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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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tatsächlich lieb gehabt hast.«
    Paddy hob die Hand, um ihr Gesicht zu berühren, doch sie wich zurück.
    »Dazu hatte ich kein Recht«, gestand er ein. »Aber ich wollte dir eine Lektion erteilen, die du nie vergisst. Du hattest uns in dem Kasino die Nummer versaut. Klar, du warst jung, und junge Menschen begehen Fehler. Bloß würde ich wetten, du hast diesen Fehler niemals wiederholt, stimmt’s?«
    »Stimmt.«
    »Die Teams, mit denen ich zusammengearbeitet habe, waren mir völlig gleichgültig. Mann, ich hätte mir nicht mal die Mühe gemacht, jemandem eine reinzuhauen. Ist irgendwem ein Fehler unterlaufen, habe ich es deutlich ausgesprochen. Aber es war mir einerlei, wenn sie in einem anderen Team Scheiße gebaut haben und man ihnen deshalb die Knie zertrümmert hat.«
    »Dann war die Ohrfeige wohl ein Beweis raubeiniger Zuneigung?«
    »Deine Mutter wollte nie, dass du die Gaunerlaufbahn einschlägst. Aber wir waren in dem Sommer knapp bei Kasse, deshalb kam mir der Einfall, dich einzubeziehen. Du hast schnell kapiert, viel schneller als ich in deinem Alter. Zehn Jahre später warst du schon besser, als ich es jemals gewesen bin. Du hast nach dem großen Geld gegriffen, während ich noch an der Straßenecke stand und Kartentricks gemacht habe. Für Kleingeld.«
    »Das war deine Entscheidung.«
    »Eigentlich nicht. Es war einfach so, dass ich nicht gut genug war fürs große Geld. Entweder ist man dazu geboren oder nicht. Ich bin es nicht.«
    »Na schön, und was leiten wir daraus ab? Du bist unfähig, große Nummern abzuziehen, müsstest aber in der Lage sein, Jerry aus dem Verkehr zu ziehen.«
    »Ohne dich kann ich es nicht schaffen, Annabelle. Aber auch wenn du mir nicht helfen willst, ich versuche es trotzdem.«
    »Dann bringt er dich um.«
    »Ich bin ohnehin so gut wie tot. Und ich bezweifle, dass selbst Jerry einen qualvolleren Tod als den aushecken könnte, der mir bevorsteht.«
    »Du machst mir das Leben wirklich schwer.«
    »Hilfst du mir?« Annabelle gab keine Antwort. »Kannst du nicht noch mal mit deinem Bekannten reden? Vielleicht überlegt er es sich ja anders.«
    Annabelle wollte ablehnen, zögerte jedoch. Vielleicht brachte es tatsächlich etwas, ein letztes Mal Stones Friedhofsgärtnerhäuschen aufzusuchen. War er dort, konnte sie ihn noch einmal um Beistand ansprechen. Falls er abwesend war – wovon Annabelle ausging –, ergab sich zumindest die Möglichkeit, die »Materialsammlung« an sich zu bringen, die Stone über sie und ihre Schwierigkeiten mit Jerry angelegt hatte. Es widerstrebte ihr, so etwas irgendwo herumliegen zu wissen, bis es unter Umständen in die falschen Hände fiel, mochten es die von Cops oder Gangstern sein.
    »Also gut, ich mache einen letzten Versuch.«
    Auf dem Weg zum Auto wurde ihr klar, dass sie es nicht dulden konnte, wenn ihr Vater sich allein auf die Auseinandersetzung mit Bagger einließ. Praktisch bedeutete diese Einsicht nichts anderes, als dass sie beide den Tod suchten.
    Tolle Alternative.

KAPITEL 57

    Nachdem Annabelle und Paddy abgefahren waren, suchte Stone aus seinem Kleiderschrank ein paar alte Klamotten für Caleb heraus, setzte ihn in ein Taxi und nannte dem Fahrer die Anschrift eines nahe gelegenen Hotels.
    »Warum darf ich nicht hier wohnen, Oliver?«, jammerte Caleb voller offenkundiger Furcht.
    »Weil es unklug wäre. Ich rufe dich nachher an.«
    Erst als das Taxi fort und er endlich allein war, wurde Stone bewusst, was er Annabelle angetan hatte.
    »Ich habe sie im Stich gelassen«, sagte er in halblautem Selbstgespräch. »Obwohl ich ihr Hilfe versprochen hatte. Nachdem ich sie überredet hatte zu bleiben.« Aber was sollte er tun? Außerdem saß sie in wenigen Stunden wahrscheinlich sowieso im Flugzeug und war unterwegs zu ihrer südpazifischen Insel.
    Und wenn sie nun nicht die Flucht ergriff? Wenn sie halsstarrig darauf beharrte, um jeden Preis gegen Bagger vorzugehen? Ohne irgendeinen Rückhalt? Sie benötigte die Kavallerie, hatte sie gesagt. Konnte er sie ihr noch immer schicken lassen?
    Im nächsten Augenblick summte das Handy. Der Anrufer war Reuben. »Von meinen Kontaktleuten beim Militärgeheimdienst ließ sich nichts erfahren, Oliver«, teilte er mit. »Über diese Friedhofsangelegenheit wussten sie nichts. Aber Milton hat was im Internet entdeckt. Warte, ich gebe ihn dir.«
    Schon drang Miltons Stimme aus dem Handy. »Viel ist es nicht, Oliver, nur eine kurze Nachricht. Man hat auf dem Nationalfriedhof Arlington ein Grab geöffnet.

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