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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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leiden.«
    »Anscheinend ist die Sache sehr kompliziert. Ob wir ihr jemals auf den Grund gehen können?«
    Abby schaute zur Seite, als Stone diese Bemerkung machte. Stone glaubte zu wissen, warum. »Selbst wenn Danny sich in etwas Illegales verstrickt hat, Abby, bin ich mir ziemlich sicher, dass es keinen Mord mit einschließt.«
    Sie hob den Blick. »Bist du jetzt auch noch Gedankenleser? Das ist ja richtig unheimlich.« Sie seufzte. »Ich kenne meinen Sohn, zumindest bilde ich es mir ein. Aber es könnte doch sein, dass er in irgendwas Verrücktes verwickelt ist.«
    »Ich will dir mal was erzählen. Als die Schläger aus dem Zug sich ein zweites Mal mit uns angelegt haben, hat Danny einem von denen was aufs Maul gegeben. Eigentlich war der Bursche schon im Reich der Träume, aber er hat noch einmal nach Danny geschlagen. Danny hätte ihm einen Schwinger verpassen können, hat’s aber nicht getan. Er sagte, es sei unsportlich, jemanden zu schlagen, der schon am Boden liegt. Für mich hört sich das nicht nach einem kaltschnäuzigen Mörder an.«
    »Ich habe schon Sam verloren. Ich darf nicht auch noch Danny verlieren.«
    Stone packte ihren Arm und zog sie an sich. »Das wird nicht geschehen, Abby. Mein Wort darauf.«

KAPITEL 54

    Reuben hatte Schwierigkeiten. Er war nach South Ridge gefahren und wäre beinahe Joe Knox in die Arme gelaufen, als dieser durch die Straßen der kleinen Ortschaft streifte. Nach einer Stunde war Knox in seinen Geländewagen gestiegen und weggefahren. Aufgeregt hatte Reuben Annabelle angerufen und ihr Bescheid gegeben. Dann war ihm auf dem Weg aus der Ortschaft, als er Knox gerade noch in Sichtweite hatte, ein Reifen geplatzt. Er fuhr an den Straßenrand und rief Annabelle noch einmal an.
    »Bleib, wo du bist, Reuben«, sagte sie. »Wir schauen uns noch in diesen beiden Kaffs um und holen dich anschließend ab.«
    »Warum kommt ihr nicht sofort, damit wir Knox folgen können?«
    »Bis wir bei dir sind, ist er über alle Berge. Und wenn er Oliver in South Ridge nicht aufgespürt hat, finden wir ihn vielleicht zuerst. Was glaubst du, welchen Ort er anfährt?«
    Reuben schaute auf die Landkarte und ließ den Blick dann in die Runde schweifen, um sich zu orientieren. »Wenn du mich fragst, wird es wohl das Kaff namens Divine sein.«
    »Gut. Falls es wieder was Neues gibt, ruf mich an.«
    Reuben trennte die Verbindung, betrachtete missgestimmt den geplatzten Reifen und versetzte ihm einen Fußtritt. Nach all den Jahren hatte die Indian ihn schließlich doch im Stich gelassen. Als besonders ärgerlich empfand er, dass er den Ersatzreifen, den er normalerweise im Beiwagen mit sich führte, herausgenommen hatte, um auf Annabelles Wunsch allen möglichen Krempel hineinzupacken.
    Reuben hockte sich an den Straßenrand und dachte über die Lage nach. Falls Knox als Erstes South Ridge abgesucht hatte, musste er sich noch in drei weiteren Orten umsehen. Also lag die Wahrscheinlichkeit, dass Oliver sich in Divine aufhielt, bei eins zu drei. Nicht günstig, aber auch nicht allzu schlecht. Ihm blieb nichts anderes übrig, als Oliver die Daumen zu drücken, dass Divine sich für den Geheimagenten nicht als Volltreffer erwies – und als voraussichtliches Todesurteil für Oliver.
    * * *

    Melanie Knox hatte ihren Vater mehrmals angerufen. Dass er sich nicht meldete und auch nicht zurückrief, befremdete sie eigentlich nicht so sehr. Doch Melanies letztes Gespräch mit ihm hatte bei ihr eine gewisse Beunruhigung hervorgerufen. Seine Äußerungen hatten etwas Fatalistisches gehabt, als bezweifelte er, dass ihm noch viele Tage vergönnt waren.
    Kurz entschlossen fuhr Melanie mit einem Taxi zu seinem Stadthaus und ließ den Fahrer vor der Tür warten. Als sie die Haustür aufsperrte, wunderte sie sich, keinen Alarm zu hören. Ihr Vater hatte stets sorgfältig darauf geachtet, dass die Alarmanlage während seiner Abwesenheit in Betrieb war.
    Als Melanie das Licht einschaltete, musste sie den Impuls unterdrücken, laut zu schreien. Das Haus war durchwühlt worden. Zuerst glaubte Melanie an einen Einbruch und wollte hinausrennen, weil sie befürchtete, die Einbrecher könnten noch im Haus sein. Sicherheitshalber lief sie zurück zum Taxi, schilderte dem Fahrer die Situation und bat ihn, die Polizei zu verständigen, falls sie in fünf Minuten nicht zurück sei. Dann eilte sie wieder ins Haus, nahm im Flur eine schwere Vase an sich und schlich vorsichtig weiter. Die Haustür ließ sie für alle Fälle weit offen

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