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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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wo man suchen muss, kann man sie heutzutage im Internet leicht finden.«
    Annabelle lehnte sich zurück. »Ich hätte mich an meinen ursprünglichen Fluchtplan halten sollen. Herrgott, wie konnte ich so blöd sein!«
    »Nein, es war ein durch und durch menschliches Verhalten. Sie hatten beschlossen, einem Mann, mit dem sie früher verheiratet gewesen waren und der Ihnen damals etwas bedeutet hat, die letzte Ehre zu erweisen. So etwas ist ganz normal.«
    »Nein, ist es nicht, wenn man gerade einen mordwütigen Irren wie Jerry Bagger um vierzig Millionen erleichtert hat«, widersprach Annabelle verbittert. »Dann ist es Dummheit.«
    »Na schön, aber Sie sind nun mal nicht zu Ihrer Insel geflogen, Ihr Komplize hat die Sache verbockt, und Bagger ist Ihnen auf der Fährte und kommt immer näher. Das sind die Tatsachen, denen Sie sich stellen müssen. Jetzt können Sie nicht mehr verduften, denn ganz gleich, wie geschickt Sie es anstellen – Sie hinterlassen Spuren. Und Bagger ist Ihnen zu dicht auf den Fersen. Er würde Sie kriegen. Wenn Sie sich jetzt auf eine Insel verdrücken, garantiert das nur eines: Sie sind allein, wenn Bagger vor Ihrer Tür steht, um Sie durch den Fleischwolf zu drehen.«
    »Danke, Oliver. Jetzt ist mir wohler.«
    »Aus gutem Grund. Denn hier haben Sie Menschen, die bereit sind, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um Ihnen zu helfen.«
    Annabelles Miene wurde weicher. »Ich weiß. Ich hab’s nicht so gemeint, wie es sich angehört hat.«
    Stone schaute zum Fenster. »Das ist ein reichlich verschlafenes Nest. Kaum zu glauben, dass hier mal jemand ermordet worden ist. Wo ist es passiert?«
    »Am Stadtrand. Ich habe mir vorgenommen, morgen früh hinzufahren.«
    »Möchten Sie heute Abend noch darüber reden?«
    »Sie haben eine lange Fahrt hinter sich und sind bestimmt müde. Nein, heute möchte ich nicht mehr darüber sprechen. Wenn ich morgen den Dingen ins Auge sehen will, brauche ich Schlaf. Gute Nacht.«
    Stone beobachtete, wie ihre Schlafzimmertür sich schloss; dann erhob er sich und suchte sein Zimmer auf. Er wusste nicht, was der morgige Tag bringen mochte.

KAPITEL 30

    An dem Abend mit Angie zahlte Reuben mehr als hundert Dollar für Speisen und Getränke, doch aus seiner Sicht lohnte die Investition, denn er erfuhr Interessantes. Die beiden Untergebenen Jerry Baggers, die in die Klinik eingeliefert worden waren, und der dritte Mann, den man überhaupt nicht mehr gesehen hatte, hatten ihren Boss offenbar schwer verärgert. Weshalb, durchschaute Angie nicht genau, doch ihrer Meinung nach hing es mit Geld zusammen. Leider wusste sie nicht, weshalb Bagger nach Washington geflogen war, nur, dass er sich ganz plötzlich dazu entschlossen haben musste.
    »Seit Kurzem passieren hier sowieso komische Sachen«, sagte Angie nach dem dritten Dark and Stormy, einem Gruselcocktail aus Rum und Ingwerbier, der Reuben, als er ein Schlückchen davon nippte, fast Brechreiz verursachte. »Ich kenne da einen Kollegen in der Kasinobuchhaltung. Er hat erwähnt, er habe strengste Anweisung, routinemäßige Steuerprüfungen vorerst mit allen Mitteln hinauszuzögern.«
    »Steckt Bagger denn in finanziellen Schwierigkeiten?«
    Angie schüttelte den Kopf. »Ich wüsste nicht, wie so was möglich sein sollte. Das Kasino Pompeji ist fast wie die Bundesdruckerei. Eine richtige Goldmine. Und Mr. Bagger ist der gerissenste Geschäftemacher der Stadt. Er geizt mit jedem Cent, rafft aber mit vollen Händen.«
    »Dann dürfte etwas Außergewöhnliches vorgefallen sein«, folgerte Reuben. »Vielleicht sind diese beiden Burschen, die die Hucke vollgekriegt haben, und der dritte Kerl, der verschwunden ist, so dreist gewesen, sich Geld vom Kasino in die eigene Tasche zu stecken. Vielleicht haben sie Bagger abgezockt, und der hat es gemerkt und ihnen auf die Griffel geklopft.«
    »Mr. Bagger ist doch nicht blöd. Heutzutage zertrümmert man keinem mehr die Knie. Man hetzt Betrügern die Polizei oder Anwälte auf den Hals. Es muss schon ein echter Riesenbeschiss gewesen sein, den er persönlich genommen hat.«
    »Ermittelt die Polizei?«
    Angie schaute ihn ungläubig an. »Mr. Bagger weiß, wen er schmieren muss. Und haben Sie eine Ahnung, wie viel Steuern das Pompeji an New Jersey zahlt?«
    Reuben nickte versonnen. »Wahrscheinlich hat er die beiden Typen, die in der Klinik liegen, mit Zaster abgewiegelt. Und der dritte Kerl wird nicht bei der Polizei singen.«
    »Stimmt, Tote reden nicht.« Inzwischen war Angie in der Nische, in

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