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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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verabredet. Vielleicht haben Sie ihn ja gesehen. Ein großer, hagerer Bursche, ungefähr sechzig, mit kurzen weißen Haaren.«
    »Ach, Sie meinen Ben? Er hat eines meiner Zimmer gemietet, aber er ist derzeit nicht im Haus.«
    »Haben Sie eine Vorstellung, wo er stecken könnte?«
    »Drüben in der Klinik.«
    »Klinik? Was macht er da? Hat er sich verletzt?«
    »Um ein Haar wäre sein Arsch in die Luft geflogen. Bob und Willie Coombs haben bei der Explosion dran glauben müssen, aber Ihr Kumpel ist ganz knapp verschont geblieben.«
    Knox zwang sich zu einem ruhigen, gleichmäßigen Tonfall. »Und wo ist diese Klinik? Ich möchte gern wissen, wie es ihm geht.«
    »Oh, er ist wohlauf. Wir alle sind sehr froh darüber. Ben ist ein richtiger Held.«
    »Wie das?«
    »Er hat verschiedene Mitbürger aus dem Dreck gezogen. Danny Riker, als er in der Eisenbahn Ärger mit Schlägern hatte. Willie Coombs, als er fast an Pillen verreckt wäre. Ben hat beide gerettet. Und dann ist Danny sogar hier bei uns im Ort überfallen worden. Und da hat Ben ihn ein zweites Mal beschützt. Er soll drei Schlägertypen umgehauen haben. So hat man’s mir jedenfalls erzählt.«
    »Oh ja, das klingt genau nach Ben. Er ist immer und überall mittendrin gewesen. Ich werde ihm einen Gruß von Ihnen ausrichten, wenn ich bei ihm in der Klinik bin. Wo war die noch mal?«
    Bernie erklärte ihm die Strecke. »Die Besuchszeit ist aber längst vorbei.«
    »Ich werde versuchen, mir den Weg frei zu quatschen. Aber falls das nicht klappt – gibt es hier irgendwen, der mir behilflich sein könnte?«
    »Wenden Sie sich am besten an Abby Riker. Sie wohnt auf der Mittsommerfarm.« Bernie erklärte Knox auch diese Strecke. »Nach allem, was man munkelt, stehen sie und Ben sich inzwischen ziemlich nah.«
    Als sie sich verabschiedeten, drückte Knox dem alten Gentleman einen Zwanziger in die Hand. »Von mir aus können Sie gern im Vorderzimmer schlafen«, sagte Bernie und wies auf die Räumlichkeit hinter ihm.
    »Danke. Vielleicht muss ich auf das Angebot zurückkommen.«
    Auf dem Rückweg zum Geländewagen versuchte Knox die Ruhe zu bewahren. Er stieg auf den Fahrersitz, ließ den Motor an und fuhr los. Während er den Wagen mit einer Hand über die verschlungene Landstraße steuerte, klappte er mit der anderen das Handschuhfach auf, holte die Neun-Millimeter-Pistole heraus und legte sie auf den Beifahrersitz.
    Ich komme, John Carr.

KAPITEL 58

    Annabelle senkte den Blick auf ihr summendes Handy. »Wer ruft denn mitten in der Nacht an?«
    »Vielleicht Reuben«, meinte Caleb, der am Steuer saß.
    »Nein, diese Nummer kenne ich nicht.« Annabelle schnippte den Deckel des Handys auf. »Hallo?«
    »Annabelle? Wie steht es um euch?«
    »Verflixt und zugenäht«, schnauzte Annabelle, »was willst du denn?«
    »Ich freue mich auch, deine Stimme zu hören«, antwortete Alex Ford mit heiterer Ironie.
    »Hör mal, ich bin sehr beschäftigt, Alex.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Von wo rufst du an? Ich kenne die Nummer nicht.«
    »Von einem öffentlichen Telefon.«
    »Warum denn das?«
    »Weil ich mir verdammt sicher bin, dass die Telefone in meiner Wohnung, im Büro und obendrein mein Handy abgehört werden.«
    »Weshalb?«, fragte Annabelle. »Sitzt Knox dir noch immer im Nacken?«
    »Darum melde ich mich ja bei dir. Ich habe einen beinahe verzweifelten Anruf von Knox’ Tochter Melanie bekommen. Sie ist Anwältin im D. C. Ihr Vater ist verschwunden.«
    »Nein, ist er nicht. Er verfolgt Oliver, und wir verfolgen ihn.«
    »Und wo findet diese abenteuerliche Verfolgungsjagd statt?«
    »In den malerischen Bergeinöden im südwestlichen Virginia. Du kannst Klein-Melanie also ausrichten, dass ihr Dad sozusagen in Kur ist. Jedenfalls bis auf Weiteres.«
    »Das ist noch nicht alles. Sein Haus ist von jemandem durchwühlt worden, der irgendetwas gesucht hat, und ich spreche hier von keinem Allerweltseinbruch. Außerdem hatte ich Besuch von einem Mann namens Macklin Hayes.«
    »Sagt mir nichts.«
    »Wie auch. Er ist ein ehemaliger Dreisternegeneral, der jetzt im Geheimdienst tätig ist. Er genießt eine ähnliche Reputation wie Carter Gray, ist aber noch fieser und gemeiner. Er ist Knox’ Chef, weiß aber nicht, wo der Bursche gegenwärtig steckt. Das heißt, Knox handelt derzeit auf eigene Faust.«
    »Warum sollte er das tun?«
    »Er könnte auf etwas gestoßen sein, das darauf hindeutet, was sich hinter alldem verbirgt, und vielleicht ist ihm dabei mulmig geworden. Ich glaube

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