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Camel Club 04 - Die Jäger

Titel: Camel Club 04 - Die Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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vorsichtig.« Hayes tippte auf den Behälter. »Ich habe einiges Material sammeln können, das Sie hier finden, darunter außerdienstliche Erkenntnisse.«
    »Sie meinen Informationen, die Sie mir eigentlich gar nicht zugänglich machen dürften?« Knox vermisste sein Buch und das gemütliche Stadthaus immer mehr.
    »Könnte sein.«
    »Ich bin nicht scharf darauf, mir bei diesen Ermittlungen einen Genickschuss einzufangen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Das ist mir kein großer Trost, Sir, denn während Sie sich den Rücken freihalten, bin ich voraussichtlich bald tot.«
    »Ich möchte, dass Sie alles lesen, nach Hause fahren und nachdenken. Dann rufen Sie mich an.«
    »Um Ihnen Antworten zu geben oder Fragen zu stellen?«
    »Beides, will ich hoffen.«
    »Wahrscheinlich hat der Täter längst das Weite gesucht.« Echte Profis setzen sich so schnell und effektiv ab, wie sie töten.
    Leise trommelte Hayes mit den langen, knochigen Fingern auf die Tischplatte. Für Knox schien seine Hand in der schwachen Beleuchtung einem kleinen Kraken zu ähneln. »Vielleicht.« Hayes stand auf. Sein Begleiter tat es ihm nach: Meister und Marionette. »Lesen Sie, überlegen Sie, rufen Sie an. Schönen Abend noch, Knox. Und viel Glück.«
    Knox blickte den beiden nach, bis sie im Korridor verschwanden – ein Flugzeugträger und sein getreuer Zerstörer, die durch die stürmische See der amerikanischen Geheimdienstszene dampften.
    Er öffnete den Deckel des Tresorbehälters, nahm eine Handvoll Unterlagen heraus und machte sich ans Lesen.
    Viel Glück, sagte die Kobra, bevor sie zubiss.
    Heute war einer jener Tage, an denen Knox sich wünschte, er hätte dem Vorbild seines Vaters nachgeeifert und wäre Klempner geworden.

KAPITEL 6

    Plötzlich störten Geräusche, die ganz nach einer Schlägerei klangen, Stones kurzes Nickerchen. Er zwinkerte sich wach und sah sich um. Die Frau auf dem Nebensitz beruhigte ihren weinenden Säugling. Über mehrere Sitzreihen hinweg erkannte Stone die Quelle des Lärms.
    Es waren einer gegen drei, und alle Beteiligten waren Mittzwanziger, also in einem Alter, in dem Testosteronschübe regelmäßig sämtliche Sicherheitsventile überfluteten. Mehrere Passagiere riefen halbherzige Aufforderungen, die Prügelei zu beenden, doch niemand hob den Hintern vom Sitz, um einzugreifen. Stone hielt Ausschau nach dem Zugbegleiter, sah aber nirgends eine Uniform.
    Den Burschen, der die Schläge einstecken musste, hatte Stone bereits im Zug bemerkt: Es war der ehemalige Highschool-Quarterback mit seinem bitteren Zorn auf Gott und die Welt. Soeben musste er eine krachende Rechte auf seine bereits geschwollene linke Wange einstecken. Einer seiner Gegner packte ihn und hielt ihn fest. Blut lief ihm aus der Nase, als er sich zu befreien versuchte. Er trat, spuckte und wand sich, konnte sich aber nicht losreißen. Schon verpasste ihm der dritte Bursche hohnlachend einen Tritt in den Unterleib, sodass Mr. Quarterback einknickte.
    Okay, das reicht jetzt.
    Stone sprang auf. Als der Schläger ausholte, um abermals draufloszudreschen, packte Stone dessen Handgelenk und gab dem Arm einen kräftigen Ruck, der den Burschen fast von den Füßen riss. Er fuhr herum und stierte Stone an. Sein Zorn wich plötzlicher Belustigung.
    Der Junge war zwar mindestens zehn Zentimeter kleiner als Stone, aber auch fast 40 Jahre jünger und 25 Kilo schwerer.
    »Habt ihr heute Freigang im Pflegeheim, alter Sack?«, spottete der Schläger und schwang die Fäuste. »Soll ich dir auch die Fresse polieren?« Er tänzelte und hüpfte auf der Stelle. An seinem Bauch klingelte Blech. Auch an seinen fuchtelnden Schwabbelarmen klimperte Leichtmetall. Nur mit Mühe konnte Stone sich ein Lachen verkneifen.
    »Lasst ihn los, und alles ist in Ordnung.«
    »Der Typ ist ein Falschspieler!«, krähte einer der beiden anderen, packte dem Quarterback ins Haar und zerrte dessen Kopf hoch. »Er hat uns beim Pokern beschissen.«
    »Okay, und ihr habt ihm eine tüchtige Lektion erteilt. Also könnt ihr jetzt Schluss machen.«
    »Willst du uns rumkommandieren, du wandelnde Leiche?«, schnauzte der Dicke, der Stone mit den Fäusten bedrohte.
    »Kommt, Jungs, macht Feierabend. Ihr habt’s ihm gezeigt. Ihr habt ihn grün und blau geschlagen.«
    »Aber dich noch nicht, du blöder alter Socken.«
    »Ich möchte nur Frieden stiften.« Stones Blick streifte die übrigen Fahrgäste; viele von ihnen gehörten zu den älteren Semestern. »Ihr habt die Leute ziemlich übel

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