Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
Knarre fortgelaufen zu sein.
    Nachdem Finn die Klinik verlassen hatte, kreuzte er im Wagen ziellos durch die Gegend und ließ dabei einen Nachrichtensender laufen. Schließlich stellte er das Radio ab, weil die schlechten Nachrichten sich zu schlimmen und dann zu entsetzlichen Nachrichten steigerten. Was für eine Welt sie der kommenden Generation doch vererbten!
    Schließlich fuhr Finn in Richtung Stadtmitte. Er wollte noch nicht in die Vorstadtsiedlungen Virginias zurück. Beim Abendessen hatte er Mandys Miene entnommen, dass sie eine Aussprache suchte, auf die er derzeit aber nicht den geringsten Wert legte. Außerdem wusste er nicht, wie er ihr beibringen sollte, dass er schon wieder seine Mutter besuchen wollte. Deswegen blieben buchstäblich alle Alltagsaufgaben an seiner Frau hängen, da die Kinder einen umfangreichen Terminkalender hatten. Und doch musste er zu seiner Mutter – vor allem nach der Enthüllung, dass John Carr lebte.
    Er überquerte die Theodore Roosevelt Bridge und die nach demselben Präsidenten benannte Insel. Dann hielt er sich geradeaus und befuhr die Constitution Avenue, nach der Pennsylvania Avenue wahrscheinlich die zweitberühmteste Straße der Hauptstadt. Danach bog er links ab und fuhr in Richtung Weißes Haus, bis er rechts auf die F Street abbog und langsam durch ein überfülltes Einkaufs- und Geschäftsviertel rollte, in dem abendlicher Trubel herrschte. Auf der rechten Seite ragte das Beton- und Stahlgerüst eines unvollendeten Gebäudes empor, dessen Erbauer Konkurs angemeldet hatten. Während Finn an einer Ampel wartete, widmete er seine Aufmerksamkeit dem neuen Luxus-Apartmenthaus auf der linken Seite. Sein Blick glitt zum siebten Stock hinauf und dann zur Eigentumswohnung an der Ecke. Im nächsten Moment verkrampfte sich seine Haltung. Finn war keineswegs zufällig in diese Straße gefahren, sondern mit voller Absicht.
    In der Wohnung brannte Licht, und an einem der Fenster ging eine hochgewachsene Gestalt vorüber.
    Senator Roger Simpson aus Alabama war wieder zu Hause.

KAPITEL 68

    Annabelle stand neben Paddy, der sich in ihrem Hotelzimmer in einem Sessel fläzte. Die Tochter nickte dem Vater zu, und er griff zum Telefon.
    Ehe er die Rufnummer tippte, legte Annabelle ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Bist du sicher, dass du so weit bist?«, fragte sie.
    »Ich bin seit Jahren so weit«, antwortete er fröhlich, obwohl seine Stimme beinahe versagt hätte.
    Er macht nicht den Eindruck, so weit zu sein, dachte Annabelle. Stattdessen wirkte er müde und ängstlich.
    »Viel Glück«, sagte Annabelle.
    Sobald er die Nummer gewählt hatte, hob Annabelle den Hörer eines Nebenapparats ab und lauschte.
    »Hallo, Jerry«, meldete sich Paddy. »Hier Paddy Conroy. Lange ohne Leichen ausgekommen? Wahrscheinlich nicht so ganz. Ich habe gehört, du bist auf diesem Gebiet aktiv gewesen.«
    Annabelle starrte ihren Vater an. Paddys Verhalten hatte sich völlig gewandelt. Er lächelte breit, und aus seiner Stimme klang Selbstvertrauen. Jetzt saß er aufgerichtet und ohne Furcht im Sessel.
    Bagger war kein Mann, den man leicht aus dem Gleis werfen konnte. Doch als er den Namen des Anrufers hörte, wurden ihm die Knie ein bisschen weich. Seine nächste Gefühlswallung war jedoch typischer für ihn: Beinahe zermalmte er den Telefonhörer in der Faust. »Woher zum Henker weißt du, wie du mich erreichen kannst, du Schweinehund?«, brüllte er.
    »Ich habe einfach im Telefonbuch unter A für Arschlöcher nachgeschlagen.«
    Bei dieser Bemerkung musste Annabelle sich ein Lachen verkneifen.
    »Hast du in letzter Zeit deine beschissene Tochter gesehen?«
    »Wie mir zugetragen wurde, hat sie bei dir mächtig abgezockt. So gewaltig, dass sogar die Jersey Control Commission Wind davon bekommen hat. Anscheinend hat sie ganz schön was von mir gelernt.«
    »Ja, und vielleicht steckst du sogar selbst hinter dieser Sauerei. Falls ja, werde ich dir das Fell so langsam über die Ohren ziehen, dass es zwei Tage dauert.«
    »Hör mit diesen Sauereien auf, Jerry, davon werd ich ganz geil.«
    »Was willst du?«
    »Ich möchte dir helfen.«
    »Ich brauche keine Hilfe von einem mickrigen, abgehalfterten Kleinbetrüger.«
    »Nicht so eilig mit deinen Vorurteilen, Jerry. Hilfe kann ich dir in dem Fall leisten, wenn ich etwas anbiete, was du haben willst. Und genauso ist es.«
    »Und das wäre?«
    »Willst du raten?«
    »Willst du, dass ich dir die Eier abreiße?«
    »Ich habe Annabelle anzubieten. Bestimmt willst

Weitere Kostenlose Bücher