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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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aufrichtete.
    »Wenn er ärztliche Behandlung wünscht, wird dafür gesorgt, aber ich warte noch immer auf Ihren Ausweis, Sir«, entgegnete der Amtrak-Mitarbeiter hartnäckig.
    Du willst einfach nicht aufgeben, wie?
    »Beim nächsten Halt steig ich aus diesem Scheißzug aus«, jammerte der Quarterback. Mit zittrigen Beinen erhob er sich.
    »Soll mir recht sein«, sagte der Zugbegleiter. »Von mir aus können Sie alle aussteigen.«
    »Wo halten wir denn das nächste Mal?«, fragte Stone.
    Der Mann beantwortete ihm die Frage. »Und entweder weisen Sie sich jetzt aus, oder ich benachrichtige die Polizei.«
    Stone überlegte einen Moment. »Wie wär’s, wenn ich beim nächsten Halt ebenfalls aussteige?«
    »Meinetwegen«, sagte der Zugbegleiter, wobei er Stone eindringlich musterte; seine Miene bezeugte Argwohn. Er winkte den Burschen zu, die noch auf dem Boden hockten. »Sie setzen sich jetzt alle wieder auf Ihre Plätze und bleiben dort, oder ich sorge dafür, dass Sie ins Gefängnis wandern. Das ist mein voller Ernst.«
    »Und wenn ich diesen Dreckskerl verklagen will?«, heulte der Dicke, den Stone als Ersten zu Boden geschickt hatte. Vorwurfsvoll zeigte er auf seinen Bezwinger.
    »Toll. Und er«, der Zugbegleiter zeigte auf den Ex-Quarterback, »verklagt Sie.« Dann deutete er auf Stone. »Und dieser Mann kann Sie und Ihre Kumpels verklagen, denn nach allem, was ich von den anderen Fahrgästen zu hören kriege, haben Sie ihn zuerst angegriffen. Also, wie wollen Sie es haben, Sie Klugscheißer?«
    Dem Stämmigen schlotterten die Hamsterbacken. »Okay, okay. Schwamm drüber.«
    »Das ist das Klügste, was ich bisher von Ihnen gehört habe. Und wenn Sie noch einmal Krawall machen, dann gefälligst nicht in meinem Zug. Legen Sie sich lieber nicht mit Amtrak an, Bürschchen!« Der Zugbegleiter drehte sich um und stapfte davon.
    Innerlich schäumte Stone, als er sich wieder auf seinen Platz setzte. Warum hatte er sich bloß in diese Keilerei verwickeln lassen? Nun musste er die Fahrt abkürzen.
    Die Frau auf dem Nebensitz beugte sich zu ihm hinüber. »Das war sehr mutig von Ihnen. Wo haben Sie so zu kämpfen gelernt?«
    »Bei den Pfadfindern«, sagte Stone zerstreut.
    Sie machte große Augen. »Die Pfadfinder? Sie scherzen.«
    »Vor dem Ersten Weltkrieg waren wir Pfadfinder noch richtig harte Typen, Ma’am.«
    Er grinste matt, und die Frau lachte. »Der war gut«, meinte sie.
    Stones Lächeln verflog.
    Eigentlich nicht. Jetzt bin ich nämlich am Arsch.

KAPITEL 7

    Caleb Shaw und Reuben Rhodes waren schon niedergedrückter Stimmung gewesen, bevor Alex Ford in Calebs protziger Eigentumswohnung erschien und ihnen die jüngsten Neuigkeiten mitteilte. Nun sank ihre Gemütsverfassung auf den Tiefstpunkt.
    Caleb schenkte sich einen Sherry ein und stopfte sich mit Höchstgeschwindigkeit fettige Kartoffelchips in den Mund, eine seiner zahlreichen nervösen Angewohnheiten. »Wie viele Tragödien sollen wir denn noch ertragen müssen?«, rief er.
    »Also hat er Simpson und Gray umgelegt?«, erkundigte sich Reuben.
    »Er hat es in dem Brief nicht ausdrücklich erwähnt«, antwortete Alex, »aber es sieht ganz so aus.«
    »Die Schweine hatten es verdient«, sagte Reuben trotzig.
    »Trotzdem war es Mord, Reuben«, stellte Alex klar.
    »Denk mal daran, was sie ihm angetan haben. Und hat einer von ihnen dafür gesessen? Verflucht noch mal, nein. Ich finde …«
    Alex schien darüber diskutieren zu wollen, so, wie er es bei Annabelle versucht hatte, entschied sich dann aber dagegen.
    »Was glaubst du, wo er ist?«, fragte Caleb.
    »Auf der Flucht«, erklärte Alex. »Ihr solltet euch nicht wundern, wenn das FBI bei euch klingelt, um euch mit Fragen zu löchern.«
    »In dem Fall weiß ich von nichts«, sagte Reuben energisch.
    »Sei lieber vorsichtig«, warnte ihn Alex. »Ein Verfahren wegen Strafvereitelung kann dir ein paar Jahre Knast einbringen.«
    »Ich sage nichts, was diesen Lumpen helfen könnte, Oliver zu schnappen. Und von dir erwarte ich das Gleiche, Alex.«
    »Ich bin in einer etwas anderen Situation«, erwiderte Alex trotzig.
    »Bist du denn nicht Olivers Freund? Hat er dir nicht das Leben gerettet?«
    »Doch. Und ich habe ihm die gleiche Gefälligkeit erwiesen, falls du’s vergessen hast.«
    »Und ist er nicht der Grund, weshalb man dir wegen Zerschlagung eines Spionagerings eine außerplanmäßige Beförderung gewährt hat?«
    »Ich verstehe, was du mir sagen willst, Reuben.«
    »Nein, offensichtlich nicht«,

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