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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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fälschen.«
    »Selbst wenn das alles zutreffen sollte, haben wir kaum Ansätze.«
    »Da muss ich Ihnen widersprechen. Von Grönland nach Kanada gibt es nur eine beschränkte Auswahl von Einreisemöglichkeiten, und damals werden es noch weniger gewesen sein. Montreal? Toronto? Ottawa? Vielleicht Nova Scotia oder Neufundland? Dort können wir fürs Erste anfangen.«
    »Womit anfangen?«
    »Wir begrenzen die Nachforschungen auf eine Zeitspanne von zwölf Monaten.« Gray nannte das Jahr. »Und wir werden überall an den genannten Orten die Geburtenverzeichnisse prüfen. Zunächst auf Jungen.«
    »Warum nicht auch Mädchen?«
    »Vorerst nur Jungs«, beharrte Gray.
    »Dennoch wären es sehr aufwendige Ermittlungen. Und auf dem Capitol Hill steht die Katastrophenschutzübung bevor, die das Heimatschutzministerium verlangt, obwohl es uns den Löwenanteil der Arbeit überlässt. Sie kostet uns unzumutbar viel Zeit.«
    »Die Geburtenverzeichnisse dürften mittlerweile am Computer abrufbar sein. Dadurch wird die Sache wesentlich vereinfacht.«
    »Ja, aber trotzdem. Die Mittel, die wir dafür …«
    Gray beugte sich vor und brachte den Mann mit einem seiner einschüchterndsten Blicke zum Schweigen. »Es nicht zu tun könnte für unser Land katastrophale Folgen haben.«

KAPITEL 56

    Annabelle wartete vor dem Friedhof, bis ihr Vater mit Caleb vom nahen Lebensmittelladen zurückkehrte. Ohne Paddy irgendetwas zu erklären, forderte sie ihn auf, ihr im Kleinbus zum Hotel nachzufahren. Als sie dort eingetroffen waren, führte sie ihren Vater hinauf ins Zimmer.
    Annabelles Gedanken überschlugen sich. Sie hatte darauf gebaut, dass Stone ihr beistand. Und jetzt hatte der Mann schlichtweg die Brocken hingeschmissen, ihr buchstäblich die Tür vor der Nase zugeknallt. Sie hätte ihm nie und nimmer vertrauen dürfen. Inzwischen hätte ihr ein für alle Mal klar sein müssen, dass sie auf niemanden außer sich selbst zählen konnte.
    »Annie?«, quengelte Paddy. »Zum Teufel, Mädchen, erzähl mir endlich, was vor sich geht.«
    Annabelle blickte ihren Vater an, als hätte sie vergessen, dass er bei ihr war. »Was vor sich geht? Wir sind erledigt. Die Unterstützung, die ich mir gegen Bagger erhofft hatte, bleibt aus.«
    »Keine Kavallerie?«
    »Keine Kavallerie.«
    »Der Mann da, dieser Oliver … Reuben hat mir einiges über ihn erzählt. Ist er der Bursche, der uns helfen wollte?«
    »Ja, aber damit ist es jetzt vorbei. Anscheinend hat er Dringenderes zu tun.«
    Paddy drosch die Faust auf die Armlehne des Sessels. »Und nun?«
    »Wir tauchen unter. Bestimmt lässt Bagger die Flugplätze und Bahnhöfe beobachten, aber er hat nicht genug Leute, um auch noch die Straßen im Auge zu behalten. Wir müssen deinen Wagen loswerden. Dann zischen wir ab.«
    »Wohin?«
    »Spielt das eine Rolle? Hauptsache, wir sind weg.«
    »Und Jerry lassen wir in Ruhe?«
    »Besser, wir lassen ihn in Ruhe, als wenn er uns zur letzten Ruhe verhilft . So bleiben wir am Leben und schieben die Abrechnung auf.« Kaum hatte sie den Satz beendet, stutzte sie und sah Paddy an. »Tut mir leid, ich habe nicht daran gedacht …«
    »Ich bleibe nicht mehr lange am Leben. Entweder tu ich’s jetzt, oder es passiert gar nichts.«
    »Ich sag’s dir doch, wir können nicht auf die Kavallerie zählen.«
    »Dann denke ich mir was Neues aus.«
    »Du kannst dich nicht ganz allein mit Jerry anlegen.«
    »Ich hab ja dich.«
    Annabelle blickte zum Fenster hinaus und schüttelte den Kopf. »Weißt du, wie lange ich gebraucht habe, um die große Abzocke bei Jerry vorzubereiten?«
    »Wahrscheinlich länger, als mir noch Zeit bleibt. Trotzdem drücke ich mich nicht. Ich kann mich nicht drücken.«
    »Gestern hast du noch nicht daran gedacht, es Jerry heimzuzahlen. Was hat sich geändert?«
    Paddy stand auf und fasste sie am Arm. »Dass du da bist. Du weißt jetzt, dass ich im Knast gesessen habe, als er deine Mutter ermordet hat. Ich bin ein mieser Drecksack, aber kein so schlechter Kerl, wie du immer geglaubt hast.«
    »Was soll das heißen? Dass du es für mich tun willst?«
    »Nein, das heißt … nicht nur für dich. Ich tue es für Tammy, die es nicht verdient hatte, so zu sterben. Und auch für mich, weil Bagger mir den einzigen Menschen genommen hat, den ich je wirklich geliebt habe.«
    Annabelle entwand ihm ihren Arm und wandte den Blick ab.
    »So war es nicht gemeint, Annabelle.«
    Sie wies auf die Narbe in ihrem Gesicht. »Sagen wir, ich hatte nie die Illusion, dass du mich

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