, der in einem Arm die Frau, im anderen einen Säugling hielt, eine Tochter. Damals schien ihnen die ganze Welt zu gehören; grenzenlose Möglichkeiten schienen ihnen offenzustehen.
    Doch wie beschränkt, wie düster, wie

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