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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Bei der Regierung wollte niemand einen Kommentar abgeben.«
    »Hat man erwähnt, welcher Name auf dem Grabstein steht?«
    »Ein gewisser John Carr«, antwortete Milton. »Haben wir dadurch ein Problem?«
    Stone sparte sich jede weitere Äußerung. Er beendete das Telefonat.
    Nach so vielen Jahren kehrte John Carr unvermutet ins Leben zurück. Die Ironie war, dass Stone sich dem Tod noch nie so nahe gefühlt hatte wie in diesem Moment.
    Warum jetzt? Was war geschehen?
    Die Wahrheit dämmerte ihm, als er bedächtig durchs Friedhofstor schritt und sich auf die Veranda des Gärtnerhäuschens hockte.
    Jemand hatte ihn geleimt. Wenn John Carr gar nicht tot war, würde derjenige, der ehemalige Drei-Sechser-Agenten beseitigte, nun ihn nachträglich auf die Liste der Zielpersonen setzen.
    Ich diene als Köder , erkannte Stone. Er sollte benutzt werden, um den Mörder anzulocken. Wen sollte es kümmern, wenn der Killer ihn tötete, bevor er geschnappt wurde? Und falls er, Stone, mit dem Leben davonkam? Dann bestimmt nicht lange.
    John Carr konnte heute für die Regierung nichts anderes als Ballast sein. Das eigene Heimatland hatte zahlreiche Gründe, seinen Tod zu wünschen, aber keinen einzigen, ihm das Leben zu gönnen. In seiner Einfachheit war der Plan durch und durch genial. Stones Todesurteil war unterzeichnet worden.
    Und es gab nur einen Menschen, der die Fähigkeit hatte, sich so etwas auszudenken.
    Carter Gray. Er lebt.
    Stone packte einige Utensilien in eine Tasche, schloss das Friedhofsgärtnerhäuschen ab und suchte durch das Wäldchen hinter dem Friedhof das Weite.
    Feinfühlig balancierte Harry Finn am Tisch, an dem er saß, ein Buttermesser auf der Schneide. Obwohl es schwieriger war, als es aussah, gelang es Finn jedes Mal, und das innerhalb weniger Sekunden. Er übte sich stets darin, wenn er sich unsicher fühlte. Dann suchte er ein Gleichgewicht. Wenn er es mit dem Messer schaffte, dann auch im Leben. Zumindest nahm er es an, doch ganz so einfach war es in Wirklichkeit nicht.
    »Harry?«
    Er hob den Blick und sah ins Gesicht einer Teamangehörigen. Sie hatten beim Mittagessen im Büro abermals das Capitol-Projekt diskutiert.
    »Hattest du Gelegenheit, dir noch einmal den Belüftungsplan anzusehen?«, fragte die Frau.
    Finn nickte. Sie hatten sich die erforderlichen Kenntnisse mittels einer einfallsreichen Kombinationstaktik beschafft, unter anderem, indem sie das Auto des Architekten geknackt hatten, der am Bau des Capitol-Besucherzentrums arbeitete. Nachdem sie seine Daten kopiert hatten, waren per »Telefonumfrage« zusätzliche Informationen erschlichen und vielfältige neue Details der Konstruktion in Erfahrung gebracht worden.
    »Der Plan deutet darauf hin, dass es eine Verbindung zum Capitol gibt, aber wir müssen Gewissheit haben. Wir wollen uns heute Abend davon überzeugen. Die Anlage müsste durch die Lieferanteneinfahrt zugänglich sein, aber das werden wir bei der Gelegenheit auch abklären.« Finn blickte den Mann an, der neben ihm saß und einen Stapel Blaupausen und Zeichnungen durchblätterte. »Wie steht es mit dem Transport?«
    »Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen.« Der Kollege erläuterte ihm die Einzelheiten.
    Finn betrachtete den aus dem Geländewagen geklauten Dienstausweis. Dieser eine Ausweis verschaffte ihm eine Menge Vorteile. Dank des imprägnierten Codes konnte er, wenn er nur die sichtbaren Informationen auswechselte – Foto, Name und dergleichen –, Zutritt zu zahllosen Örtlichkeiten erhalten, die ihm im Normalfall allesamt verschlossen bleiben müssten. Ihm war zu Ohren gekommen, dass die Regierung allmählich auf diese Lücke im Sicherheitsapparat aufmerksam wurde, doch was solche Dinge betraf, bewegte der Kongress sich mit der Behäbigkeit eines Gletschers. Finn mutmaßte, dass man das Problem behob, wenn er Rente bezog. Und selbst das mochte eine noch optimistische Erwartung sein.
    Im Anschluss an die Besprechung setzte er sich in sein Büro, um für den Rest des Tages zu arbeiten. Danach zog er die spezielle Capitol-Polizeiuniform an, veränderte den Dienstausweis, sodass er zur Verkleidung passte, und fuhr am Abend in den D. C., wo er sich mit einem ähnlich kostümierten Kollegen traf. Die Capitol-Polizeisondereinheit umfasste 1600 Beamte, die ungefähr drei Quadratkilometer Land bewachten. Das war ein Verhältnis, von dem man in anderen Städten nur träumen konnte. Der Kongress fühlte sich gern sicher, und er hatte die Kontrolle über den Staatssäckel.
    Und

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