Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
finanzieren«, rief ein anderer Spieler.
    »Ich habe mehr Verstand als Glück«, entgegnete Milton. »Ich weiß, wann ich aufhören muss.«
    So viel Einsicht kam in einer Spielhölle niemals gut an. »Leck mich doch am Ärmel«, schnauzte ein großer Kerl, stapfte zu Milton und senkte eine fleischige Pratze auf seine Schulter. »Sie spielen weiter! Haben Sie verstanden, Sie kleiner Scheißer? Den ganzen Abend hab ich verloren, bis Sie angetanzt sind. Du sollst würfeln, hast du gehört!«
    »Er hat Sie gehört«, sagte eine Stimme. Dann packte eine noch größere Pranke den Mann an der Schulter und riss ihn zurück.
    »Was zum Teufel …!«, brauste der Mann auf und wirbelte mit geballten Fäusten herum. Unvermutet glotzte er dem baumlangen Reuben Rhodes ins Gesicht, der sich vom Tisch das Rateau schnappte und ihm unter die Nase hielt.
    »Mein Freund ist mit dem Spielen fertig«, sagte Reuben, »also schlage ich vor, Sie lassen ihn die Chips einstreichen und seines Weges gehen, bevor ich Ihnen die Geldharke in den fetten Arsch ramme.«

KAPITEL 32

    Später redete Reuben bei einem Drink an der Theke mit Milton Tacheles. »Verflucht noch mal, erst Blackjack, dann der Würfeltisch. Ich habe gesagt, du sollst unauffällig bleiben, Milton, und kein Aufsehen erregen. Wenn du zum Kasinohai wirst, machst du uns die Arbeit nur umso schwieriger.«
    Milton wirkte zerknirscht. »Es tut mir ja leid, Reuben, du hast natürlich recht. Ich habe mich hinreißen lassen. Soll nicht wieder vorkommen.«
    »Und wie willst du ans Bargeld heran? Wenn du in einem Kasino einen großen Gewinn kassierst, musst du fürs Finanzamt Name, Anschrift und Sozialversicherungsnummer in ein Formular eintragen. Möchtest du, dass Bagger sich diese Daten besorgt?«
    »Ich habe über diese Vorschriften gelesen, Reuben. Ich benutze einen falschen Ausweis. Niemand wird was merken.«
    »Und wenn sie die Ausweisdaten anhand einer Datenbank überprüfen?«
    »Nach diesem Ausweis bin ich britischer Staatsbürger. Die Vereinigten Staaten können keine Steuerforderungen an mich richten. Und ich bezweifle stark, dass das Kasino eine Verbindung zu Datenbanken in England hat.«
    Reuben fühlte sich durch Miltons Angaben einigermaßen beruhigt. Er erzählte ihm, was er von Angie in Erfahrung gebracht hatte.
    »Wenn wir also Beweise für Baggers Verbrechen auftreiben können«, fasste Milton zusammen, »ist Susan aus dem Schneider.«
    »Ja, aber das ist leichter gesagt als getan. Ein Halunke wie Bagger versteht es, seine Spuren zu verwischen.«
    »Na, dann müssen wir sie eben rekonstruieren.«
    »Und wie?«
    »Oliver hat diesen Anthony Wallace erwähnt. Bagger hat ihn aufgespürt und beinahe totgeschlagen. Da lautet doch eine naheliegende Frage: Wie hat er ihn gefunden?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich weiß, es ist spät, aber ruf Oliver und Susan an. Frag Susan nach sämtlichen Informationen, die ihr über Wallace einfallen. Wo er sich herumgetrieben hat, was er getan hat und so weiter.«
    Reuben tätigte das Gespräch; dann setzte er Milton über das Ergebnis in Kenntnis. »Oliver hat sie geweckt und ausgequetscht. Wallace hat im Hotel gegenüber vom Pompeji gewohnt, unter falschem Namen, als Robby Thomas aus Michigan. Knapp über eins siebzig, schlank, dunkles Haar, ein richtig schicker Typ. Er hatte ein Zimmer mit direktem Ausblick in Baggers Büro.«
    »Das wollte ich wissen.« Milton schwang sich vom Barhocker.
    »Wohin gehst du?«, fragte Reuben.
    »Auf die andere Straßenseite. Wahrscheinlich hatte Bagger mitbekommen, dass Wallace ihn beobachtet hat. Falls ja, will ich es genau wissen. Also muss ich ein bisschen recherchieren.«
    »Wie denn?«
    »Ich habe nicht vergeblich mit Susan zusammengearbeitet. Bleib sitzen und warte auf mich.«
    Auf dem Weg über die Straße legte Milton sich mit scharfem Verstand die Einzelheiten seiner Vorgehensweise zurecht.
    »Ich suche einen Mr. Robert Thomas«, sagte er am Empfangsschalter des Hotels. »Nennt sich auch Robby. Er soll hier wohnen. Könnten Sie sein Zimmer für mich anrufen?«
    Der Empfangsangestellte schaute kurz im Computer nach und schüttelte den Kopf. »Wir haben keinen Gast mit diesem Namen.«
    Milton tat verwirrt. »Das ist ja seltsam. Er und mein Sohn sind gemeinsam nach Michigan gereist. Wir wollten uns heute Abend zum Essen hier treffen.«
    »Tut mir leid, Sir.«
    »Habe ich vielleicht das falsche Datum vorgemerkt? Meine Sekretärin hat die Termine gemacht, wissen Sie, und sie ist dafür bekannt, schon öfter

Weitere Kostenlose Bücher