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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Solomon war ein Mann von unstillbarer intellektueller Neugier gewesen und hatte sich durch unanfechtbare Aufrichtigkeit ausgezeichnet. Jahrzehntelang hatte er fürs Vaterland geschuftet und sich nicht nur den Ruf eines wahren Patrioten, sondern auch eines Menschen erworben, dessen Einfallsreichtum etwas bewirkte, der Lösungen erkannte, wo sonst niemand welche sah. Er hatte sich in Harry Finns spätere Mutter verliebt und sie geheiratet. Harry wurde geboren. Dann aber entwickelten die Dinge sich in eine vollkommen andere Richtung. Um genauer zu sein: Alles brach zusammen.
    Mit einem Mal war sein Vater tot. Wie es hieß, hatte er aus Schuldgefühlen den Freitod gewählt. Doch Harrys Mutter wusste es besser.
    »Alles war gelogen«, hatte sie immer wieder klargestellt. »Nichts ist wahr gewesen. Nichts, was über mich gesagt wurde, und nichts, was man über ihn behauptet hat. Sie hatten ihre Gründe, ihn zu beseitigen.«
    Finn kannte diese Gründe, denn seine Mutter hatte sie ihm nachhaltig eingeschärft. Rayfield Solomons Laufbahn als Diener des Vaterlands war vergessen, sein einst angesehener Name beschmutzt worden. Nicht die ungerechtfertigte Schande war es, die Finns Mutter so tief schmerzte – es war der Umstand, dass sie den Mann, den sie liebte, viel früher verloren hatte, als es unumgänglich gewesen wäre.
    »Er hatte das alles nicht verdient«, hatte sie zu Finn gesagt. »Dafür muss Vergeltung geübt werden.«
    Finn erinnerte sich daran, die Geschichte zum ersten Mal im Alter von sieben Jahren gehört zu haben, kurz nach dem Tod seines Vaters. Damals hatte sie ihn fassungslos gemacht und gegen seinen noch in der Entwicklung befindlichen Gerechtigkeitssinn verstoßen. Noch heute befremdete es ihn, dass ein Einzelner auf so ungerechte Weise so gründlich vernichtet werden konnte.
    Er verscheuchte die trüben Gedanken und konzentrierte sich auf die bevorstehende Aufgabe. Noch drei Angehörige des Teams hatten sich unter die Besuchermenge gemischt. Zwei waren College-Studenten, die ein Abenteuer im Außeneinsatz erleben durften. Die dritte Person war eine Frau, die sich auf ihre Arbeit fast so glänzend verstand wie Finn.
    Mit ein bisschen Hauen und Stechen hatten sie Karten für eine VIP-Führung durch das beinahe fertiggestellte Besucherzentrum neben dem Capitol ergattert. Der dreigeschossige, rund 54000 Quadratmeter große Tiefbau lag unter dem östlichen Teil des Geländes. Man hatte sich für einen Tiefbau entschieden, weil das Besucherzentrum größer war als das Capitol selbst und die Planer nicht von dem historischen Bauwerk ablenken wollten. Das Besucherzentrum umfasste Servicecenter, Andenkenläden, Restaurants, einen großen Saal, Ausstellungsräume, ein Auditorium sowie weitere Einrichtungen zu funktionalen wie auch zeremoniellen Zwecken, darunter dringend erforderliche Räumlichkeiten für das Abgeordnetenhaus und den Senat. Sobald das Zentrum offiziell eröffnet war, sollten jährlich Millionen Besucher aus aller Welt hindurchgeschleust werden. In schönster Übereinstimmung mit Washingtons Reputation, was Leistungsvermögen und Zuverlässigkeit betraf, hinkte das Projekt nur um Jahre hinter der Planung zurück und überstieg das ursprüngliche Budget um lediglich mehrere Hundert Millionen Dollar.
    Finns Beachtung galt vor allem dem Verbindungstunnel zwischen Besucherzentrum und Capitol sowie einem Zugangstunnel für Lieferwagen. Auf die Lieferung, die Finn im Sinn hatte, würde bestimmt kein Kongressabgeordneter Wert legen.
    Sämtliche Teammitglieder waren mit Knopfloch-Digitalkameras ausgestattet und speicherten unauffällig Byte um Byte an Innenaufnahmen des Tiefbaus. Unfertige Stollen und Korridore zweigten in interessante Richtungen ab und konnten Finn und seinen Kollegen später sehr nützlich sein.
    Finn stellte dem Fremdenführer einige vordergründig harmlose Fragen. Doch ähnlich wie bei der »Telefonumfrage« erfüllten sie dank ihrer subtilen Formulierungen den Zweck, an Informationen zu gelangen, die der Mann freiwillig niemals preisgegeben hätte. Für Finns Begleiter waren seine Erkundigungen quasi ein Stichwort, um Zusatzfragen an den Fremdenführer zu richten, die noch mehr enthüllten. Wenn sie sämtliche Auskünfte zu einem Gesamtbild zusammenfügten, hatte der arglose Fremdenführer ihnen so viele Erkenntnisse vermittelt, dass es beinahe schon reichte, das Capitol mitsamt allen Personen, die sich darin aufhielten, vom Angesicht der Erde zu tilgen.
    Du bist der beste Freund des

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